ÖBB-Ausbau
Zielnetz 2040 findet Zuspruch und Kritik in der Steiermark

Im Zielnetz 2040 der ÖBB sind auch zahlreiche Ausbauarbeiten in der Steiermark vorgesehen. Nicht zuletzt der Großraum Graz soll von diesen profitieren. | Foto: VVT/Oss
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Taktverdichtungen und Streckenausbau in der Steiermark sind im Zielnetz 2040 der ÖBB vorgeschlagen. Aus der Landeshauptstadt kommt Kritik aufgrund des fehlenden City Tunnels.

STEIERMARK/GRAZ. Mit dem Fachentwurf für das Zielnetz 2040 haben Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä eine Vision zur Weiterentwicklung des österreichischen Bahnnetzes präsentiert. Dieser stellt eine Leitlinie zum Ausbau der heimischen Bahninfrastruktur in den nächsten 15 bis 20 Jahren auf. In Gesprächen mit den Bundesländern sollen diese nun finalisiert und einer öffentlichen Konsultation unterzogen werden. Noch dieses Jahr soll dann das fertige Zielnetz 2040 beschlossen werden.

Großraum Graz im Fokus

Zu den wesentlichen Vorschlägen für die Steiermark zählen Taktverdichtungen im Mur- und Ennstal. Im Selzthal soll die Errichtung einer eingleisigen Schleife sowie der zweigleisige Ausbau zwischen Schladming und Haus im Ennstal für Fahrverkürzungen zwischen Graz, dem Ennstal und Salzburg sorgen. Zudem soll bis 2040 ein neuer Bosrucktunnel errichtet werden.

Im Ennstal sollen Taktverdichtungen für schnellere Verbindungen sorgen. | Foto: MeinBezirk.at/Christian Hahn
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Ein weiterer Fokus liegt auf dem Großraum Graz. Die Strecke Graz–Bruck an der Mur soll zwischen der Landeshauptstadt und Frohnleiten auf vier Gleise ausgebaut werden. Im Fernverkehr soll das Angebot ausgeweitet sowie die Fahrzeit auf 30 Minuten zwischen Graz und Bruck an der Mur verkürzt werden. Zusätzlich soll der Nahverkehr im Norden von Graz verdichtet werden. In Graz-Gösting soll unterdessen ein Nahverkehrsknoten entstehen.

Im Süden von Graz soll der Nahverkehr der Graz-Köflacherbahn profitieren. | Foto: MeinBezirk.at/Karl Heinz Ferk
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Nach Süden hin soll der Nahverkehr im gesamten Strecknetz der Graz-Köflacher Bahn verdichtet werden. Hierfür sollen die Strecke Graz–Lieboch zweigleisig ausgebaut, der Grazer Hauptbahnhof entsprechend adaptiert sowie zusätzliche Verkehrsstationen errichtet beziehungsweise bestehende umgebaut werden. Der Fernverkehr Richtung Slowenien soll durch den Ausbau eingleisiger Streckenabschnitte zwischen Graz und Spielfeld-Straß beschleunigt werden. 

Ideen finden Zuspruch

Freude über die Leitlinien zeigt der Verkehrssprecher der steirischen Grünen, Lambert Schönleitner. Er begrüßt die Pläne als "zukunftsweisend". "Der Streckenausbau Graz – Bruck, der Nahverkehrsknoten Gösting und die Schleife Selzthal sind von enormer Bedeutung für den öffentlichen Verkehr in der Steiermark.", ist er überzeugt. Seitens der Steirischen Industriellenvereinigung sieht man großes Potential im Streckenausbau für die Entwicklung des Güterverkehrs. Vor allem ein neuer, möglichst flach trassierter Bosrucktunnel sei als wettbewerbsfähige Alternative zur bestehenden Phyrnstrecke alternativlos. 

Die Pläne der ÖBB seien "zukunftsweisend", ist Lambert Schönleitner, Verkehrssprecher der steirischen Grünen, überzeugt. | Foto: Grüne Stmk
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Fehlender Grazer Citytunnel sorgt für Kritik

Kritischere Stimmen kommen unterdessen aus der steirischen Hauptstadt selbst. Hier wird die fehlende Berücksichtigung des Grazer Citytunnel von Seiten der Neos und ÖVP als verkehrspolitisches Versagen tituliert. "Damit verliert Graz wichtige Zeit, um dem Verkehrsproblem her zu werden", ist etwa Neos-Fraktionsvorsitzende im Grazer Gemeinderat, Philipp Pointner, überzeugt. "Kahr und Schwentner müssen endlich in die Gänge kommen, um das wichtige Infrastrukturprojekt noch auf den letzten Metern im Zielnetz zu verankern", spricht sich der Grazer ÖVP-Chef Kurt Hohensinner aus.

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