Regionauten-Challenge 2025
Tiefkühlhäuser in der Steiermark

Halb verfallen, von Efeu umrankt: In der Steiermark wurden einst über 400 Tiefkühlhäuser betrieben. Das Gemeinschaftstiefkühlhaus in Steinberg (Hitzendorf) ist längt nicht mehr in Betrieb.  | Foto: Eberhard
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  • Halb verfallen, von Efeu umrankt: In der Steiermark wurden einst über 400 Tiefkühlhäuser betrieben. Das Gemeinschaftstiefkühlhaus in Steinberg (Hitzendorf) ist längt nicht mehr in Betrieb.
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Einst gesellige Orte der Begegnung fristen sie heute ihr Dasein vielfach als unscheinbare Ruinen inmitten florierender Gemeinden: Tiefkühlhäuser. Hier ein kleiner Blick in die Geschichte für unsere Regionauten-Challenge unter dem Titel "Damals und heute". 

STEIERMARK. Die ersten Tiefkühlhäuser wurden in der Steiermark im Jahr 1955 errichtet. "Im Jahr 1960 gab es bereits an die 200 in Graz", berichteten der Grazer Ethnologe Helmut Eberhart und Rechshistorikerin Anita Ziegerhofer bereits im Jahr 2022 im Rahmen unserer Serie "Lost Places in der Steiermark". Eberhard und Ziegerhofer widmeten sich in dieser Zeit im Rahmen eines Forschungsprojektes der Karl-Franzens-Universität Graz diesem frostigen Kulturgut.

Das Tiefkühlhaus in Steinberg ist dem Verfall preis gegeben. Holzrahmen erinnern an die 30 Tiefkühlfächer, in denen Fleisch und Gemüse einst gefroren haltbar gemacht wurden.  | Foto: Eberhard
  • Das Tiefkühlhaus in Steinberg ist dem Verfall preis gegeben. Holzrahmen erinnern an die 30 Tiefkühlfächer, in denen Fleisch und Gemüse einst gefroren haltbar gemacht wurden.
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Bevorratung und wirtschaftliche Bedeutung

"Gemeinschaftstiefkühlhäuser waren insbesondere für den ländlichen Raum eine bedeutende Form der Bevorratung, da Tiefkühltruhen zu dieser Zeit noch ein Vermögen gekostet haben. Ihre Entwicklung liefert damit jedoch nicht nur spannende Einblicke in eine Veränderung der Essgewohnten der Steirerinnen und Steirer, sondern sie erzählt auch die Geschichte der Modernisierung von Gemeinden", vergegenwärtigt Ziegerhofer die wirtschaftliche Bedeutung der Anlagen in weiten Teilen der Steiermark.

Über 400 Tiefkühlhäuser in der Steiermark

Infolge ihrer Recherchen wissen Helmut Eberhart und Anita Ziegerhofer mittlerweile von über 400 Tiefkühlhäusern, die es in der Steiermark einst gab, einige davon stehen heute noch immer in Betrieb. "Vor allem in der südlichen Oststeiermark und in der Weststeiermark sind durch eine entsprechende Dichte an Dörfern viele Tiefkühlhäuser zu finden, doch es gab sie auch in der Obersteiermark, allerdings weniger häufig", fasste Eberhart ein wesentliches Ergebnis der Forschungsarbeit zusammen.

Im Jahr 2023 präsentierten Anita Ziegerhofer und Helmut Eberhard in Löffelbach bei Hartberg ihre Forschungsarbeit über Tiefkühlhäuser in der Steiermark.  | Foto: Alfred Mayer
  • Im Jahr 2023 präsentierten Anita Ziegerhofer und Helmut Eberhard in Löffelbach bei Hartberg ihre Forschungsarbeit über Tiefkühlhäuser in der Steiermark.
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Neben jenen, die heute noch genutzt werden, und alljenen, die ihr Dasein im Landschaftsbild verloren vor sich hinfristen, wurden etliche Gebäude im Laufe der vergangenen Jahre abgerissen. Andere hingegen erlebten einen Funktionswandel und dienen heute als Vereinslokal, Museum, Wohnhaus oder Blumenhandlung.

Hier findest du das Video und den Beitrag dazu:

Als die Steirer noch ins Tiefkühlhaus gingen

Mehr zur akuellen Regionauten-Challenge erfährst du hier: 

Die Regionauten Challenge 2025 ist gestartet!
Halb verfallen, von Efeu umrankt: In der Steiermark wurden einst über 400 Tiefkühlhäuser betrieben. Das Gemeinschaftstiefkühlhaus in Steinberg (Hitzendorf) ist längt nicht mehr in Betrieb.  | Foto: Eberhard
Das Tiefkühlhaus in Steinberg ist dem Verfall preis gegeben. Holzrahmen erinnern an die 30 Tiefkühlfächer, in denen Fleisch und Gemüse einst gefroren haltbar gemacht wurden.  | Foto: Eberhard
Im Jahr 2023 präsentierten Anita Ziegerhofer und Helmut Eberhard in Löffelbach bei Hartberg ihre Forschungsarbeit über Tiefkühlhäuser in der Steiermark.  | Foto: Alfred Mayer
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