Schulstart-Probleme
Ohne "Bauchweh" die Balance im Schulalltag finden

Der Weg zurück in den Schullalltag ist für die einen ein Fluch, für die anderen ein Segen.  | Foto: Symbolfoto libelulle789/Pixabay
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  • Der Weg zurück in den Schullalltag ist für die einen ein Fluch, für die anderen ein Segen.
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Wer kannte bzw. kennt es nicht: Nach den langen Ferien heißt es wieder im Schulalltag zu funktionieren. Für die einen ein Segen, für die anderen ein Fluch. Wie man wieder seinen Rhythmus finden kann, erklärt auf MeinBezirk.at die Kinder- und Jugendpsychiaterin Christine Kopp. 

STEIERMARK. Viele Eltern kennen es – die ersten Schulwochen sind kein Honigschlecken und das eine oder andere Mal ein Desaster. Vielen Kindern fehlt schlichtweg der Rhythmus und auch die emotionale Ebene spielt bei vielen eine Rolle.

Wir haben mit der Kinder- und Jugendpyschiaterin Christine Kopp, die auch in Reihen vom Hilfswerk Steiermark bzw. der Psychosozialen Dienste tätig ist, gesprochen, wie man die ersten Wochen gut in den Griff bekommt.

Ein entscheidendes Thema sei generell die Tagesstruktur. "Für viele ist es jetzt schwierig, früh genug ins Bett zu gehen und dann morgens aufzustehen", erklärt Kopp und betont: "Ein geregelter Ablauf ist sehr wichtig – und: Viele Kinder freuen sich sogar darauf und das Schulsetting." So sei ein organisatorischer und zeitlicher Rahmen etwa für Kinder mit ADHS- oder Autismus-Diagnosen eine gute Basis und Erleichterung. 

Geregelte Schlafens- und Weckzeiten sind ein wichtiges Thema in Sachen Tagesstruktur.  | Foto: Symbolfoto congerdesign/Pixabay
  • Geregelte Schlafens- und Weckzeiten sind ein wichtiges Thema in Sachen Tagesstruktur.
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Die richtige Dosis macht's 

Ein wesentlicher Faktor im Tagesablauf sei ein gesunder Umgang mit der Medienzeit. "Eine Stunde vor dem Schlafengehen sollte man weg von den Displays und vom blauen Licht", so Kopp – blaues Licht blockiere nämlich das Melatonin, das unseren Schlaf regelt. Wichtig sei auch, dass man keine zu aktivierenden Inhalte konsumiert. "Das Gesehene ist wie ein Spiegel – sehe ich jemanden in einem Film, der läuft, wirkt es auf meinen Körper, als wenn ich selbst laufen würde", erklärt die Expertin. Eine Faustregel im Alter zwischen drei und 13 lautet übrigens: zehn Minuten Medienzeit pro Lebensjahr.

Kinder- und Jugendpsychiaterin Christine Kopp | Foto: Hilfswerk Steiermark
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Der schwere Weg zurück

Eine Thematik, die u.a. durch die Pandemiezeit befeuert worden sei, ist jene des Fernbleibens vom Unterricht. Für einige bestünde nach wie vor das Problem, wieder in einen geregelten Alltag zurückzukehren. Es gelte hier, aber auch genau hinter die Fassade zu sehen, offen mit dem Kind zu sprechen und abzuklären, was das Kind beschäftigt. "Es können unterschiedlichste Gründe vorliegen, weshalb die Schülerin oder der Schüler nicht gerne in die Schule geht – zum Beispiel auch eine Teilleistungsstörung: etwa eine Dyslexia bzw. Legasthenie", so Kopp. 

"Ein geregelter Ablauf ist sehr wichtig – und: Viele Kinder freuen sich sogar darauf und das Schulsetting."
Kinder- und Jugendpyschiaterin Christine Kopp

Essenziell sei das offene Ansprechen und Aussprechen – man solle auch bewusst den Lehrkörper involvieren: Dasselbe gelte auch für das Thema Mobbing. Hier verweist Kopp darauf, dass jenes Thema etwa in der Klassengemeinschaft mit dem Pädagogenteam, aber auch mit der Schulpsychologie oder in Workshops mit externen Experten behandelt werden sollte. Entsprechende Angebote biete in der Steiermark zum Beispiel Streetwork Südoststeiermark.

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