Tag der Inklusion

Teilhabe in Gemeinden als Schlüssel zur Selbstbestimmung

Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter der Lebenshilfe Steiermark setzen sich rund um den 5. Mai, den „Tag der Inklusion“, in den steirischen Gemeinden dafür ein, dass Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben inmitten der Gemeinschaft führen können. 

STEIERMARK. Zum diesjährigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, auch „Tag der Inklusion“ genannt, besuchen die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter der Lebenshilfe steirische Gemeinden. Ihre Forderung dabei ist ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung inmitten der Gemeinde, denn jeder Mensch habe das Recht, am gemeinschaftlichen Leben teilzuhaben. Das Recht auf ein „Selbstbestimmtes Leben und Inklusion in der Gemeinschaft“ ist im Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention fest verankert. Österreich hat sich bereits vor 15 Jahren dazu verpflichtet, die Inhalte der Konvention umzusetzen.

Dafür braucht es barrierefreie Lebensräume und Wahlmöglichkeiten, wie und mit wem man wohnen möchte. In den meisten Gemeinden entspricht dieses Bild von Inklusion aber noch nicht der Realität. Aus diesem Grund fordern die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sowie Angehörige der Lebenshilfe ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben ein.

„Es sollte keine Unterschiede geben, ob ich eine Behinderung habe oder nicht, ob ich Unterstützung brauche oder nicht. Ich kämpfe dafür, dass Menschen mit Behinderung mitten in der Gemeinde sind – und nicht nur unter sich.“
Nicole Braunstein, Selbstvertreterin

Inklusionsleitfaden für Gemeinden

Bereits im vergangenen Jahr starteten Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter rund um den 5. Mai zahlreiche Aktionen in ganz Österreich. Sie besuchten Gemeinden und deren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, um ihnen den Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“ zu übergeben. Selbstvertreterin Margit Hauser aus Fürstenfeld berichtet von positiven Erfahrungen: „Wir waren mit der Gemeinde in Kontakt und haben gemeinsam geschaut, wo es Hindernisse gibt. Einige Barrieren sind daraufhin abgebaut worden.“

Menschen mit Behinderung als Experten

Auch heuer unterstützt die Lebenshilfe Steiermark Gemeinden bei der Gestaltung von inklusiven Lebensräumen. „Wir wollen gemeinsam die Inklusion in den Gemeinden vorantreiben. Unsere Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sind Expertinnen und Experten in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion und stehen den Gemeinden als kompetente Ansprechpersonen zur Seite. Mit dem Leitfaden unterstützen wir die Verantwortlichen, eine menschenfreundliche Gemeinde für alle zu schaffen“, erklärt Sandra Walla-Trippl, Generalsekretärin der Lebenshilfe Steiermark.

Aktionen in der ganzen Steiermark

In der Südoststeiermark übergeben Menschen mit Behinderungen den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern von rund 20 Gemeinden den Inklusionsleitfaden sowie symbolische Inklusionsortstafeln. Auch in der Marktgemeinde Ilz werden Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter aktiv: Selbstvertreterin Margit Hauser übergibt dem Bürgermeister den Inklusionsleitfaden. Anschließend wird – gemeinsam mit der Mittelschule – zum Tanz geladen. Das sind nur zwei Beispiele, wie Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter der Lebenshilfe Steiermark Inklusion in den Gemeinden aktiv mitgestalten.

Hier gibt‘s einen Überblick über die österreichweiten Aktionen in Gemeinden!

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