Gesundheitsstandort im Wandel
Sorge um LKH Bad Radkersburg

Große Sorge um das Landeskrankenhaus Bad Radkersburg.  | Foto: Stadtgemeinde Bad Radkersburg
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Gerüchte über eine mögliche Schließung der orthopädischen Abteilung im Landeskrankenhaus Bad Radkersburg sorgen für große Verunsicherung bei Personal, Politik und Bevölkerung. Auf Anfrage bei der Kages wurde eine Schließung nicht bestätigt. Derzeit laufen noch Verhandlungen. 

REGION. Unbestätigte Informationen über ein mögliches Aus für die Orthopädie am Standort Bad Radkersburg sind an die Öffentlichkeit gelangt. Das hat zu großer Unsicherheit in der Region geführt – eine belastende Situation, in der sich viele Betroffene eine baldige Klärung wünschen.  

Personalmangel und Auslastung

Das Landeskrankenhaus (LKH) Bad Radkersburg hat sich einen hervorragenden Ruf als orthopädisches Zentrum erworben und das weit über die Region hinaus. Im Rahmen der Strukturreform der Kages (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft), die ihrerseits mit Personalmangel und Auslastungsproblemen zu kämpfen hat, musste das LKH Bad Radkersburg bereits schmerzliche Einschnitte hinnehmen. So wurde die Abteilung für Innere Medizin bereits 2022 in eine ambulante Tagesklinik umstrukturiert. Gleiches gilt für die ärztliche Notfallambulanz. Sie wurde im Vorjahr abgebaut und ist seither nur mehr tagsüber besetzt. Damit einhergehend wurde auch die Bettenkapazität reduziert.

Bei vielen Menschen in der Region besteht seitdem das anhaltende Gefühl, Zeugen eines schleichenden Abbaus zu sein, der nach und nach zu immer nachteiligeren Bedingungen für den Standort Bad Radkersburg führt. Die Kages selbst nannte Personalmangel und niedrige Fallzahlen als Grund für den bisherigen Rückbau in Bezug auf die Innere Medizin und die Ambulanz.

Bürgermeister Karl Lautner fürchtet um die Orthopädie Bad Radkersburg und wünscht sich eine Standortgarantie vom steirischen Landeshauptmann. | Foto: Stadtgemeinde Bad Radkersburg
  • Bürgermeister Karl Lautner fürchtet um die Orthopädie Bad Radkersburg und wünscht sich eine Standortgarantie vom steirischen Landeshauptmann.
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Politiker schlagen Alarm: Standort darf nicht fallen

Zurzeit ist in der Region von einer möglichen vollständigen Verlagerung der orthopädischen Abteilung die Rede. Entsprechende Gerüchte sorgen für große Verunsicherung auf allen Ebenen: Besonders der Bürgermeister von Bad Radkersburg Karl Lautner zeigt sich tief besorgt und fordert eine klare Zusage des Landeshauptmannes über den Erhalt des Standortes. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass solche Richtungsentscheidungen immer Chefsache sind", so Lautner, der sich überdies eine Rückkehr zur 24-Stunden-Versorgung wünscht. Nach Jahren des Abbaus hoffe er vor allem eines: dass nicht noch mehr verloren gehe und zumindest die jetzige Versorgung erhalten bliebe.

ÖVP-Bezirksparteiobmann Franz Fartek setzt sich vehement für den Erhalt der Orthopädie Bad Radkersburg ein | Foto: ÖVP Südoststeiermark
  • ÖVP-Bezirksparteiobmann Franz Fartek setzt sich vehement für den Erhalt der Orthopädie Bad Radkersburg ein
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ÖVP-Landtagsabgeordneter Franz Fartek setzt sich vehement für den Erhalt gesundheitlicher Einrichtungen in seinem Bezirk ein und fordert alle Gesundheitsträger auf, sich jetzt vor allem für Bad Radkersburg einzusetzen. Er erinnert daran, dass das LKH Bad Radkersburg bereits erhebliche Kompromisse hätte hinnehmen müssen.

