Aus für kalte Progression
72.000 Südoststeirern bleibt mehr Netto vom Brutto
Das neue Jahr startete mit der Abschaffung der sogenannten "kalten Progression", was rund 72.000 Menschen im Bezirk Südoststeiermark finanziell eine spürbare Entlastung bringt. Steiermarkweit profitieren 978.000 Menschen.
SÜDOSTSTEIERMARK. Das Jahr 2023 hat mit einer großen Änderung in Österreichs Steuerstruktur begonnen und bringt den arbeitenden Menschen eine dauerhafte Steuerentlastung. Seit 1. Jänner gehört die viel zitierte kalte Progression, also die schleichende Steuererhöhung, endgültig der Vergangenheit an.
Von der Abschaffung der kalten Progression profitieren alle, die lohn- und einkommensteuerpflichtig sind. Grob gerechnet bleibt 72.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Unternehmen sowie Pensionistinnen und Pensionisten in der Südoststeiermark bzw. 978.000 in der ganzen Steiermark mehr Netto vom Brutto.
Totter: "Überfällige Entscheidung"
Die Bundesregierung und das Parlament haben im letzten Sommer das Ende der kalten Progression, einer Ungerechtigkeit im Steuersystem, beschlossen. Bis 2026 wird das insgesamt eine Entlastung von bis zu 20 Milliarden Euro bringen.
Für die ÖVP-Nationalratsabgeordnete Agnes Totter ist die Abschaffung der kalten Progression eine „richtige und längst überfällige Entscheidung“, die zugunsten jener getroffen wurde, die in den vergangenen Jahrzehnten im Steuersystem benachteiligt waren. „Alle, die Lohnerhöhungen erhalten haben, mussten bisher einen Teil davon dem Staat abgeben. Damit ist nun endlich Schluss. Jede Gehaltserhöhung kommt nun dort an, wo sie auch hingehört, nämlich bei jenen, die für ihren Lohn hart arbeiten“, so Totter.
Übrigens: Als kalte Progression wird die versteckte Steuererhöhung bezeichnet, die sich daraus ergibt, dass die Schwellenwerte des progressiven Steuertarifs nicht an die Preissteigerungsrate angepasst werden und Einkommenssteigerungen insoweit real einer höheren Steuerlast unterliegen.
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Im Schnitt 85 Euro mehr im Monat
"Rund 72.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Pensionistinnen und Pensionisten im Bezirk Südoststeiermark bzw. 978.000 in der ganzen Steiermark profitieren von der Abschaffung der kalten Progression." Durch die hohen Gehaltsabschlüsse und die weitere Tarifsenkung im Steuersystem werde die Entlastung besonders spürbar ausfallen. Angesichts der hohen Inflation seien diese Entlastungen und Maßnahmen gegen die Teuerung absolut notwendig", erklärt Totter, die anhand zweier Beispiele vorrechnet, wie viel den Menschen tatsächlich bleibt.
Rechenbeispiel A: Bei 3.171 Monatsbrutto bis zu 4.107 Euro Entlastung bis 2026
Das Medianeinkommen (die Hälfte der Bezieherinnen und Bezieher liegt unter diesem Betrag und die andere Hälfte darüber) bei unselbstständig Vollzeitbeschäftigten liegt derzeit in Österreich bei 3.171 Euro brutto monatlich. Bis zum Jahr 2026 beträgt bei diesem Beispiel die Entlastung in Summe 4.107 Euro aus. Konkret: 2023 391 Euro, 2024 901 Euro, 2025 1.271 Euro, 2016 1.544 Euro. Im Durchschnitt entspricht dies einer monatlichen Entlastung von rund 85 Euro.
Rechenbeispiel B: Durchschnittspension bringt 3.771 Euro Entlastung bis 2026
Die durchschnittliche Pension beträgt in Österreich derzeit 1.582 Euro brutto. Durch das Aus der kalten Progression werden Pensionistinnen und Pensionisten beim Bezug einer Durchschnittspension bis zum Jahr 2026 um 3.771 Euro mehr Pension beziehen, was einer durchschnittlichen monatlichen Entlastung von rund 78 Euro entspricht.
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