Ankunft erwartet
Feldbacher Imker haben Angst vor Asiatischer Hornisse

Die Asiatischen Hornissen bilden Kolonien in Nestern mit bis zu 6.000 Individuen | Foto: AGES
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  • Die Asiatischen Hornissen bilden Kolonien in Nestern mit bis zu 6.000 Individuen
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Die Imkerinnen und Imker des Feldbacher Bienenzuchtvereins sehen dem "Einflug" der Asiatischen Hornisse mit Bangen entgegen. Dann sei die heimische Imkerei mit großen Herausforderungen konfrontiert.

FELDBACH. Bienenprodukte, dabei vorwiegend die Inhaltsstoffe von Honig, und die neuen Herausforderungen für die heimische Imkerei sowie für Obst- und Weinbau durch die Asiatische Hornisse – das waren die Programmpunkte des ersten Imkerstammtisches des Jahres.

Der Vorstand des Bienenzuchtvereins Feldbach unter Obmann Alois Rauch (3.v.r.) mit Referentin Doris König (3.v.l.) | Foto: BVZ Feldbach
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Alois Rauch, Obmann des Bienezuchtvereins Feldbach, konnte dazu nicht nur rund 50 Vereinsmitglieder begrüßen, sondern auch Referentin Doris König vom Steirischen Imkerzentrum. Ihre Ausführungen zu den neuen Kennzeichnungsbestimmungen für österreichischen Honig sowie die Informationen rund um die Asiatische Hornisse stießen bei den Imkerinnen und Imkern auf großes Interesse. Letztere ist zwar bis dato noch nicht in Österreich gesichtet worden, aber auf dem Vormarsch – im vergangenen Jahr gab es in Ungarn an der burgenländischen Grenze sowie in Tschechien erste Sichtungen.
Bei der Asiatischen Hornissen (Vespa Velutina nigrithorax) handelt es sich um eine invasive Art aus Asien. Sie bildet Kolonien in Nestern mit bis zu 6.000 Individuen.

Rund 50 Mitglieder der Bienenzuchtvereins Feldbach waren zum ersten Imkerstammtisch des Jahres gekommen. | Foto: BVZ Feldbach
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Südoststeiermark bevorzugt

2004 wurde die Asiatische Hornisse nach Frankreich eingeschleppt. Mittlerweile ist die Velutina in südeuropäischen Ländern, aber auch in der Schweiz und in Deutschland zu finden.

Da sich die Hornissen gerne in wärmeren Regionen ansiedeln sei davon auszugehen, so König, dass die Velutina die östlichen Bundesländer wie Burgenland, Wien und auch die Südoststeiermark zur Ansiedelung bevorzugen. In Österreich gab es bis dato offiziell noch keine Sichtungen. Da sich Jungköniginnen allerdings mit bis zu 30 Kilometer pro Tag fortbewegen, ist anzunehmen, dass die Asiatischen Hornissen bereits heuer in Österreich zu finden sein werden. "Es ist nicht die Frage, ob sie nach Österreich kommt, sondern wann", so König.

Referentin Doris König warnt vor der Ankunft der Asiatischen Hornisse. | Foto: BVZ Feldbach
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Das Problem für die heimische Imkerei: Gerade im Spätsommer und im Herbst, wenn das Nahrungsangebot durch andere Insekten zurückgeht, machen Asiatische Hornissen gerne Jagd auf Honigbienen und lauern ihnen vor ihren Stöcken auf. Es wurde beobachtet, dass eine Hornisse pro Tag bis zu 100 Honigbienen "reißen", was zu einem deutlichen Verlust an Honigbienen führen kann. Wie auch die heimische europäische Hornisse braucht die Velutina Eiweiß für ihre Brut. Der Unterschied: Die europäische Hornisse tritt nicht in solchen Massen auf – pro Kolonie gibt es hier maximal 800 Individuen.

Bienen fliegen nicht mehr aus

Nicht nur die kontinuierliche Dezimierung der Honigbienenvölker ist ein Problem, sondern auch, dass sich die Bienen in eine Art Abwehrmodus begeben. Das heißt, sie fliegen nicht mehr aus und stellen das Nektarsammeln ein. Das wiederum wirkt sich auf die Aufzucht der so dringend benötigten Winterbienen aus und auf den Aufbau der Winterpopulation. Im schlimmsten Fall führt das zum Tod des ganzen Volkes.

Seit 2016 steht die Velutina auf der Liste der unerwünschten Spezies für die Europäische Union und ist meldepflichtig. Andere Bundesländer rüsten sich bereits für den Fall der Fälle. Die Steiermark hinkt hier hinterher. In der kommenden Woche soll sich allerdings eine Expertenrunde mit Vertretern der Landesregierung zusammensetzen, um vor allem über folgende Fragen, zu diskutieren: Wie ist die Vorgehensweise bei ersten Meldungen und Sichtungen, wer begibt sich auf die Suche der Nester und vor allem, wer kommt für die Kosten bei einer Entfernung auf" Die Nester sind mit bis zu 80 Zentimetern größer als jene der heimischen Hornissen und befinden sich in Baumkronen in einer Höhe von bis zu zehnMetern.

Was können Imkerinnen und Imker tun?

Bei Sichtungen: Fotos oder Videos machen und an die Ages (bienen@ages.at) schicken und melden! Ab März werden Jungköniginnen aktiv und machen sich auf die Suche nach geeigneten Nistplätzen. Man sollte keine Tiere fangen oder töten, da Verwechslungen mit anderen heimischen Arten möglich sind – etwa mit der europäischen Hornisse oder mit der Dolchwespe. Eigenmächtiges Entfernen von Nestern ist nicht erlaubt, es bedarf Spezialausrüstung,

Die Asiatische Hornisse hat schwarze Beine mit leuchtend gelben Spitzen | Foto: AGES
  • Die Asiatische Hornisse hat schwarze Beine mit leuchtend gelben Spitzen
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Wie erkennt man die Asiatische Hornisse?

Die Asiatische Hornisse hat schwarze Beine mit leuchtend gelben Spitzen, einen schwarzen Brustabschnitt und eine dicke orange Binde am hinteren Ende des Hinterleibes.

Asiatische Hornissen sind für den Menschen nicht gefährlicher als die heimische Art, sie sind auch nicht aggressiver und der Stich nicht giftiger, aber sie treten in größeren Kolonien auf. Weitere Infos gibt es auf der Ages-Website.

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