Steirisches Vulkanland
Zweites Eiweißsymposium

Das zweite Eiweißsymposium war auch eine gute Gelegenheit, der HLW Mureck mit ihrem neuen Direktor eine Markenlizenz zu verleihen.  | Foto: Woche
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  • Das zweite Eiweißsymposium war auch eine gute Gelegenheit, der HLW Mureck mit ihrem neuen Direktor eine Markenlizenz zu verleihen.
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Das Steirische Vulkanland macht sich im Rahmen der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft auf den Weg zur nachhaltigen Modellregion und will Pionierarbeit für Versorgungssicherheit und Klimaschutz leisten.

Das zweite Eiweißsymposium des Steirischen Vulkanlandes hatte das Motto "Soja trifft Käferbohne" und fand in der HLW Mureck statt. Es wurde im Rahmen eines wegweisenden von der EU geförderten Pionierprojekts "Modellregion für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft" organisiert. Unter der Projektleitung von Martina Lepschi und Christian Krotscheck gaben ExpertInnen einen Einblick in die Ernährungssicherheit der Zukunft.

Pflanzenpower Soja

Die Sojabohne, so Kochbuchautorin und Ernährungsexpertin Elisabeth Fischer und Agrarökonom Karl Fischer vom Verein Soja aus Österreich, spiele eine maßgebliche Rolle dabei, langfristig eine vollständige Eiweißversorgung zu gewährleisten. Soja spiele eine doppelt wichtige Rolle: Als Stickstoffsammler trägt die Bohne zur Reduzierung von klimarelevanten Emissionen und Düngemitteln bei und ihre hohe Wertigkeit als Lebensmittel mache sie besonders geeignet für den menschlichen Verzehr. Vom kulinarischen Potential der Pflanzenpower konnten Elisabeth Fischer und die HLW Mureck mit ihrem reichhaltigen veganen Buffet überzeugen.

Wöchentlich acht Millionen Menschen mehr

Arno Meyer, Abteilungsleiter für Pflanzenbau der steirischen Landwirtschaftskammer, unterstrich die globalen Trends sowie die dringende Notwendigkeit einer angepassten Nahrungsmittelproduktion angesichts des wachsenden Weltbevölkerung. Von Woche zu Woche acht Millionen Menschen mehr seien weltweit zu ernähren, was eine enorme Herausforderung für die Ernährungssicherheit der Zukunft darstelle. In Österreich seien insbesondere die Schweine- und Geflügelmast stark von Importen abhängig, wobei Österreich schon jetzt - unabhängig von Größenverhältnissen - an vierter Stelle in Bezug auf die Sojaernte liege. Österreich nehme damit eine Vorreiterrolle ein.

Umbau von tierischem auf pflanzliches Eiweiß

Wie die Eiweißlücke im Steirischen Vulkanland mit besonderem Fokus auf eine neue, effizientere Tiermast ohne Stickstoffüberschuss geschlossen werden könne, rechnete Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck vor und präsentierte eine potenzielle Ersparnis von Anbauflächen von 34 Prozent, was zu einer gleichzeitigen Emissionsreduktion von 37 Prozent führe und sich positiv auf den ganzheitlichen ökologischen Fußabdruck auswirke. Ein wichtiger Fokus liege dabei auf dem notwendig sinkenden Fleischverzehr. Und: Allein durch eine Vervierfachung der Anbauflächen von Soja im Vulkanland könne zusätzliches Protein für 280.000 Menschen bereitgestellt werden.

Markenlizenz für die HLW Mureck

Im Rahmen der Veranstaltung überreichte Vulkanland-Obmann Josef Ober dem neuen Direktor der HLW Mureck, Christof Biener-Oberzaucher, die Markenlizenz zur Führung der Marke Steirisches Vulkanland.

Kulinarische Abrundung

Das zweite Eiweißsymposium ist ein wichtiges Puzzlestück in der Diskussion über die zukünftige Ernährungssicherheit im Steirischen Vulkanland und zeigte auf, dass eine nachhaltige Eiweißproduktion entscheidend für die Bewältigung der globalen Herausforderungen ist. Kulinarisch abgerundet wurde die Veranstaltung von den regionalen Verarbeitungsbetrieben Michaela Summer vom Käferbohnenkabinett, dem Gemüsebau Janisch mit ihren Edamame-Produkten, Gerda Sammer-Schmidt, die mit ihrem Kochbuch "vegan und eiweißreich" ein Standardwerk zum regional zelebrierten Veganismus vorlegte, Familie Knittelfelder mit ihrem Vulkanland-Tofu und Tofu-Spezialitäten von Peter Draxler.

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