Ortsreportage Straden
Straden im Reigen der Musikergedenkstätten

Dem Hornisten Josef Schantl ist die heurige Ausstellung in der Galerie in der Kirchenmauer gewidmet. | Foto: Marktgemeinde Straden
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  • Dem Hornisten Josef Schantl ist die heurige Ausstellung in der Galerie in der Kirchenmauer gewidmet.
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Am Ostermontag des Jahres 1842 fand in Wien ein Konzert statt, das als Geburtsstunde der heutigen Wiener Philharmoniker angesehen wird. Wenige Tage zuvor wurde in der steirischen Landeshauptstadt Graz Josef Schantl geboren – der einzige Steirer, der im 19. Jahrhundert als Hornist in diesem Klangkörper vertreten war. Die heurige Ausstellung in der Galerie in der Kirchenmauer ist dem 180. Geburtstag von Josef Schantl und dem 180-Jahr-Jubiläum eines der bekanntesten Orchester der Welt gewidmet.

Eiserner Hornist

Die Vorfahren von Josef Schantl sind alles waschechte Südoststeirer, sein Vater wurde in Krusdorf im Haus vlg. Kreuzschneiderferl, geboren. Das musikalische Talent führte Josef Schantl nach der Ausbildung an der Musikschule des Musikvereines für Steiermark in Graz direkt nach Wien in die Kapelle von Johann Strauß. Als „eiserner Hornist“ wurde er 1870 Mitglied der Hofoper und Wiener Philharmoniker und spielte als Solohornist bei Uraufführungen von Brahms, Bruckner und Wagner die schwierigsten Hornpassagen. Daneben lehrte er am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Berühmte Persönlichkeiten, darunter Thronfolger Franz Ferdinand wurden von ihm unterrichtet. Als Komponist und Begründer der Lainzer Jagdmusik und des Ersten Wiener Hornistenclubs gelang ihm die Neubegründung der Jagdmusik.

Denkmal von Rauch

Leider erinnert an keiner seiner Wirkungsstätten etwas an ihn, auch das Grab in Wien ist nicht mehr erhalten. Einzig in der Heimat seiner Vorfahren in Straden, wurde im Jahr 2002 anlässlich seines 100. Todestages vor der Musikschule im Auftrag der Marktgemeinde Straden von Bildhauer Hannes Rauch ein Denkmal errichtet.

Dem Hornisten Josef Schantl ist die heurige Ausstellung in der Galerie in der Kirchenmauer gewidmet. | Foto: Marktgemeinde Straden
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Beim Konzert der Philharmonischen Klänge in der Florianikirche beging die Jagdhornbläsergruppe Straden unter der Leitung von Manfred Simmel ihr 35-Jahr-Jubiläum und gab außer Programm unter großem Applaus ein Schantl-Stück mit zwei Hornisten der Wiener Philharmoniker zum Besten. Die Ausstellung in der Galerie in der Kirchenmauer ist bis Oktober täglich von 10 – 17 Uhr geöffnet.

Kulturlandschaft ist Straden ein Anliegen

Es ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen, Spuren zu hinterlassen und Zeichen zu setzen. Ein zweites ist die Erhaltung solcher Denkmäler, wozu vom Land Steiermark für 2022/2023 ein eigener Fördertopf geschaffen wurde. Mehr als zehn der zahlreichen Ansuchen kamen aus der Marktgemeinde Straden. Einige nutzten auch gleich anstehende Jubiläen. So wurde Ende Mai nach der Renovierung von Kapelle und Dorfkreuz in Dirnbach „40 Jahre Kapelle“ gefeiert. Unter dem Motto „ Mit dem Erhalt dessen, was unsere Vorfahren geschaffen haben, schaffen wir Zusammenhalt“ fand am 31. Juli 2022 die Segnung des neu renovierten Dorfkreuzes in Waasen am Berg verbunden mit der 150-Jahr-Feier statt.

150-Jahr-Feier des neu renovierten Dorfkreuzes in Waasen am Berg. | Foto: Marktgemeinde Straden
  • 150-Jahr-Feier des neu renovierten Dorfkreuzes in Waasen am Berg.
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Dank des guten Zusammenhaltes der Dorfbevölkerung ist nicht nur das Erscheinungsbild des Dorfkreuzes im Plus, sondern auch der Kontostand der neu gegründeten Kapellengemeinschaft, die sich in Zukunft der Sanierung aller acht Flurdenkmäler annehmen wird.

Mit Kultur und Sport ist in Straden immer was los

„Straden Theater“ feiert mit dem Lustspiel „Einladung ins Glück“ am 16. September mit Beginn um 19.30 Uhr im Kulturhaus Premiere.

"Straden Theater" probt schon fleißig für die neue Produktion "Einladung ins Glück", einem Fall für vier starke Frauen. | Foto: Marktgemeinde Straden
  • "Straden Theater" probt schon fleißig für die neue Produktion "Einladung ins Glück", einem Fall für vier starke Frauen.
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Das Stück ist bis 24. September zu sehen.
"Grad & Schräg" bietet vom 1. bis 4. September an vier Tagen vier Konzerte mit vier Formationen. Es startet das Moritz Weiss Klezmer Trio, es folgen die Gesangskapelle Hermann und das Schneeberger & Bakanic Quartett. Die Matinee am Sonntag wird von der Formation Großmütterchen Hatz bespielt.
Aufgrund seiner einzigartigen Lage ist der Ort Straden immer wieder Ziel verschiedener Autosportveranstaltungen. Am 3. September wird die "Weizer Oldtimer Genuss Classic" in Straden Station machen. Am Wochenende rund um den 16. Oktober soll die Bergrallye in Marktl neu belebt werden.

In der Bewegung liegt die Lebenskraft

Am 18. September veranstaltet der Lebenskraftverein den traditionellen IVV Wandertag. Heuer startet der Lebenskraftwandertag erstmals beim Gasthof Pock "Zur Puxamühle". Der Rundweg ist als Fußweg mit zwölf Kilometern und als Radweg mit 22 Kilometern markiert und führt über schöne Feld- und Wiesenwege auf den Rosenberg, von wo aus man wunderbare Ausblicke auf das bekannte Kirchenensemble von Straden genießen kann.

Straden bietet Wandervergnügen am Sonnenuhrenweg. | Foto: Marktgemeinde Straden
  • Straden bietet Wandervergnügen am Sonnenuhrenweg.
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Fünf Labestationen sorgen für das leibliche Wohl der Wanderer und Radfahrer. Mehr Infos gibt es auf www.straden.org.


Kreativität kennt keine Grenzlinien

Die Werkstätte Straden der Lebenshilfe Netzwerk GmbH führte mit dem "Art Club 7" und der Einrichtung "Bivalna enota VDC" aus Gornja Radgona ein gemeinsames grenzüberschreitendes Kunstprojekt durch. Dabei wurde unter der Leitung der bekannten slowenischen Künstlerin Aleksandra Fekonja mit verschiedenen Zeichen- und Maltechniken gearbeitet, um die kreativen Fähigkeiten der Kundinnen und Kunden zu entfalten.

Ausstellung des Kunstprojektes in Gornja Radgona. | Foto: schmidbauer
  • Ausstellung des Kunstprojektes in Gornja Radgona.
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Die entstandenen Werke wurden in zwei Ausstellungen im Pavelhaus in Laafeld und in Gornja Radgona präsentiert.

Stradens aktuelle Projekte und Bürgermeister Gerhard Konrad im Interview: 

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