Wegen Klimawandel
Zwei neue Spinnenarten werden in der Steiermark heimisch

Die Schwarzbäuchige Tarantel in der Hand des Ökologen Johannes Gepp, gefunden in seiner Wohnung südwestlich von Graz. | Foto: J. Gepp/Naturschutzbund
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  • Die Schwarzbäuchige Tarantel in der Hand des Ökologen Johannes Gepp, gefunden in seiner Wohnung südwestlich von Graz.
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Nichts für schwache Nerven, aber jedenfalls kein Grund zur Sorge: Wer Angst vor Spinnen hat, dürfte durch den Klimawandel jetzt zwei weitere Gründe für eventuelle Panik bekommen: Die steigenden Temperaturen erleichtern nämlich auch zwei neuen Arten der achtbeinigen Tierchen die Ansiedlung in unseren Gefilden, zum Einen ist das die Schwarzbäuchige Tarantel und zum Anderen die Südrussische Tarantel - beide für den Menschen ungefährlich.

STEIERMARK. Direkt in die Hand eines Experten hat sich ein Exemplar der Schwarzbäuchigen Tarantel zuletzt südlich von Graz verirrt. Johannes Gepp, Ökologe und Präsident des Naturschutzbunds Steiermark sichtete das Tier und nutzte sogleich die Gelegenheit, ein Bild zu machen und zu beruhigen: "Die Schwarzbäuchige Tarantel gehört zu den harmlosen Wolfsspinnenarten. Diese sind mit 2,5 bis zu 4 cm kräftig gebaut und trotz ihres berüchtigten Gattungsnamens als harmlos bekannt."

Achtbeinige Besucher

Besonders in der Süd- und Osthälfte Österreichs werden die beiden neuen Wolfsspinnenarten heimisch, begünstigt wird diese Entwicklung durch den Klimawandel. Die Schwarzbäuchige Tarantel besiedelt die Südhälfte in der Steiermark wie etwa im Grazer Raum und in der Weststeiermark. 

Für alle Spinnenphobikerinnen und -phobiker: Die Schwarzbäuchige Tarantel gehört zu den harmlosen Wolfsspinnenarten. | Foto: J. Gepp/Naturschutzbund
  • Für alle Spinnenphobikerinnen und -phobiker: Die Schwarzbäuchige Tarantel gehört zu den harmlosen Wolfsspinnenarten.
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Im Osten Österreichs ist es eher die Südrussische Tarantel, die sich sichtlich wohler fühlt. Aus dem Mittelmeerraum vordringend war diese Spinne vor drei Jahrzehnten bis Südtirol verbreitet. 

Rasen-Roboter als roter Teppich für Spinnen

Der warme Herbst hat nicht nur zu ihrer Weiterverbreitung vom Südosten der Steiermark Richtung Westen bis zu Koralpe und Richtung Graz beigetragen, sondern ermöglicht den kletterfreudigen Spinnen auch in menschlichen Behausungen nach Partnern oder Quartieren zu suchen.

Während die Südrussische Tarantel ein Sandbewohner ist und sich daher seit 100 Jahren eher um den Neusiedlersee ansiedelte, breitet sich die Schwarzbäuchige derzeit rasch aus, weil die Rasenflächen, die durch Rasen-Roboter möglichst kurz gehalten werden eine ideale für die Tiere steppenhafte Wärmeeinstrahlung aufweisen. Naturschützer bringen die besonderen Spinnen mit Joghurtbecher eingefangen ins Freie und melden etwaige Beobachtungen über die Internetplattform des Naturschutzbundes.

Mehr Infos: naturbeobachtung.at

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