Maßnahmenpaket
Finanzspritze für Schäden an steirischen Ölkürbissen

Die klimabedingten Einbußen bei den steirischen Ölkürbiskulturen werden heuer vom Land entschädigt. | Foto: Marius Ciocirlan
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  • Die klimabedingten Einbußen bei den steirischen Ölkürbiskulturen werden heuer vom Land entschädigt.
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Kühles Wetter, hohe Niederschlagsmengen und ein EU-Verbot, das wirksame Pflanzenschutzmittel untersagt, haben zu massiven Verlusten bei den steirischen Kürbisbäuerinnen und Kürbisbauern geführt. Ein Sonderhilfsprogramm soll entschädigen.

STEIERMARK. Bereits vor einigen Wochen hat das Land Steiermark auf Ersuchen der Landwirtschaftskammer die Fruchtfolgepflicht beim Mais für dieses Jahr aufgehoben - MeinBezirk.at berichtete. Mit dem nun noch weiter ausgebauten Maßnahmenbündel soll gesichert werden, dass Ölkürbisse auch in Zukunft in der Steiermark angebaut werden können.

Denn die massiven Verluste bei den steirischen Ölkürbis-Kulturen haben die betroffenen Betriebe stark verunsichert. Nicht nur soll nun der Wiederanbau jener Kulturen entschädigt werden, bei denen Versicherungen keine Entschädigung auszahlen, auch der Wiederanbau von nicht aufkeimenden Flächen wird vom Land unterstützt.

Ein Acker in der Südsteiermark Anfang Juni | Foto: Waltraud Fischer
  • Ein Acker in der Südsteiermark Anfang Juni
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Entschädigungen und Forschungsoffensive

„Das steirische Kürbiskernöl ist ein kulinarisches Kulturgut! Mit dieser finanziellen Hilfe wollen wir die Bäuerinnen und Bauern in dieser äußerst schwierigen Situation nicht im Stich lassen und gleichzeitig ermutigen auch in Zukunft auf den steirischen Ölkürbis zu setzen“, erklärt Landeshauptmann Christopher Drexler. Viele Bäuerinnen und Bauern hätten berichtet, dass sie nicht wissen, wie es weitergehen soll, fährt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig weiter aus: "Mit dieser Entschädigung, aber auch mit der Forschungsoffensive wollen wir sie ermutigen weiterzumachen und auch in Zukunft auf den steirischen Ölkürbis zu setzen."

Weiters habe man die Europäische Kommission aufgefordert, die Versorgungssicherheit im Kürbisanbau zu berücksichtigen, damit auch künftig ein "wettbewerbsfähiger Pflanzenanbau" sichergestellt werden könne. "Entweder produzieren wir in Europa oder wir importieren die Lebensmittel aus Übersee. Wofür ich einstehe ist klar!", ergänzt Totschnig.

Landeshauptmann Christopher Drexler und Agrarlandesrat Hans Seitinger präsentieren ein Sonderhilfsprogramm für betroffene Kürbisbauern. | Foto:  Land Steiermark/Fischer
  • Landeshauptmann Christopher Drexler und Agrarlandesrat Hans Seitinger präsentieren ein Sonderhilfsprogramm für betroffene Kürbisbauern.
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Maßnahmenpaket im Überblick

  • Mais-Ersatzanbau als Ersthilfe

Bereits Anfang Juni ermöglichte das Land Steiermark durch ein Aussetzen der Maiswurzelbohrer-Verordnung für das heurige Jahr eine Ausnahme von der Fruchtfolgepflicht beim Mais, wodurch Betriebe die noch verbliebene Anbausaison nutzen konnten.

  • Hagelversicherung entschädigt überschwemmte Felder

Jene Felder, die aufgrund der massiven Niederschläge überschwemmt oder verkrustet waren, werden durch die Hagelversicherung entschädigt.

  • Finanzielle Unterstützung durch das Land Steiermark

Für jene Betriebe, die ihre Kürbis-Kulturen bei der Hagelversicherung versichert haben, aber auf Basis der Versicherungsrichtlinien keine Entschädigung für den erfolgten Wiederanbau erhalten konnten, übernimmt das Land Steiermark einen wesentlichen Kostenanteil des Wiederanbaus.

  • Forschungsoffensive zum Thema Ölkürbis

Unterstützung für die steirischen Kernölbauern kommt auch von der Bundesregierung. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig wird gezielte Forschungsmaßnahmen für einen zukunftsfitten Kürbisanbau setzen.

  • Mehr Hausverstand bei EU-Pflanzenschutzvorgaben

Von der EU wird mehr Hausverstand bei ihren Entscheidungen gefordert. Konkret brauche es einen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und eine von fachlicher Expertise getragene Diskussion.

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