Buchautor Gerhard Scheucher: "Es ist gar nicht so schwer, Gutes zu tun!"

Appell an die Grazer: "Tun wir doch gemeinsam Gutes, jeder kann seinen Beitrag leisten", findet Gerhard Scheucher | Foto: Lukas Ilgner
  • Appell an die Grazer: "Tun wir doch gemeinsam Gutes, jeder kann seinen Beitrag leisten", findet Gerhard Scheucher
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Sein aktuelles Buch heißt schlicht und ergreifend: "Tu es! Die Welt braucht dich." Klingt so einfach wie herausfordernd, deshalb haben wir beim Grazer Kommunikationsexperten Gerhard Scheucher (51) genauer nachgefragt.

"Tun wir Gutes!"

Herausgekommen ist eine Botschaft, ein Appell an alle Grazerinnen und Grazer: "Versuchen wir doch, gemeinsam Gutes zu tun. Nur so wird es uns gelingen, verschiedenste Fehlentwicklungen zu stoppen", ist er überzeugt. Denn immer wieder würden sich Menschen ohnmächtig fühlen, blockiert durch Übermächtiges, sei es die Politik oder das persönliche Umfeld, seien es Entwicklungen in der Arbeits- oder in der Umwelt. "Viele kleine Schritte, viele kleine Initiativen nebeneinander können aber auch Großes, ja ein großes Ganzes bewirken", meint Scheucher. Und jeder und jede könne im persönlichen Umfeld andere Menschen überzeugen. "Und das zieht wieder weite Kreise. Änderung kann auch von unten erfolgen und muss nicht von ,denen da oben‘ vorgegeben werden."

Kein Platz für Jammerer

Denn von einem ist er ganz fest überzeugt: "Die Gesellschaft sind wir. Und wer nicht hilft, wer nicht Verantwortung übernimmt, der sieht weg." Daraus entsteht, so Scheucher, eine Spezies Mensch, von der er nicht sonderlich viel hält. "Die Wegseher bringen vor allem dann Energie auf, wenn es ums Bejammern von Zuständen und das Selbst-Bemitleiden geht."
Was also "tun"? Zwei Denkansätze liefert Gerhard Scheucher hier mit. Nummer eins geht auf ein Zitat von Erich Kästner zurück: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." In die heutige Zeit übersetzt, würde das bedeuten: Schluss mit den Ausreden, inneren Schweinehund überwinden und mithelfen. Und sollte jemand nicht wissen, wo: Scheucher liefert in seinem Buch auf 26 (!) Seiten Kontaktadressen von Hilfsorganisationen mit. Da sollte für jeden etwas dabei sein – auch Graz hat einiges zu bieten.

Das Tellerrand-Prinzip

Den zweiten Ansatz nennt Scheucher das "Tellerrand-Prinzip", eine kleine Orientierungshilfe in sechs Punkten:

1. Schauen Sie nicht weg
Warten Sie nicht darauf, dass andere stellvertretend für Sie jene Aufgaben lösen, die Sie selbst in die Hand nehmen und bewältigen können. Bleiben Sie achtsam und schauen Sie nicht weg!

2. Leisten Sie Widerstand
Treten Sie jeder Art von Verletzung der Menschenwürde, wo immer sie auch passiert, entschieden entgegen. Leisten Sie Widerstand gegen Ungerechtigkeiten und weisen Sie jene, die Ungerechtigkeiten begehen, in die Grenzen!

3. Übernehmen Sie Verantwortung
Engagieren Sie sich für Ihre Ziele, indem Sie Position beziehen und Haltung zeigen. Nehmen Sie für Ihre Verantwortung Konsequenzen in Kauf!

4. Machen Sie anderen Mut
Suchen Sie Verbündete und machen Sie anderen Mut. Zeigen Sie auf, dass es sich lohnt, für ein Anliegen einzutreten und für eine Sache zu kämpfen.

5. Seien Sie ein Vorbild
Definieren Sie für sich die gesellschaftlichen Maximen oder Werte, für die Sie sich engagieren. Handeln Sie, setzen Sie diese Werte in Realität um und werden Sie zum Vorbild für andere.

6. Bleiben Sie sich selbst treu
Reflektieren Sie permanent Ihr Handeln im Austausch mit anderen. Verlassen Sie Ihren zielstrebigen Weg nicht und bleiben Sie Ihren Visionen und Wertvorstellungen treu.

Buchtipp: „Tu es! Die Welt braucht dich.“ ist ein Plädoyer für Zivilcourage und aktives Engagement für eine bessere und gerechtere Welt.
Erschienen im Wieser Verlag.

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