Heath Ledger, Dachsteinlied & Co.
Steirisches Wissen zum Nationalfeiertag

Am 26. Oktober feiert das ganze Land Nationalfeiertag. Wir feiern die Steiermark ein bisschen mehr und teilen (lustiges) Wissen mit euch. | Foto: shutterstock/J. Adam
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  • Am 26. Oktober feiert das ganze Land Nationalfeiertag. Wir feiern die Steiermark ein bisschen mehr und teilen (lustiges) Wissen mit euch.
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Der 26. Oktober ist ein Heiligtum: Ganz Österreich zelebriert den Nationalfeiertag – seit dem Jahr 1965 wird die 1955 beschlossene österreichische Neutralität hochgelebt. Zum Anlass haben wir für euch ein paar Fakten rund um das schönste Bundesland – die Steiermark – zusammengetragen. Der ein oder andere Funfact ist auch dabei ...

STEIERMARK. "Dieses schöne Land ist der Steirer Land, ist mein liebes teures Heimatland, dieses schöne Land ist der Steirer Land, ist mein liebes, teures Heimatland" – ach, das geht runter wie (Kürbiskern-)Öl. Das Dachsteinlied, die Steirische Landeshymne stammt, zumindest der Text, aus der Feder eines Bäckersohns aus Graz: Jakob Dirnböck, der schließlich Buchhändler und Verleger wurde, dichtete die Strophen anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Steiermärkischen Landwirtschafts-Gesellschaft.

Die erste Zeile beginnt mit "Hoch vom Dachstein an, wo der Aar noch haust, bis zum Wendenland am Bett der Sav'" – und jetzt wird es interessant. Dieser "Teil" gehört nämlich gar nicht mehr zur Steiermark, war aber eben Teil des Habsburgerreiches. Die Save ist der größte Fluss Sloweniens und Kroatiens

"Hoch vom Dachstein an" oder einfach nur "Dachsteinlied": Die Steirische Landeshymne besingt Gebiete, die es so gar nicht mehr in der Steiermark gibt. | Foto: Herbert Raffalt
  • "Hoch vom Dachstein an" oder einfach nur "Dachsteinlied": Die Steirische Landeshymne besingt Gebiete, die es so gar nicht mehr in der Steiermark gibt.
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Apropos Flüsse: Die Steiermark hat ihren Namen von der Steyr – das bedeutet so viel wie "die Stehende" oder auch "die Aufstauuende" und bezieht sich auf hohe Wasserstände – und der Mark, also dem Verweis auf ein Grenzgebiet. "Steyr" an sich hat sich an vielen Orten durchgesetzt, was wiederum zu einem in der Geschichte logischen Schritt Richtung Benennung wichtiger Personen ging: Und so gab es auch die Familie der Marktgrafen von Steyr. 1129 legte Leopold der Starke, Markgraf von Steyr, den Grundstein für das ältestes Zisterzienserstift der Welt, das Stift Rein, und gab der Steiermark ihren Namen. Und um noch einmal an den Anfang zurückzukehren: Die Steyr liegt heute in Oberösterreich

Die Wurzeln der Steiermark sind im Stift Rein zu finden. Das älteste noch bestehende Zisterzienserstift in Graz-Umgebung lädt regelmäßig ein, bei Führungen mehr darüber zu erfahren. | Foto: Höfler
  • Die Wurzeln der Steiermark sind im Stift Rein zu finden. Das älteste noch bestehende Zisterzienserstift in Graz-Umgebung lädt regelmäßig ein, bei Führungen mehr darüber zu erfahren.
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Ein Sterz, das muss sein

Wer kennt den "Steirischen Brauch" der Kern Buam nicht? Die Musiker aus Köflach, Bezirk Voitsberg, haben die Zeilen von Josef Pommer, der sie 1909 schrieb, richtig berühmt gemacht. Und was ist da zu hören? Hauptsächlich geht es ums Feiern, ums Fensterln, aber auch ums Arbeiten und um einen Klassiker der steirischen Küche: Sterz. Früher war Sterz ein sogenanntes Armeleuteessen, heute wird das Gericht überall wieder gerne gegessen. Ob Sterz auch schon im Gasthaus Winter immer serviert wurde? Die Gaststätte in St. Georgen am Kreischberg ist das älteste noch bestehende Gasthaus der Steiermark. Im Jahre 1152 schenkte Gräfin Hemma von Treffen diese Taverne dem Kloster Sittich in Krain.

