Metall-Lohnverhandlungen
Betriebsversammlungen in der ganzen Steiermark

Die kollektivvertraglichen Lohnverhandlungen in der metallverarbeitenden Branche spitzt sich zu. | Foto: Pixabay
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  • Die kollektivvertraglichen Lohnverhandlungen in der metallverarbeitenden Branche spitzt sich zu.
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Die Zeichen in der steirischen Metall-Branche stehen zwar noch nicht auf Orkan, aber der Sturm braut sich zusammen. Seit Dienstag laufen in den großen metallverarbeitenden Betrieben im ganzen Land Betriebsversammlungen, ab 7. November könnte es Warnstreiks geben, wenn es vorher nicht zu einer Einigung mit den Unternehmervertretern kommt.

GRAZ. Nach der zweiten - gescheiterten - kollektivvertraglichen Lohn-Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft PRO-GE und den Firmenvertretern der metallverarbeitenden Betriebe verschärfen die Arbeitnehmervertreter die Gangart. Seit Dienstag, dem 18. Oktober,  werden bei den großen Metall-Betrieben in der ganzen Steiermark Betriebsversammlungen abgehalten. So trifft sich beispielsweise die Belegschaft der Andritz AG am Mittwoch, dem 19. Oktober, um den Beschluss für weitere Maßnahmen zu fassen.

Zwei weitere Verhandlungsrunden

Mitten drinnen statt nur dabei ist bei der Andritz AG Andreas Martiner. Er ist nicht nur Betriebsratsobmann bei Andritz, sondern auch der Landesvorsitzende der PRO-GE und damit Verhandlungsteilnehmer bei den Kollektivvertragsverhandlungen für ganz Österreich. "Die Stimmung während der Verhandlungen ist sachlich, von Herzlichkeit sind wir aber weit weg", beschreibt Martiner. Und nachdem die Unternehmer-Vertreter mit ihrem ersten Vorschlag von 4,1 Prozent Erhöhung herausgerückt sind, war die Stimmung noch frostiger, denn die Gewerkschafts-Forderung liegt bei 10,6 Prozent.

Andreas Martiner ist Landesvorsitzender der PRO-GE und Betriebsratvorsitzender der Andritz AG. | Foto: RMS
  • Andreas Martiner ist Landesvorsitzender der PRO-GE und Betriebsratvorsitzender der Andritz AG.
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"Dieser Vorschlag ist eine Verhöhnung aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den metallverarbeitenden Betrieben, eine Provokation", formuliert es Martiner drastisch. "Die Belegschaft der Betriebe ist kampfbereit und hochmotiviert. Denn allein die Inflation der letzten zwölf Monate beträgt 6,3 Prozent und muss abgefangen werden."

Warnstreiks ab 7. November möglich

Die weitere Vorgangsweise: Bei den Betriebsversammlungen wird beschlossen, diese im Fall des Scheitern der nächsten Verhandlungsrunden am 24. Oktober und 3. November mit 7. November wieder aufzunehmen und anschließend sofort Maßnahmen wie Warnstreiks zu setzen. Am 2. November findet noch eine bundesweite Betriebsrätekonferenz in St. Pölten statt, wo diese Vorgangsweise nochmals akkordiert und bekräftigt wird. Martiners Optimismus, dass es bis 7. November zu einer Einigung kommt, ist sehr gedämpft, weil die Vorstellungen der Verhandlungsparteien einfach sehr weiter auseinander liegen. Wichtig sind die Verhandlungen nicht nur für die Metaller selbst, sondern auch für andere Branchen in Österreich, weil der Metaller-KV meistens Signalwirkung für andere Berufe hat.

In diesen Betrieben wurden oder werden Betriebsversammlungen abgehalten:

  • Kumera in Graz
  • Magna-Steyr in Graz/Raaba
  • Voest in Fürstenfel und Donawitz
  • Andritz AG in Graz
  • AVL List in Graz
  • Böhler in Kapfenberg
  • Binder in Gleisdorf
  • Austria Email in Knittelfeld
  • Knill-Mosdorfer-Gruppe in Weiz

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