Fußverkehrsstrategie für die Steiermark
Nur einen Spaziergang entfernt

In Weiz wurde eine Strategie präsentiert, um Menschen in der ganzen Steiermark zum zu Fuß gehen zu motivieren (v.l.):  Dieter Schwab (Walkspace), LR Hans Seitinger, Wiebke Unbehaun (BMK), Bgm. Erwin Eggenreich, LH-Stv. Anton Lang, Günter Getzinger (TU Graz) und Peter Sturm (Abteilung 16) | Foto: Land Steiermark
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  • In Weiz wurde eine Strategie präsentiert, um Menschen in der ganzen Steiermark zum zu Fuß gehen zu motivieren (v.l.): Dieter Schwab (Walkspace), LR Hans Seitinger, Wiebke Unbehaun (BMK), Bgm. Erwin Eggenreich, LH-Stv. Anton Lang, Günter Getzinger (TU Graz) und Peter Sturm (Abteilung 16)
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Die Steiermark geht zu Fuß – zumindest wenn es nach den Plänen des Landes geht. In Weiz wurde am Mittwoch der Startschuss für die Fußverkehrsstrategie für die Steiermark gesetzt. Angestoßen wurde es von LH-Stv. Anton Lang, Landesrat Hans Seitinger, Günter Getzinger von der TU Graz, Peter Sturm von der Abteilung Verkehr sowie Dieter Schwab, Obmann vom Verein walk-space stellten.

STEIERMARK/WEIZ. Das zu Fuß gehen, ist wie das Radfahren, für den Menschen eine weitere Möglichkeit mit wenig CO2-Ausstoß von einem Ort zum anderen zu gelangen. Jede und jeder ist im weitesten Sinne ein Fußgänger beziehungsweise eine Fußgängerin und genau das soll in diesem Projekt berücksichtigt werden.

Dabei spielt das Thema der Sicherheit natürlich eine wichtige Rolle, aber auch die Strategien, um die Menschen zum Gehen zu motivieren. Es braucht auch ein gewisses Flair, um die Menschen zum zu Fuß gehen zu begeistern.


Die steirische Fußverkehrsstrategie im Überblick

  • Neben Schienenverkehr, Regio-Bussen und Radverkehr ist die Fußverkehrsstrategie eine weitere Säule in der Verkehrspolitik
  • 44 Seiten mit Vorschlägen und Maßnahmen (ausgearbeitet von der TU Graz )
  • Ziele: Verbesserung des Fußverkehrs, Fußverkehr-Anteil auf 17 Prozent steigern, Belebung der Ortszentren
  • Vision: Mehr Platz und damit auch mehr Sicherheit für die Fußgängerinnen und Fußgänger schaffen
  • Förderung für Gemeinden


  • Belebung des Ortskernes

    Weiters soll diese Strategie auch die Ortszentren wieder beleben und es sollen sogenannte Begegnungszonen entstehen. 

    "Der Fußverkehr ist eine Belebung für unsere Ortskerne und eine wahre Chance für die kleinstrukturierte lokale Wirtschaft in den Zentren. Mit der Attraktivierung des Fußverkehrs können wir einen weiteren Schritt in Richtung klimaneutrale Mobilität und die eigene Gesundheit setzen."
    Hans Seitinger, Landesrat Steiermark.

    Seitinger sprach im Zuge der Präsentation auch von der Kommunikation, die in den letzten Jahrzehnten bzw. bei den neueren Generationen in dieser Form nicht mehr stattfände. Als Beispiel nannte er etwa den Schulweg, auf dem früher geredet wurde und Kommunikation zustande kam. Abgesehen von diesem Faktor, komme der fehlende Weg zu Fuss zur Schule auch beim Thema Bewegungsmangel zum Tragen – auch Fußwege liefern einen wertvollen Beitrag für die tägliche Bewegung.

    "Einkaufen muss wieder ein Flair haben. In die Innenstädte soll investiert werden und somit auch für die Fußgänger attraktive Wege geschaffen werden."
    Landesrat Hans Seitinger

    Peter Sturm von der Abteilung für Verkehr hob weiters auch die Ausstattung entlang der Wege hervor, wie zum Beispiel Bänke, Wasserspender, Begegnungsplätze, aber auch Gastronomie und Handel. All das solle Hand in Hand gehen und somit Menschen zum zu Fuß gehen anregen. 

    Präsentation der Fußverkehrsstrategie für die Steiermark in Weiz. | Foto: Doris Schlager
    • Präsentation der Fußverkehrsstrategie für die Steiermark in Weiz.
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    Schweiz als Vorbild

    Unterlegt wurde das Konzept mit einer empirischen Forschung mit der TU Graz. Günter Getzinger untersuchte dazu gemeinsam mit zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über ein Jahr die Bewegungsgewohnheiten- und vorlieben der Menschen. Dabei wurde auch über die Grenzen von Österreich hinausgeschaut und mit der Schweiz ein gutes Beispiel für die Umsetzung zur Fußmobilität gefunden. 

    "In unseren Studien konnten wir unter anderem herausfinden, dass der Mythos, wonach nur Autos dem Handel viel Geld bringen, widerlegt wird. Der Wert einer Handelsimmobilie wird an der aktiven Mobilität gemessen, das ist die Fußgängerfrequenz. Es ist der Fußgänger, der zu Impulskäufen neigt."
    Günter Getzinger, TU Graz.

    In einer Pilotphase soll das Land Steiermark die ersten steirischen Städte und Gemeinden dabei unterstützen, Masterpläne bzw. Fußverkehrskonzepte auf Bundesebene erfolgreich zur Förderung einzureichen und deren Umsetzung voranzutreiben. Im Zuge der Abwicklung dieser Pilotprojekte und auf Basis der Erkenntnisse daraus sollen Unterstützungsmöglichkeiten erarbeitet werden. 

    Für Dieter Schwab, Obmann des Vereines walk-space ist die Attraktivität das Schlagwort der Stunde. Wenn dem Fußgänger der Weg gefällt, dann wird er auch länger dort verweilen. 

    Die Vorstellung der Fußverkehrsstrategie für die Steiermark war der letzte offizielle Pressetermin von Landesrat Johann Seitinger, weshalb Regierungskollege LV-Stv. Anton Lang die Gelegenheit nutzte, um sich für eine jahrzehntelange "Freundschaft" zu bedanken. 

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