Steirisches Vulkanland
Bioenergie soll die Region unabhängig machen

- Christian Krotscheck mit Neo-Bürgermeister Roman Thomaser, Altbürgermeister Otmar Hiebaum und Vulkanland-Obmann Josef Ober (v.l.).
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Vulkanland-Obmann Josef Ober zeigte im Rahmen des Pilotprojektes Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft im Vulkanland in der Pioniergemeinde Markt Hartmannsdorf die Bedeutung einer intelligenten, regionalen Energieversorgung auf.
Markt Hartmannsdorf genießt in Sachen Nahwärme Pionierstatus. Das erste Heizwerk mit 900 Metern Netzausbau für zwölf Abnehmer wurde bereits 1988 umgesetzt. „Da war Markt Hartmannsdorf schon sehr mutig“, so Altbürgermeister Otmar Hiebaum mit Verweis auf seinen damals amtierenden Vorvorgänger Hermann Zoller. Hiebaum ist als leidenschaftlicher Techniker noch immer federführend mit der Nahwärme Markt Hartmannsdorf betraut. Mit seinem Nachfolger Roman Thomaser hat er verlässlichen Mitstreiter in der Verwirklichung der gemeindeeigenen Energievision. Auch im Bereich der Eigenversorgung mit Strom plant er bereits ein Megaprojekt, das auch im Blackout-Fall die Grundversorgung sichern soll.
Noch viel Potenzial
Wohl auch deshalb siedelte Vulkanland-Obmann Josef Ober die Pressekonferenz, in der der Regionalentwicklungspionier für Bioenergie eintrat, im Marktgemeindeamt an. Mit 110 Gigawattstunden Energie aus Öl, Gas und Kohle habe man im Bereich der Privathaushalte im Vulkanland ebenso noch Luft nach oben wie im gewerblichen Bereich, wo es 245 Gigawattstunden seien. Der erneuerbare Energieanteil sei im Bereich der Privathaushalte damit bereits auf 83 Prozent gestiegen, so Ober. „Damit haben wir aber noch immer ein Delta von 17 Prozent.“ Er attestiert: „So gut waren die Förderungen für den Umstieg zu Biomasse noch nie. Hier zahlt sich ein Handeln aus.“ Noch größer ist das Potenzial bei Betrieben. Hier sei man erst bei über 50 Prozent. 30 Prozent Wärmeeinsparung habe man in den vergangenen zwei Jahrzehnten durch offensive Dämmmaßnahmen geschafft. Und, verdeutlichte Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck, auch im Bereich der Nahwärme sei viel gelungen: „Von 87 GWh Wärme aus Heizwerken im Jahr 2005 habe man es bis heute auf ca. 182 GWh geschafft. Das Ziel ist ca. 300 GWh, um bilanziell den kompletten Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu schaffen.“
Heizwerkdichte ist top
Die Heizwerkdichte sei im Vulkanland im Steiermarkvergleich herausragend hoch, so die Statistik. „Wir haben 13 Prozent aller steirischen Heizwerke in der Region – und das trotz unterdurchschnittlicher Waldausstattung.“ Was dazu allerdings unabdingbar sei, so der Vulkanland-Obmann: „Die Mobilisierung der ungenutzten Flächen.“ Die Waldpflege sei auch ein zentrales Themenfeld im Vulkanland-Pilotprojekt der Bioökonomie.
Energievision für jeden Haushalt
Josef Obers Appell an die Familien des Vulkanlandes: „Bauen sie sich ihre eigene Energievision.“
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