SPÖ-Regionalvorsitzender Martin Weber schlägt Alarm und wünscht sich eine parteiübergreifende Plattform zum Erhalt der Orthopädie Bad Radkersburg. | Foto: SPÖ Südoststeiermark
  • SPÖ-Regionalvorsitzender Martin Weber schlägt Alarm und wünscht sich eine parteiübergreifende Plattform zum Erhalt der Orthopädie Bad Radkersburg.
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Auch SPÖ-Regionalvorsitzender der Südoststeiermark und Bürgermeister von Tieschen Martin Weber schlägt Alarm: Würde die Orthopädie als Schwerpunkt des LKH Bad Radkersburg geschlossen, bliebe nur noch das leere Gebäude". Weber befürchtet, dass mit einer Verlegung der Orthopädie das gesamte Landeskrankenhaus in seiner Existenz gefährdet sei und schlägt die Bildung einer parteiübergreifenden Plattform vor, in der alle politischen Parteien und Fürsprecher für den Erhalt des Krankenhauses kämpfen.

FPÖ-Bezirksparteiobmann Michael Wagner möchte sich auf regionaler Ebene für den Erhalt der Orthopädie einsetzen. | Foto: FPÖ Südoststeiermark
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FPÖ-Landtagsabgeordnete Michael Wagner sieht beide Kages Standorte, Feldbach und Bad Radkersburg als gleichwertig an und sichert dem Standort Bad Radkersburg seine regionale Unterstützung für dessen Erhalt zu. Er warnt jedoch davor, zu viel Wind im Vorhinein zu machen. Das sei der Sache nicht dienlich.

Bad Radkersburg und Wagna teilen sich Orthopädie

Seit 2025 ist das LKH Bad Radkersburg Teil des Klinikverbunds "LKH Südweststeiermark", zu dem auch die Standorte Wagna und Deutschlandsberg zählen. Im Rahmen dieses neuen Kinikverbundes besteht eine standortübergreifende Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, die sich die Häuser Wagna und Bad Radkersburg teilen. Bad Radkersburg ist dabei der Hauptstandort für planbare orthopädische Operationen, während Wagna die Versorgung der Notfälle übernimmt.

5-Jahres-Strukturplan wird gerade ausgearbeitet

Exklusivinformationen der Kages zufolge wird derzeit ein fünf-Jahres-Plan erstellt, der auf Fallzahlen, Personalressourcen und medizinischen Kennzahlen basiert. Alle fünf Jahre wird dieser Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG) neu erstellt. Auf Anfrage bei ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl heißt es, dass dieser Regionale Strukturplan Gesundheit 2030 aktuell vom Gesundheitsfonds Steiermark, dem EPIG (Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit) sowie wesentlichen Partnern im Gesundheitswesen ausgearbeitet und noch heuer beschlossen wird. Es gebe dazu unterschiedliche Ideen und Vorschläge, die bis zum Vorliegen eines finalen Entwurfs geprüft und diskutiert werden. 

Auch wenn die weiteren Gespräche und mögliche Reformschritte für das Landeskrankenhaus Bad Radkersburg und weitere LKHs abzuwarten sind, steht fest: Bürgermeister und regionale Entscheidungsträger erwarten, nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Man hofft auf Unterstützung seitens des Landes und darauf, dass sich weitere Verbündete für den Erhalt der Orthopädie einsetzen. Besonders Bad Radkersburgs Bürgermeister Karl Lautner appelliert an den Landeshauptmann, in der Hoffnung auf Unterstützung und ein klares Bekenntnis zum Standort.

Top Tourismusregion mit Stärkefeld Gesundheit

Unabhängig von der Krankenhausfrage gilt Bad Radkersburg als führende Gesundheits- und Thermendestination in der Südoststeiermark. Mit über 600.000 Nächtigungen jährlich nimmt sie die unangefochtene Spitze im Thermen- und Vulkanland mit insgesamt 2, 1 Millionen Nächtigungen pro Jahr an. Mit der historischen Altstadt, dem Thermal- und Mineralwasser, den meisten Sonnenstunden Österreichs, dem Biosphärenpark, der Murauen und einer starken medizinischen Infrastruktur ist Bad Radkersburg ein Aushängeschild einer zukunftsfähigen Gesundheitsdestination.

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