Gesundheitsfonds Steiermark
Projekt will Tabu rund um Essstörungen brechen

Leli bietet Menschen mit Essstörungen individuelle Betreuungsangebote. | Foto: LebensGroß
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  • Leli bietet Menschen mit Essstörungen individuelle Betreuungsangebote.
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Im Rahmen des Schwerpunkts für Mädchen- und Frauengesundheit widmet sich der Gesundheitsfonds Steiermark auch dem Thema Essstörungen. Die Projekte in diesem Bereich zielen darauf ab, Essstörungen zu entstigmatisieren und Angehörige und Fachkräfte zu sensibilisieren. Umgesetzt werden die Projekte von Leli (LebensGroß) und VIVID.

STEIERMARK. Schätzungen zufolge erkranken rund 200.000 Frauen in Österreich im Laufe ihres Lebens an einer Essstörung. Für das Umfeld der Betroffenen ist es nicht immer einfach, mit der Erkrankung umzugehen. Auch beim medizinischen Fachpersonal sowie Diätologinnen und Diätologen bestehen oft Unsicherheiten. Umso wichtiger sind daher qualifizierte Schulungen und ein Austausch von Fachkräften, die regelmäßig mit Mädchen und Frauen in Kontakt stehen.

Genau hier setzt das Projekt „DeESSkalation – Gemeinsam gegen Essstörungen“ an. Es wurde im Rahmen des Schwerpunkts für Mädchen- und Frauengesundheit vom Gesundheitsfonds Steiermark initiiert und wird vom Leli Tageszentrum für Menschen mit Essstörungen umgesetzt. Leli bietet deshalb Menschen mit Essstörungen individuelle Betreuungsangebote an.

„Wir analysieren derzeit die Versorgungsangebote für Menschen mit Essstörungen in der Steiermark, um sie bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Auch die Sensibilisierung, Schulung und Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitssystem und im Umfeld von Betroffenen ist ein wichtiger Aspekt." 
Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark

Essstörungen entstigmatisieren

Das übergeordnete Ziel von „DeESSkalation – Gemeinsam gegen Essstörungen“ ist es, Essstörungen zu entstigmatisieren. Angehörige und Fachkräfte sollen in Bezug auf das Thema umfassend informiert und sensibilisiert werden, was natürlich den Betroffenen selbst zu Gute kommt. VIVID setzt mit Prävention bereits in der Volksschule an. In Workshops mit Schülerinnen und Schüler wird besprochen, wie Schönheit und Körper in Sozialen Medien dargestellt werden. Ein Arbeitsmanual für den Unterricht unterstützt Lehrpersonen dabei, Lebenskompetenzen in ihren Klassen zu fördern.

Konkrete Maßnahmen im Rahmen des Projekts sind:

  • Die Erstellung einer Broschüre, in der alle steirischen Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige gesammelt aufgelistet sind.
  • Fachvorträge von und für Ärztinnen und Ärzten.
  • Fortbildungsveranstaltungen und Supervisionsgruppen für verschiedene Berufsgruppen mit Schwerpunkten auf traumainformierte Behandlung sowie die Auswirkungen neuer Medien auf die Erkrankungen.
  • Erstellung eines Peergruppen-Konzepts (Betroffene unterstützen Betroffene).
  • „Train the Trainer“ für Workshopleiterinnen und -leiter.
  • Errichtung einer digitalen Informationsplattform.
  • Außerdem wird ein Schwerpunkt auf Social Media gelenkt. Einerseits werden diese aktiv genutzt, um Informationen zu verbreiten. Weiters werden spezielle Workshops über die Auswirkungen der sozialen Medien auf das Krankheitsbild Essstörung angeboten.

Mehr Information zu dem Projekt und den Terminen gibt es hier

200.000 Frauen in Österreich im Laufe ihres Lebens an einer Essstörung. | Foto: Pixabay
  • 200.000 Frauen in Österreich im Laufe ihres Lebens an einer Essstörung.
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Hier bekommst du Hilfe: 

Essstörungen im Überblick

1. Anorexia Nervosa (Magersucht)
Die Krankheit ist geprägt durch einen hohen Gewichtsverlust innerhalb kurzer Zeit. Die Betroffenen beschränken ihre Nahrungsaufnahme auf ein Minimum, z.T. bewegen sie sich zusätzlich in extremen Ausmaß, erbrechen nach dem Essen und/ oder nehmen Abführmittel. Trotz ihres extremen Untergewichtes fühlen sie sich dick und haben eine extreme Angst vor Gewichtszunahme.

2. Bulimia Nervosa (Ess-, Brechsucht)
Betroffene weisen regelmäßige Essanfälle auf, die sie als nicht kontrollierbar erleben. In kurzer Zeit werden große Mengen von Nahrungsmitteln aufgenommen, die sie nach dem Essen aus extremer Angst vor Gewichtszunahme erbrechen. Zusätzlich zum selbst herbeigeführten Erbrechen können Medikamentenmissbrauch (v.a. Abführmittel, Entwässerungstabletten) und exzessive körperliche Betätigung als Verhaltensweisen zur Gewichtsregulierung auftreten.

3. Binge eating Disorder (Störung mit Essanfällen)
Bei Personen, die an einer binge eating-Störung leiden, treten regelmäßig Heißhungeranfälle auf, die sie als nicht kontrollierbar erleben. Dabei werden ohne Hungergefühl große Mengen meist hochkalorischer Lebensmittel wesentlich schneller als normal gegessen. Nach einem solchen Anfall ist die Stimmung von Ekelgefühlen, Depressionen und schlechtem Gewissen gekennzeichnet.

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