Für Amphibien
Steirische Freiwillige fürs "Froschklauben" gesucht

Schutzzäune bewahren Frösche, Kröten und Co. vor dem Tod auf der Straße. | Foto: Frank Weihmann
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  • Schutzzäune bewahren Frösche, Kröten und Co. vor dem Tod auf der Straße.
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Zurzeit gilt es, Erdkröten, Frösche und Co. auf dem Weg zu den Laichgewässern vor dem Tod auf Asphalt zu retten. Die österreichweite Plattform "Froschklaub-Börse" sucht auch in der Steiermark dringend Helferinnen und Helfer.

STEIERMARK. Amphibien wie Frösche, Kröten und Co. sind wieder auf Wanderschaft. Viele fleißige Helferinnen und Helfer sorgen Jahr für Jahr dafür, dass es nicht zu viele tierische Opfer im Straßenverkehr gibt. Rücksicht ist aktuell auch wieder seitens der Autofahrerinnen und Autofahrer gefragt.

Viele unserer heimischen Arten beginnen schon mit ihren Wanderungen. Der Straßenverkehr stellt dabei eine enorme Gefahr für Lurche dar. Der südoststeirische Biologe Bernd Wieser weiß, "dass die Amphibien bevorzugt in der Abenddämmerung wandern" – wenn es feucht ist bzw. regnet, wenig Wind geht und es nicht friert. Dies sei natürlich auch oft ein Zeitraum, wenn viele den Heimweg von der Arbeit antreten. Übrigens: Die Hauptwanderung der Amphibien finde von Mitte Feber bis Mitte April statt. Das höchste Aufkommen sei erfahrungsgemäß Mitte bis Ende März.

Bernd Wieser betont, dass viele Amphibienarten akut bedroht sind.  | Foto: RegionalMedien
  • Bernd Wieser betont, dass viele Amphibienarten akut bedroht sind.
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Die Zaun-Kübel-Methode

Permanente Anlagen wie Tunnel-Leitsysteme unter Verkehrswegen schützen sowohl die Tiere bei der Hinwanderung als auch die jungen und erwachsenen Amphibien bei der Rückwanderung in ihre Sommerlebensräume. Überall dort, wo das nicht möglich ist, wird meist die sogenannte Zaun-Kübel-Methode angewendet. Dabei werden Zäune entlang von Straßen aufgestellt und auf der straßenabgewandten Seite in regelmäßigen Abständen Kübel in den Boden eingegraben. Die Amphibien wandern den Zaun entlang und fallen dann in die Kübel hinein.

Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander werden von Freiwilligen in Kübeln über die Straße getragen. | Foto: Frank Weihmann
  • Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander werden von Freiwilligen in Kübeln über die Straße getragen.
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An dieser Stelle kommen die freiwilligen Helferinnen und Helfer ins Spiel: Sie "klauben" die Frösche und Co. aus den Kübeln und setzen sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite ab. Dort angekommen können die Tiere ihre Wanderung fortsetzen.

Freiwillige gesucht

Mit der großen Artenschutzaktion "Froschklaub-Börse" starten der Naturschutzbund und die Naturschutzjugend Steiermark ab März mit der Rettung von Amphibien auf steirischen Straßen. Für verschiedene Amphibienstrecken speziell in Graz-Umgebung, etwa in Gratwein, Judendorf-Straßengel, Schirning, Purgstall bei Eggersdorf, Äußere Ragnitz und Pachern, werden noch dringend Helferinnen und Helfer gesucht, die während der rund sechswöchigen Wanderperiode – die Dauer ist witterungsabhängig – regelmäßig Schutzzäune kontrollieren und Amphibien in Kübeln über die Straße tragen.

In der Steiermark sucht der Naturschutzbund Freiwillige fürs "Froschklauben". | Foto: Frank Weihmann
  • In der Steiermark sucht der Naturschutzbund Freiwillige fürs "Froschklauben".
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Freiwillige können sich per E-Mail an die Naturschutzjugend Steiermark wenden oder direkt beim Naturschutzbund Österreich mit einem Klick für eine der Wanderstrecken online anmelden.

Anmeldung zur Froschklaub-Börse:

office.stmk@naturschutzjugend.at

www.naturschutzbund.at/froschklaub-boerse.html

Was erwartet die "Froschklauber"?

Froschklauben bietet zweifellos eine tolle Gelegenheit, heimische Amphibien auf direkte und tatkräftige Weise zu unterstützen. Frösche,Kröten, Unken, Molche und Salamander können oft aus nächster Nähe betrachtet und bestaunt werden. Natürlich geht diese Aktivität mit einem gewissen Maß an Engagement einher: Die Kübel müssen täglich und bei jedem Wetter, insbesondere bei Regen, entleert werden.

Eine gute Regenjacke und wasserfeste Schuhe oder Gummistiefel gehören damit zur Grundausstattung von Froschklauberinnen und Froschklaubern. Bei viel befahrenen Straßen ist auch das Tragen einer Warnweste unumgänglich.

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