Wetter für die Weihnachtsferien
Warum es zu Weihnachten immer warm wird

- Warum es zu Weihnachten eher immer tropisch statt klirrend kalt ist, hängt mit der Polarnacht zusammen.
- Foto: Panthermedia
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Weiße Weihnachten sind für die Steiermark wohl vom Tisch. Statt Schnee erwartet uns zu den Feiertagen einmal mehr das altbekannte Tauwetter. Warum dieses immer genau zu Heiligabend einsetzt, erklärt Meteorologe Martin Kulmer im Gespräch mit MeinBezirk.at und liefert gleich einen Ausblick auf die Tage zwischen Weihnachten und Silvester.
STEIERMARK. Die Steiermark am 24. Dezember in weißer Pracht ist eine Rarität geworden. So gab es in der Landeshauptstadt in den vergangenen 50 Jahren etwa nur 14 Mal weiße Weihnachten, in Mariazell immerhin 32 Mal - MeinBezirk.at berichtete.
Auch heuer schaut es für den Heiligen Abend eher nach einer "lauen" Stillen Nacht aus. Warum genau rund um Weihnachten rechtzeitig Tauwetter einzusetzen scheint, haben wir den Meteorologen Martin Kulmer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in der Steiermark gefragt.

- Erklärt, warum es gerade zu Weihnachten oft – und gar nicht so überraschend – warm und mild ist: Meteorologe Martin Kulmer
- Foto: ZAMG/Lusser
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- MeinBezirk.at: Punkt 24. Dezember klettert das Thermometer alle Jahre wieder in die Plusgrade. Ist das ein Zufall oder steckt da ein Prinzip oder der Klimawandel dahinter?
Martin Kulmer: Ja, dieser Eindruck stimmt. Nur ausnahmsweise hat dies nicht unbedingt etwas mit dem Klimawandel zu tun, sondern dabei handelt es sich um eine klimatologische Singularität.
- Was heißt das?
Da stecken eigentlich astronomische Gründe dahinter. Genauer hat es mit der Polarnacht zu tun. Diese bezeichnet in den Polargebieten einen Zeitraum um die Wintersonnenwende, in der die Sonne mehrere Tage bis Monate nicht direkt zu sehen ist. Dadurch bildet sich ein Kältehoch und die kalte Luft gelangt über Skandinavien in den nördlichen Atlantik. Dort wiederum bildet sich ein Tiefdruckgebiet. Dieses Tief ermöglicht es schlussendlich, dass milde Luft aus dem Atlantikraum nach Mitteleuropa gelangt – eine Kettenreaktion, die regelmäßig rund um Weihnachten stattfindet, plus/minus eine Woche rund um Heiligabend.

- Wie lange der Eislaufspaß – zumindest bei Natureisanlagen – noch andauert oder überhaupt möglich wird, bleibt offen. Die Temperaturen bleiben mild.
- Foto: Johannes Ulrich
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- Weiße Weihnachten sind also vom Tisch. Wie wird das Wetter dann in der kommenden Woche?
Der 24. Dezember verspricht zunächst noch eher trübes Wetter, im Ausseerland und im Ennstal kann es auch regnen. Langsam setzt sich von Nordosten her dann eine Wetterbesserung durch. Der Christ- und Stefanitag werden jedenfalls sehr sonnig. In der Früh kann es etwas Hochnebel geben, dann sollte es aber in der gesamten Steiermark sonnig und mild sein.
Mitte der nächsten Woche zeichnet sich Dienstag und Mittwoch eine leichte Störung ab, da kommt eine kältere Phase in der Steiermark an, Schnee bis 1.000 Meter ist möglich. Der Rest der Feiertagswoche bis Silvester wird dann wieder sehr mild und trocken.

- Nicht zu warm anziehen heißt es für alle Skifahrerinnen und Skifahren – auch in der Höhe klettern die Temperaturen teils auf über Null Grad.
- Foto: Hollinger
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- Und für alle, die es zum Skifahren auf die Berge zieht, heißt das?
Auf alle Fälle nicht zu warm anziehen. Kalt wird es einem beim Skifahren sicher nicht werden. Auch in der Höhe sind Temperaturen um die Null Grad zu erwarten.
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