Lebensraum Mur
Maßnahmen für dynamischen Fluss im Biosphärenpark
Mit Renaturierungsmaßnahmen im Biosphärenparkgebiet in Gosdorf in der Nähe zum Murturm will man vor allem der Eintiefung der Flusssohle und dem Absinken des Grundwasserspiegels effektiv entgegenwirken.
GOSDORF. Im September des Vorjahres ist ja der weltweit erste fünf Länder umgreifende "Biosphärenpark Mur-Drau-Donau" als größtes Flussschutzgebiet Europas von der Unesco anerkannt worden. Teil davon ist der "Biosphärenpark Unteres Murtal" zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg. Das Ökosystem hat sich aufgrund der vom Menschen verursachten Veränderungen der Flüsse und deren natürlichen Prozesse im Laufe der Zeit verändert.
Im Rahmen des EU-Projekts "lifelineMDD" versuchen zwölf Projektpartner durch die Wiederherstellung der natürlichen Flussdynamik u.a. die Biodiversität im Mur-Drau-Donau-Flusskorridor zu verbessern. Drei Pilotmaßnahmen werden in Österreich, Slowenien und Serbien umgesetzt.
Vertreter der Baubezirksleitung, der Abteilung 14 des Landes Steiermark, der Stadtgemeinde Mureck und des WWF haben nun in unmittelbarer Nähe zum Murturm Gosdorf zum Spatenstich für Renaturierungsmaßnahmen an der Grenzmur geladen. Zu Erinnerung – in jenem Bereich hat man schon 2007 und 2008 Muraufweitungen durchgeführt.
Von EU und Bund finanziert
227.000 Euro fließen nun in das aktuelle Projekt, das zu 85 Prozent über die EU gefördert wird – den Rest übernimmt das zuständige Bundesministerium. Neben der ökologischen Aufwertung und der Verbesserung der Gewässerlebensräume will man vor allem der fortschreitenden Eintiefung der Flusssohle der Mur und dem Absinken des Grundwasserspiegels entgegenwirken.
Generell soll die Eigendynamik des Flusses gefördert werden. Hierfür sind die Errichtung eines Nebenarms, eines sogenannten Einbindesporns und die Umgestaltung von Uferbereichen vorgesehen. Der Nebenarm soll im Falle eines 30-jährlichen Hochwassers mit 120 Kubikmeter pro Sekunde und im Fall eines 100-jährlichen Hochwassers mit 130 Kubikmeter pro Sekunde durchflossen werden. Durch die Einbringung des Aushubmaterials in den Fluss wirkt man der fortschreitenden Eintiefung der Flusssohle entgegen.
Drei Fragen an Markus Pongratz, Leiter der Baubezirksleitung:
1. Was würde ohne diese Maßnahmen passieren?
Die Mur würde sich weiter eintiefen, der Grundwasserspiegel weiter sinken.
2. Inwiefern spielt das Projekt für den Biosphärenpark eine Rolle?
Hier wird ganz generell ein ökologischer und naturräumlicher Mehrwert für die Region geschaffen.
3. Werden weitere Arbeiten an der Mur folgen?
Hier handelt es sich ja lediglich um einen gewissen Abschnitt des Grenzmur. Das Ganze hier ist Teil eines großen Prozesses.
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