Die älteste Gaststätte der Steiermark: das Gasthaus Winter | Foto: Facebook/Privat
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Die romantische Steiermark

Ulrich von Liechtenstein kennen viele. Viele davon aus dem Kino bzw. Fernsehen: 2001 verzauberte der bereits verstorbene Hollywood-Star Heath Ledger in "Ritter aus Leidenschaft" so manches Frauenherz. Als "William Thatcher" träumt die Filmfigur von nichts anderem, als Ritter zu werden. Dazu braucht er aber eine adelige Abstammung und nennt sich kurzerhand Ulrich von Liechtenstein. Und den gab es wirklich – der Minnesänger wurde um das Jahr 1200 geboren und wuchs eben in Liechtenstein, Nähe Judenburg auf. Frauenberg in der Gemeinde Unzmarkt-Frauenburg, Bezirk Murtal, soll seine Lieblingsresidenz gewesen sein. Hier soll er auch bestattet worden sein. 

Der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein wurde um das Jahr 1200 geboren und war ein waschechter Steirer. | Foto: Marie O.
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Selbst ist der Steirer!

Die Stadt Murau sowie die direkt umliegenden Gemeinden sind die einzigen Örtlichkeiten, die sich mit Ende des Zweiten Weltkriegesselbst befreit haben. Und zwar mit einer List: Die Murauerinnen und Murauer fürchteten sich vor der sowjetischen Besatzung, also hatte der Gemeinderat Karl Brunner die Idee, ihnen einfach zu sagen, dass die "Engländer" schon da waren, um die Stadt und die Gemeinden zu befreien. Das ging auf. Die britischen Kriegsgefangenen spielten mit, streiften sich Uniformen über und waren von da an die neuen Besatzer.

Die Murauerinnen und Murauer haben sich am Ende des Zweiten Weltkrieges gleich selbst befreit. | Foto: Pixabay
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Der Anti-Heimatdichter

Es gab ja viele, die ein Loblied auf die Steiermark sungen und schrieben. Darunter etwa STS. Es gab aber auch die, die die Steiermark gerne in all ihrer "Hässlichkeit" zeigten. Dazu zählt der Anti-Heimatliterat Reinhard P. Gruber, geboren in Fohnsdorf, Bezirk Murtal. Berühmt geworden ist er mit "Aus dem Leben Hödlmosers – Ein steirischer Roman mit Regie", eine, sagen wir, eher sarkastische Darstellung der typischen Steirerin, des typischen Steirers. "Die Steiermark zerfällt aus Zufälligkeit, Österreich aus Notwendigkeit", schreibt er etwa bereits auf Seite sechs. Das Buch kann als Leitfaden, wie mit dem "Steirer" umgegangen werden soll, verstanden werden. 

Reinhard P. Gruber lebt und arbeitet seit 1987 in Wald Süd bei Stainz.  | Foto: Martina Schweiggl
  • Reinhard P. Gruber lebt und arbeitet seit 1987 in Wald Süd bei Stainz.
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Funfacts über die Steiermark

Lustige Fakten bedeutet nicht, dass sie nicht wahr sind. Und wahre Geschichten, die einen Aha-Moment beinhalten, davon gibt's für die Steiermark so einige. Wir haben ein paar für euch zusammengefasst.

  • In der Landeshauptstadt fließen zwei Bäche großteils unterirdisch durch – oder woher kommt der Name "Grazbachgasse"?
  • Habt ihr euch eigentlich noch nie gefragt, woher Hollywood-Star-Regisseur Steven Spielberg seinen Familiennamen hat? "Ich hatte gar keine Ahnung, dass ich quasi eine Stadt besitze", soll er einmal scherzhaft gesagt haben.
  • Die letzte Kaiserin Österreichs Zita Maria delle Grazie Habsburg-Lothringen, geborene Prinzessin von Bourbon-Parma, bewohnte zuletzt das Schloss Waldstein in Deutschfeistritz, Bezirk Graz-Umgebung.
Ein Rückblick ins Jahr 1918: Kaiserin Zita bei der Eröffnung einer Kriegsküche. | Foto: Österreichische Nationalbibliothek
  • Ein Rückblick ins Jahr 1918: Kaiserin Zita bei der Eröffnung einer Kriegsküche.
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  • "Steirisches Kürbiskernöl" ist ein geschütztes Markenzeichen, und das schon seit dem Jahr 1992.
  • Die "1.000-jährige Eiche", Europas älteste Eiche, steht in Bad Blumau. Und sie steht da schon so lange, da hat Österreich noch offiziell Ostarrichi geheißen.
  • Die älteste Universität der Steiermark ist die Uni Graz – und nach der Universität Wien die zweiälteste Österreichs. Berühmte Nobelpreisträger, die hier studiert haben, sind etwa der Physiker Erwin Schrödinger, der Mediziner Otto Loewi, der Literat Gert Cori oder auch Peter Handke.

Habt auch ihr lustige und wissenswerte Fakten über die Steiermark? Dann ab damit in die Kommentarspalte. Wir, die RegionalMedien Steiermark, wünschen euch allen einen schönen Nationalfeiertag.

Mehr News aus der Steiermark gibt's hier nachzulesen.

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