KPÖ-Initiative
Milchpackerl als Anker für von Gewalt betroffene Frauen

Ein eigenes Video soll für das Thema "Gewalt gegen Frauen" sensibilisieren. | Foto: KPÖ Stmk./screenshot
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  • Ein eigenes Video soll für das Thema "Gewalt gegen Frauen" sensibilisieren.
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Es ist ein Tabu, solange es heimlich still und leise in den eigenen vier Wänden passiert und es wird zum heiß diskutierten Aufreger, wenn die breite Öffentlichkeit involviert ist oder es im schlimmsten Fall sogar Todesopfer fordert: Gewalt gegen Frauen kann und darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Um für dieses Thema zu sensibilisieren, möchte die steirische KPÖ auf ein ganz einfaches "Heilmittel" setzen: auf Milchpackerl.

STEIERMARK. In Österreich wird statistisch jede fünfte Frau ab dem 15. Lebensjahr einmal Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede dritte Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren. Angesichts dieser Zahlen sollte jede Art der Hilfe und Unterstützung für die Betroffenen angestrebt werden.

Hilfe durch Milch

Die KPÖ Steiermark fühlt sich nicht zuletzt auch durch die Zahl an  Frauenmorden alarmiert und möchte deshalb hier ansetzen: „Häufig passiert physische und psychische Gewalt gegen Frauen hinter verschlossenen Türen, sie passiert in Beziehungen und im Familienkreis. Gewalt an Frauen wird unabhängig von sozialer Schicht und Nationalität ausgeübt", mahnt Claudia Klimt-Weithaler, Klubobfrau der KPÖ im Landtag. Viele Betroffene wissen gar nicht, wo sie in einer solchen Situation Hilfe bekommen können, sie finden nicht den Weg zu Beratungsstellen. Aus diesem Grund schlägt Klimt-Weithaler im Landtag ein Projekt vor, bei dem diese wichtigen Informationen niederschwellig für alle zugänglich gemacht werden sollen: als Aufdruck auf Milchpackungen.

„Eine Milchpackung wird in einem Haushalt im Durchschnitt sieben Mal in Händen gehalten und erreicht so alle Bewohnerinnen und Bewohner eines Haushalts.“
Claudia Klimt Weithaler, KPÖ Steiermark

Nach Vorbild eines Projektes in Niederösterreich soll auch in der Steiermark ein Notruf auf Milchpackungen ausgearbeitet werden. "Nun freut es mich sehr, dass man in der Landesregierung gedenkt, diese Initiative in die 'Gewaltschutzstrategie des Landes' aufzunehmen", so die KPÖ-Frontfrau.

Häusliche Gewalt beginnt meist im Stillen und hinterlässt oftmals keine sichtbaren Spuren, umso wichtiger ist ein niederschwelliger Zugang zu Hilfe. | Foto: Pexels / Anete Lusina
  • Häusliche Gewalt beginnt meist im Stillen und hinterlässt oftmals keine sichtbaren Spuren, umso wichtiger ist ein niederschwelliger Zugang zu Hilfe.
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Um den Gewaltschutz in Österreich zu verbessern und Femizide zu verhindern, muss laut Klimt-Weithaler an vielen Schrauben gedreht werden. "Österreich ist längst keine Insel der Seligen mehr, schon gar nicht bei diesem Thema. Österreich hat europaweit die höchste Frauenmordrate – und das soll uns nicht nur zu denken geben, sondern auch zum Handeln bringen."

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