Info-Veranstaltung in Straden
Bodenschutz ist wichtig für die Zukunft
Das Steirische Vulkanland lud in Straden zu einer Informationsveranstaltung mit dem Titel "Ernährungssouverenität durch Bodenschutz". Darin forderten die Verantwortlichen mehr Bewusstseinsbildung für unsere Böden und die Landwirtschaft.
STRADEN. Im Kultursaal Straden fand eine interessante Veranstaltung statt. Unter dem Titel "Ernährungssouverenität durch Bodenschutz" machte beispielsweise Vulkanland-Obmann Josef Ober auf die zumehmende Verbauung und Versiegelung der landwirtschaftlichen Böden aufmerksam. "Das Ringen um profitable Nutzungsmöglichkeiten hat längst begonnen. Es sind aber genau diese Flächen, die gute Erträge in der Landwirtschaft bringen. Sie leisten besonders in unsicheren Zeiten einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherheit in unserer Region," präzisierte Ober in weiterer Folge. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Boden-Charta des Steirischen Vulkanlandes. "Seit mehr als zehn Jahren beschäftigen wir uns mit diesem Thema," so Ober weiter. Im Rahmen der "Modellregion Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft Steirisches Vulkanland" erarbeiteten die Experten ein Maßnahmenprogramm zur Umsetzung dieser Bodencharta."
Die Vulkanland Bodencharta
Mit der Bodencharta wurde 2013 von den Gemeinden und Institutionen des Vulkanlandes ein gemeinsames Bekenntnis für einen fruchtbaren Boden abgelegt. "Ziel ist es, mit geringstem Energie- und Ressourcenverbrauch maximale Lebensqualität zu erreichen. Wir alle müssen dieses Ziel erreichen und damit unser Mikroklima beeinflussen", so Josef Ober. Mehr zur Bodencharta unter "biooekonomie.vulkanland.at.
Kammerobmann Franz Uller bekräftigte: "Unsere Region ist vom Ackerbau dominiert. Aber Boden ist nicht vermehrbar, daher müssen wir die vorhandenen Ressourcen schützen. Die Eigenversorgung mit entsprechenden Lebenmitteln ist erreichbar, aber wir müssen etwas dafür tun." Dazu startet eine Bewusstseinsoffensive in Schulen und unter den Landwirten, vermehrt auf Eigenversorgung zu setzen.
Hohe Schadenssumme
Mario Winkler, Experte der Österreichischen Hagelversicherung, wartete mit beeindruckenden, aber auch gleichermaßen erschreckenden Zahlen auf. "Die Böden sind unsere Lebensgrundlage. Aber jeden Tag werden in Österreich rund 11,5 ha fruchtbarer Boden und Ackerfläche verbaut. Das entspricht einer Größe von 16 Fußballfeldern", erläuterte Winkler. Das hat auch Auswirkungen auf das gesamte Klima, denn der Boden ist ein wertvoller CO2-Speicher. Durch Überschwemmungen und Dürre entstand laut Winkler im Vorjahr in Österreich ein Gesamtschaden von rund 250 Millionen Euro. In der Steiermark betrug diese Summe rund 40 Millionen Euro. Durch eine Zunahme der Überschwemmungsschäden ist die heimische Lebensmittelproduktion schwer betroffen. Das führt zu einer Abhängigkeit vom Ausland.
Vulkanland-Obmann Josef Ober bekräftigte noch einmal das Ziel, den Bodenverbrauch zu stoppen. Zum Abschluss zitierte er eine Zeile der Österreichischen Bundeshymne, die lautet: "Land der Äcker - zukunftsreich".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.