So gelingt der Bio-Weg
Von der Biogenussbegegnung bis zur Bioecke
Bio Ernte Steiermark und der Verein der steirischen Bio-Modellregionen wollen den Bio-Anteil steigern und haben ein umfassendes Maßnahmenpaket parat. Konkrete Pläne hat man etwa für die Bio-Modellregion im Vulkanland.
SÜDOSTSTEIERMARK. Die Bio Ernte Steiermark und der Verein der steirischen Bio-Modellregionen präsentieren einen gemeinsamen Weg auf der Route zu mehr Bio in der Steiermark. Vor allem die regionale Vernetzung und der Austausch untereinander würden die Basis für gelungene steirischen Bio-Modellregionen und attraktive Absatzmöglichkeiten schaffen.
Ein echter Nachhaltigkeitsturbo
Man betont ganz klar, dass die regionale und saisonale Ernährung ein echter Nachhaltigkeitsturbo sei. So betont die Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer: „Für eine nachhaltige und damit zukunftsweisende Ernährungsweise braucht es kurze Lieferketten. Mit den Bio-Modellregionen stärken wir gleichzeitig die Bio-Landwirtschaft und regionale und saisonale Lebensmittel. Mit frischen, gesunden Bio-Lebensmitteln direkt aus der Region stärken wir nicht nur die Bio-Landwirtinnen und Bio-Wirte, sondern tun auch uns selbst und dem Klima etwas Gutes“.
Klare Ziele
Zur Hintergrundinfo: Das österreichische Bio-Aktionsprogramm gibt das Ziel von 30 Prozent Bio-Fläche bis zum Jahre 2027 vor. Um dies zu erreichen, brauche es sowohl im Bereich landwirtschaftlicher Förderungen als auch hinsichtlich der Absatzwege ein attraktives Angebot. Derzeit werden Bio-Lebensmittel ja primär über den Lebensmitteleinzelhandel abgesetzt - über 80 Prozent der wertmäßigen Bio-Einkäufe entfielen 2023 auf den Handel. Die Höfe würden dabei als Urproduzenten aber nur einen Bruchteil des Endverkaufspreises erhalten.
Mehr in eigener Hand
Mit der Gründung von steirischen Bio-Modellregionen will man kleinstrukturierte Alternativen anbieten, die dazu führen sollen, die gesteckten Bio-Ziele zu erreichen und wieder mehr Ware selbst in der Hand zu haben. Für die Steiermark lautet die Vision, ein Drittel des Bio-Absatz in bäuerlicher Hand zu behalten.
So steht es um unsere Bioregion
Nun aber zu den Bioregionen selbst. In den nächsten fünf Jahren sind fünf steirische Bio-Modellregionen geplant. Bereits im Aufbau befindet sich neben der Bio-Modellregion Graz und einem kleinen Projekt im Schilcherland die Bio-Modellregion im Vulkanland. Josef Renner, Geschäftsführer Bio Ernte Steiermark, liefert regionale Daten zu unserer Modellregion: "Aktuell gibt es 300 Biobetriebe und 3.300 Hektar an Bioanbauflächen. Somit beträgt der Bio-Anteil bei den landwirtschaftlichen Betrieben 7 Prozent, der Steiermarkschnitt liegt bei 20."
Das Maßnahmenpaket, um den Anteil zu erhöhen, ist umfassend. Laut Renner will man die Direktvermarktung mit einer digitalen Plattform und einer Bioabholstation stärken. Des Weiteren will man Bio auch in der Gastronomie und auch in der Verpflegung von Kindergärten und Krankenhäusern etablieren. So gibt es etwa schon die Eventreihe "Biogenussbegegnungen" mit einem 5-Gänge-Biomenü bei lokalen Gastronomiebetrieben. Termine hat es schon in Kapfenstein und in Edelsbach gegeben. Auch Bioecken bei kleineren regionalen Nahversorgern will man forcieren.
In der Projektförderung und in der Organisation unterstützt das Steirische Vulkanland rund um Geschäftsführer Michael Fend den Verein der Bio-Modellregionen: Er weist darauf hin, dass das Vulkanland ja auch die erste Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft in Österreich ist. Dabei geht es thematisch aber nicht um Bio-Produkte, sondern um biogene Rohstoffe im regionalen Wirtschaftskreislauf rund um Themen wie regionale Eigenversorgung mit Eiweiß, regionales Wertholz oder Lebensmittel der Zukunft.
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