Aktuelle Studie des Verkehrsclubs Österreich
Lkw-Verkehr legt wieder zu

Mehr Lkws fahren nirgends in der Steiermark: Knapp mehr als drei Millionen fuhren 2021 auf der A9 beim Schwarzlsee. | Foto: Fotolia
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Auf drei Viertel der steirischen Autobahnen und Schnellstraßen waren im Vorjahr bereits mehr Lkw-Verkehr als vor der Covid-19-Pandemie unterwegs.

STEIERMARK. Der Lkw-Verkehr hat in der Steiermark im Vorjahr massiv zugenommen. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt, dass auf vielen Abschnitten der steirischen Autobahnen und Schnellstraßen mehr Lkw unterwegs sind als vor der Covid-19 Pandemie.

Knapp mehr als drei Millionen Lkw wurden im Vorjahr auf der A9 bei Schwarzlsee gezählt, so viele wie sonst nirgendwo in der Steiermark. Hier waren um 14 Prozent mehr Lkw unterwegs als im Jahr 2020 und um elf Prozent mehr als im Vor-Covid-Jahr 2019, informiert der Österreichische Verkehrsclub (VCÖ). Ein Teil dieser Lkw-Transporte wird beim Terminal Graz auf Schiene gebracht. Bei Spielfeld waren auf der A9 mit 1,33 Millionen um fast zehn Prozent mehr Lastwagen unterwegs als im Jahr 2020.

Südautobahn-Hotspot Feldkirchen

Auf der A2 war bei Feldkirchen die Anzahl der Lkw mit über 2,8 Millionen am höchsten, eine Zunahme um rund 7 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 und um rund sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Auch auf den anderen Abschnitten der A2 in der Steiermark nahm der Lkw-Verkehr stark zu, etwa auf der Laßnitzhöhe um rund neun Prozent gegenüber dem Jahr 2019 auf über 2,6 Millionen, wie die VCÖ-Analyse zeigt.

Auch auf den steirischen Schnellstraßen nahm die Lkw-Belastung im Vorjahr deutlich zu, etwa auf der S35 bei Peggau auf 15 Prozent. Aber es waren auf der S6 und S35 noch weniger Lkw unterwegs als im Jahr 2019, auf der S36 hingegen mit rund 730.000 um fast 10.000 mehr als im Jahr 2019.

Die Lkw-Kolonnen stellen eine Belastung für Straßen und Klima dar: VCÖ fordert einen Klimabonus sowie stärkere Kontrollen. | Foto: pixabay
  • Die Lkw-Kolonnen stellen eine Belastung für Straßen und Klima dar: VCÖ fordert einen Klimabonus sowie stärkere Kontrollen.
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Mehr Lastwägen, höhere Belastung

"Mehr Lkw-Verkehr bedeutet mehr Lärm und mehr Schadstoffe für die Anrainerinnen und Anrainer, mehr Straßenschäden durch die Schwerfahrzeuge und damit häufigere Baustellen. In der Vergangenheit glaubte man mit Straßenausbau das Problem verringern zu können. Das Gegenteil war der Fall, der Lkw-Transit hat noch stärker zugenommen, weil die Lkw schneller vorangekommen sind. Deshalb braucht es endlich wirksame Maßnahmen, die die Lkw-Belastung verringern", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Die massive Zunahme des Lkw-Verkehrs führt zu mehr CO2-Ausstoß. Um die Klimaziele erreichen zu können, muss aber auch der Güterverkehr seine Emissionen deutlich reduzieren. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert daher verstärkte Maßnahmen zur Reduktion der Lkw-Lawinen, unter anderem einen Klimabonus für Betriebe, die ihren Transport von der Straße auf die Schiene verlagern.

Lkw-Verkehrsmessung im Detail

Auf der A2 beim Schwarzlsee waren im Vorjahr in der Steiermark die meisten Lkw unterwegs (Lkw im Jahr 2021 (Änderung zum Jahr 2020 / Änderung zum Jahr 2019))

• A9 Schwarzlsee: 3,07 Mio. Lkw (+ 14,2 Prozent / + 11,3 Prozent)

• A2 Feldkirchen: 2,85 Mio. Lkw (+ 7,4 Prozent / + 6,3 Prozent)

• A2 Laßnitzhöhe: 2,67 Mio. Lkw (+ 8,5 Prozent / + 9,1 Prozent)

• A2 Pirching/Raab: 2,45 Mio. Lkw (+ 7,5 Prozent / + 8,7 Prozent)

• A2 Sinabelkirchen: 2,14 Mio. Lkw (+ 8,2 Prozent / + 10,8 Prozent)

• A9 Plabutschtunnel: 2,05 Mio. Lkw (+ 10,4 Prozent / + 8,3 Prozent)

• A9 Spielfeld: 1,33 Mio. Lkw (+ 9,8 Prozent / + 9,4 Prozent)

• S36 Zmöllach: 730.000 Lkw (+ 4,9 Prozent / + 1,2 Prozent)

• S6 Niklasdorf: 728.000 Lkw (+ 4,2 Prozent / - 15,8 Prozent)

• S35 Peggau: 576.000 Lkw (+ 15,4 Prozent / - 17,1 Prozent)

Quelle: Asfinag, VCÖ 2022

Mehr Kontrollen gefordert

Auch mehr Lkw-Kontrollen sind laut VCÖ wichtig, denn die Missachtung von arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen, macht den Lkw-Transport billiger und führt damit wiederum zu mehr Lkw-Verkehr, betont der VCÖ. Zudem ist dies unfair gegenüber jenen Frächtern, die sich an die Regeln halten. Auch ist die Einhaltung des Tempolimits - für Lkw gilt Tempo 80 - verstärkt zu kontrollieren, die Toleranzgrenze ist so wie in der Schweiz zu reduzieren.

Mehr Infos über den VCÖ gibts hier

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