Marktplatz 10
Anita Fuchs lässt sich in Gnas ins Kunstfenster schauen
Wer lässt sich schon gerne ins Fenster schauen. Die Künstler in Gnas allemal. Das Kunstfenster am Hauptplatz hat sich im Besonderen in Pandemiezeiten unter Spaziergänger:innen und Bummler:innen großer Beliebtheit erfreut.
GNAS. Nach den Einblicken in die Arbeit des gebürtigen Fürstenfelders Franz Kapfer im Rahmen des künstlerischen Mottos „Sieh-dich-für“ ist Anita Fuchs nun mit ihrer Ausstellung in Form der Videoarbeit DIORAMA am Marktplatz 20 in Gnas an der Reihe. Die Vernissage findet am 18. Feber um 17 Uhr statt, die Ausstellung läuft dann bis 8. Mai – wie beim Kunstfenster üblich, natürlich rund um die Uhr.
Das war das Kunstfenster in Gnas von November 2021 bis 31. Jänner 2022.
"Nature Art"
Anita Fuchs arbeitet an längerfristigen Projekten, die sich mit unterschiedlichsten Formen der "Nature Art" beschäftigen. Diese Projekte starten oft mit einem aktionistischen Ansatz: Road-Trips zum Zwecke des Pflanzenschmuggels, Eichenblätterzählen in einer Forschungsstation, Transport von ganzen Bäumen aus der Provence ins Atelier nach Graz oder das Beackern eines ganzen Feldes mit historisch bedeutungsvollem Saatgut.
Ihre Aktionen sind mit gegenwärtigen Themen der Gesellschaft wie Klimawandel, Terror, Migration, Geschichte, globale Ökonomien und Politik verbunden. Ebenso Teil der konzeptuellen Arbeitsweise ist ein wissenschaftlich-forschendes Streben und ein manchmal jahrelanger Austausch mit internationalen Institutionen.
Auch der Gnasbach mündet ins Schwarze Meere
Flussläufe beschäftigen die Künstlerin schon seit geraumer Zeit, und so hat Anita Fuchs im Herbst 2021 im Rahmen eines "Artist in Residence"-Projektes auf dem Forschungsschiff MS FUSION die Donau von Belgrad bis ans Schwarze Meer befahren. Ihre Gedanken und Beobachtungen dieser 4-wöchigen Flussreise münden nun in die Videoarbeit DIORAMA, die sie erstmals im Kunstfenster Gnas zeigt. Flüsse, die bis zur Erfindung der Eisenbahn unsere Ökonomien und auch die geographischen Zusammenhänge bestimmt haben, sind zwar als Transportwege weitgehend verdrängt worden, doch spielen sie für unsere Ökologie nach wie vor eine lebenswichtige Rolle. Auch der Gnasbach münde irgendwann in die Donau und schließlich ins Schwarze Meer. Was wir hier hineinschütten, beeinflusst das globale Ökosystem.
Das Kunstfenster Gnas ist eine Initiative der Marktgemeinde Gnas. Für das Programm ist Michaela Leutzendorff-Pakesch verantwortlich.
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