Bildung und Beruf
Mit Tamara Schober rauf auf die Karriereroute

Das direkte Gespräch mit den Jugendlichen und Erwachsenen zählt auch zu den Kernaufgaben.  | Foto: Sebastian Friedl
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  • Das direkte Gespräch mit den Jugendlichen und Erwachsenen zählt auch zu den Kernaufgaben.
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Bildung und Beruf – das sind Themen, die bewegen. Tamara Schober ist als regionale Koordination der Bildungs- und Berufsorientierung Expertin in jenem Bereich. Wir haben im Vorfeld der Messe für Bildung und Beruf mit ihr gesprochen.

SÜDOSTSTEIERMARK. Als junger Mensch, aber natürlich auch als Erwachsener, ist es nicht einfach, die richtige Route zum Erfolg zu finden. Die Vielfalt an Angeboten wächst und wächst. Hier den Durchblick zu bewahren – dabei hilft Tamara Schober. Sie ist regionale Koordinatorin der Bildungs- und Berufsorientierung in Reihen des Regionalmanagements. Im Vorfeld der anstehenden Messe für Bildung und Beruf, die am5. und 6. Oktober in Feldbach und dann auch am 16. November in Bad Radkersburg stattfindet, haben wir mit ihr gesprochen. 

  • MeinBezirk.at: Sie sind Regionale Koordinatorin der Bildungs- und Berufsorientierung. Wie kann man sich Ihre Tätigkeit vorstellen?

Tamara Schober: Ganz egal, ob man erstmals vor der Entscheidung Schule oder Lehrausbildung steht, ob man sich im bestehenden Job weiterbilden oder sich komplett neu orientieren möchte – in der Südoststeiermark gibt es zahlreiche Angebote, die dabei unterstützen können. Meine Aufgabe ist es, diese regionalen Angebote zur Bildungs- und Berufsorientierung zu kennen und regelmäßig zu analysieren, um Bedarfe und Trends abzuleiten oder auch Entwicklungsprozesse anzustoßen. Ein wichtiger Bereich ist auch die Bekanntmachung der beruflichen Perspektiven vor der Haustüre, damit die Südoststeirerinnen und Südoststeirer mit ihren Entscheidungen in Bildung und Beruf nicht nur ihre eigene Lebensqualität erhöhen, sondern auch zur Stärkung der Region beitragen.

  • Wie hat sich der Bereich der Bildungs- und Berufsorientierung in den letzten Jahren verändert?

Gab es vor einigen Jahren noch hauptsächlich Orientierungsangebote für Jugendliche, so versteht man Bildungs- und Berufsorientierung immer mehr als einen lebensbegleitenden Prozess. Das führt dazu, dass heute vor allem auch Erwachsene eine große Anzahl an Anlaufstellen vorfinden. Immerhin üben wir im Laufe unseres Erwerbslebens mittlerweile im Durchschnitt vier verschiedene Berufe aus. Fast zehn Prozent aller Lehrlinge sind über 18 Jahre alt, wenn sie ihre Ausbildung beginnen, sind also Quereinsteigerinnen bzw. Quereinsteiger und absolvieren z.B. nach der Matura eine Lehre. Seit 2020 ist die Anzahl an Online-Angeboten – von der persönlichen Beratung bis zum Interessenstest – stark gestiegen. Eine weitere erfreuliche Entwicklung: man beginnt mit spielerischer „BBO“ heute schon im Kindergarten, um traditionellen, geschlechterstereotypen Ausbildungsentscheidungen und festgefahrenen Mustern durch das Umfeld entgegenzuwirken.

  • Wann sollte ich als Jugendlicher damit beginnen mich vor einer Zukunftsentscheidung über alle Möglichkeiten zu informieren?

Ich empfehle, in der dritten Klasse der Mittelschule bzw. Unterstufe, also mit 12, 13 Jahren, damit zu beginnen. So hat man noch ausreichend Zeit, seine individuellen Interessen und Fähigkeiten zu entdecken und gemeinsam mit den Eltern eine erste Ausbildungsentscheidung zu treffen. Erste Schnuppererfahrungen macht man meistens über die Berufspraktischen Tage im Schulkontext, aber auch darüber hinaus dürfen Jugendliche ab der 8. Schulstufe zum Zweck der Berufsorientierung bis zu fünf Tage vom Unterricht fernbleiben. Durch das Kennenlernen eines Berufes direkt im Betrieb findet man am besten heraus, ob etwas zu einem passt. Kommt eine weiterführende Schule infrage, sollte man sich die Tage der offenen Tür – häufig auch individuell nach telefonischer Anfrage möglich – nicht entgehen lassen. Jetzt im Herbst steht auch wieder unsere Messe für Bildung & Beruf in den Startlöchern: am 5. und 6. Oktober kann man sich kostenlos und unverbindlich in der Arena Feldbach über die Vielfalt unserer regionalen Lehrbetriebe und weiterführenden Schulen informieren. Auch die Beratungsorganisationen hat man hier direkt vor Ort. Im Zehnerhaus Bad Radkersburg geht die Messe dann am 16. November über die Bühne und auch hier stellen sich spannende Unternehmen und schulische Angebote vor. Mir ist wichtig, zu betonen, dass eine Entscheidung, die man im Alter von 14 Jahren trifft, keinesfalls eine endgültige ist. Und merkt man, dass die begonnene Ausbildung nicht zu 100 Prozent passt, verbucht man das einfach unter „Erfahrung sammeln“, denn den jungen Menschen in der Region stehen dann noch immer alle Wege offen!

  • Welchen Stellenwert nimmt die die BBO-Messe mittlerweile als Infoquelle ein?

Die Messe für Bildung und Beruf Südoststeiermark stellt jedes Jahr ein Highlight in der Regionalentwicklung dar und ist ein Fixstarter im BBO-Jahresprogramm der Schulen. Jedes Jahr besuchen rund 900 Schülerinnen und Schüler die Messe zusammen mit ihren Lehrpersonen, viele davon sehen wir am Donnerstag-Nachmittag mit den Eltern wieder. Mit dem neuen Messestandort in Bad Radkersburg können wir unser Informationsangebot ab heuer auch dem Süden der Region noch leichter zugänglich machen. An beiden Standorten präsentieren sich insgesamt 67 Lehrbetriebe, 19 Schulen und 14 Beratungsorganisationen. Begleitend gibt es kostenlose Workshops für Eltern, ein Gewinnspiel, eine Broschüre mit allen Infos zu den Ausstellenden, Tage der offenen Tür, ein Arbeitsblatt für den Unterricht sowie eine Website, auf der man sich ganzjährig zu regionalen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren kann.

  • Worauf freuen Sie sich bei der Messe am meisten?

Ein Highlight für mich sind jedes Jahr die interessanten Gespräche mit den Eltern und ihre Erleichterung, wenn man sie mit dem Messeangebot gut auf die Begleitung ihrer Kinder bei der Ausbildungsentscheidung vorbereiten konnte. Darüber hinaus freue ich mich, wenn wir den Ausstellenden durch einen reibungslosen Messeablauf und eine hohe Gästezahl etwas für ihren zeitlichen und personellen Aufwand zurückgeben können.

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