Wertvolle Flächen und beliebte Ausflugsziele
Saisonstart auf den Almen im Bezirk Steyr-Land
Auch wenn in höheren Lagen noch Schnee liegt, steigt bei vielen schon wieder die Vorfreude aufs Wandern und Radfahren.
STEYR-LAND. Beliebte Ziele sind die heimischen Almen. Im oö. Almkataster sind fast 115 im Bezirk Steyr-Land eingetragen, auf 93 findet eine Beweidung im Sommer statt. In der Pandemie wurden viele Almen regelrecht gestürmt. Als Land Oberösterreich wolle man über richtiges Verhalten in der Natur aufklären, sagt dazu Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Verbote seien aber nicht zielführend. "Ich bin überzeugt, dass jeder seinen Raum haben muss: die Natur, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Erholungssuchenden. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme ist ein respektvolles Nebeneinander bestimmt möglich“, so Langer-Weninger. Mehr dazu im Beitrag "Naturjuwele mit Mehrwert – heimische Almen sind Multitalente"
"Ich bin überzeugt, dass jeder seinen Raum haben muss: die Natur, die Land- und Forstwirtschaft sowie die Erholungssuchenden. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme ist ein respektvolles Nebeneinander bestimmt möglich.“
Michaela Langer-Weninger
Dass die Menschen mittlerweile aufmerksamer im Umgang mit weidenden Tieren sind, bestätigt der Obmann des oö. Almvereins, Bürgermeister Johann Feßl aus Edlbach. „Die klare Kommunikation der wichtigsten Verhaltensregeln hat zur Verbesserung der Lage geführt. Von den Almbauern kamen viele positive Rückmeldungen.“
„In unserer Region hat das Weiden der Rinder eine lange Tradition. Auch der Umstieg auf die biologische Wirtschaftsweise hat verstärkt Weidehaltung zur Folge. Für Wanderer ist wichtig zu beachten: Unsere Weiden sind kein Streichelzoo. Weidetiere sind beim Durchqueren immer gut zu beobachten und am besten großräumig zu umgehen. Besonders in Hunden sehen Rinder eine potentielle Bedrohung, was zu Attacken führen kann“, sagt die Landtagsabgeordnete und Bezirksbäuerin von Steyr, Regina Aspalter.
„Keiner möchte die Almen vor unseren Gästen verschließen, es soll schließlich jeder die Möglichkeit haben, die Kulturlandschaft zu erkunden. Aber wir wünschen uns den respektvollen Umgang mit unseren Tieren und mit der Natur und auch das Einhalten der Verhaltensregeln“, sagt Edeltraud Huemer, Bezirksbauernkammer-Obfrau Kirchdorf- Steyr.
Konfliktpotenzial gegeben
Wenn verschiedene Interessensgruppen wie Landwirte, Wanderer, Radfahrer, Jäger, Förster oder Waldarbeiter zusammentreffen, birgt das mitunter Konfliktpotenzial. "Man darf nicht vergessen, dass der Naturraum auch Wirtschaftsraum für die Bauern ist", sagt Feßl. Gerade zu Saisonbeginn fallen zahlreiche Tätigkeiten an, etwa das Aufarbeiten von Schadholz. Weil damit Gefahren einhergehen, appelliert er an die Eigenverantwortung der Freizeitnutzer.
Fahrverbot im Wald
Dass das Betreten oder Befahren eines forstlichen Sperrgebiets strenge Strafen nach sich ziehen kann, weiß Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Waldarbeiter dürfen nämlich davon ausgehen, dass niemand daherkommt. Der Jurist kennt die Irrtümer und Fallen, in die gerade Mountainbiker tappen können. So erinnert er daran, dass man sich zwar zu Fuß frei im Wald bewegen darf, aber nicht mit dem Rad. "Fahren darf man nur dort, wo es ausdrücklich erlaubt ist." Tierhalter müssen ihr Weidevieh angemessen beaufsichtigen, aber nicht zwingend einzäunen. Auf die Frage, welche Folgen beim Ignorieren der Tafel „Weiterfahren auf eigene Gefahr“ drohen, antwortet Kaltenegger: "Als Mountainbiker ist man ohnehin auf eigene Gefahr unterwegs. Ein Schild kann Haftungsregeln, die im Gesetz stehen, nicht übertrumpfen." Grundbesitzer und Jäger dürfen Biker übrigens nicht gewaltsam am Weiterfahren hindern. Ein Förster hingegen kann den Ausweis verlangen und eine Person im Ausnahmefall sogar festnehmen.
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