Holadijeh – unsere Türm san so schee
Aussichtswarten in der Südoststeiermark

- Foto: Gerald Lang Photography
- hochgeladen von Gerald Lang
Die Südoststeiermark ist nicht nur reich an Schlössern und Burgen, es gibt hier auch viele tolle Aussichtswarten. Als Hobbyfotograf hab ich es mir zur Aufgabe gemacht unseren Bezirk etwas bekannter zu machen. Fünf Aussichtswarten hab ich mit der Kamera besucht und möchte diese etwas näher vorstellen.
Da hätten wir z.B. die Albrechtswarte Paraplui. Diese befindet sich im Ortsteil Bairisch Kölldorf in Bad Gleichenberg. Die Warte wurde im 19. Jahrhundert so um 1840 erbaut. Mit sechs Meter ist die Warte zwar nicht gerade die größte, dennoch wird man nach dem Erklimmen der Aussichtswarte mit einem einzigartigen Ausblick ins Thermen- und Vulkanland belohnt, bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis ins slowenische Marburg. Erbauer des „Parapluies" war der Gleichenberger und Johannisbrunnen Aktienverein und nach einigen Strapazen folgte im Jahr 1882 die erste Renovierung. Die Jahreszahl wurde auch in einen der gemauerten Pfeiler eingeritzt. Auf der Warte hatte sich damals während der Besuchszeiten, stets ein Wächter aufgehalten, welcher dem Besucher zunächst ein Fremdenbuch zur Eintragung vorlegte und ihn dann zum sogenannten großen "Tubus", dem Fernrohr führte, um dem Besucher eine gute Aussicht zu gewähren. Trotz vielen Erschwernissen in der Vergangenheit, wie der totale Zerfall der hölzernen Treppe, ist die Aussichtswarte auf der Albrechtshöhe in Bad Gleichenberg noch immer erhalten und stellt ein sehr interessantes Ziel für Touristen dar. Heute wird sie von der Kameradschaft vom Edelweiß gehegt und gepflegt.
Auch die Taschartake, ( ein Wachturm aus Holz) hat eine interessante Geschichte. Die Taschartake findet man im Ortsteil Hohenbrugg in der Stadtgemeinde Fehring. Sie diente im frühen 18. Jahrhundert (1706) als Wachturm zur Grenzüberwachung und Verteidigung und war Teil einer Befestigungslinie bestehend aus Schanzen und Palisaden und sollte besonders in der Zeit der Kuruzzenkriege die Grenze zu Westungarn sichern. Die Tschartake wurde nach Originalplänen errichtet und dient heute als Aussichts- und Beobachtungswarte.
Meine persönliche Lieblings Aussichtswarte befindet sich in Unterlamm. Diese wurde erst im Winter 2023 komplett neu aufgebaut. Mit ihren 15m ragt sie über den Vorderberg und lädt dazu ein, ein paar Minuten inne zu halten und den Blick über die atemberaubende Region schweifen zu lassen. Mehr Infos zur Aussichtswarte in Unterlamm gibt es in einem eigenen Regionautenbeitrag von mir.
Einen eindrucksvollen Blick über die Stadt hat man vom Stadtturm in Feldbach. Dieser ist neben dem Zentrum (Veranstaltungsstätte) und ist erst seit kurzem offiziell begehbar. Vor gut fünfzig Jahren wurde der Turm unmittelbar neben dem Zentrum als Schlauchturm für die dort befindliche Feuerwehr errichtet. Die Feuerwehrschläuche sollten nach dem Einsatz zum Trocknen aufgehängt werden. Im Jahr 2007 erfolgte der Umbau zu dem Aussichtsturm im heutigen Zustand. Dieser wurde aber bis jetzt nicht benutzt. Der Kindergemeinderat hatte dabei einen maßgeblichen Anteil, dass man hier nun raufkraxeln kann :-) Nach dem erklimmen der genau hundert Stufen bis zur Aussichtsplattform, bietet sich in 17 Metern Höhe ein imposanter Blick über die Bezirkshauptstadt.
Aber es geht noch um einiges höher. Ganze Sage und Schreibe 41 Meter hoch, ist die Aussichtswarte im Ortsteil Frutten-Gießelsdorf der Gemeinde St. Anna am Aigen. Die Aussichtswarte ist vor allem im Sommer und im Herbst ein echter Besuchermagnet. Zum einen liegt dies wohl an der herrlichen Aussicht, zum anderen ist der Ort ein Dreh und Angelpunkt vieler Wanderwege. Der Turm wurde zwischen 1987 und 1988 in einer Gemeinschaftsinitiative der Gemeinde Frutten-Gießelsdorf und des Tourismusvereins Frutten-Gießelsdorf erbaut. Davor stand an dieser Stelle ein kleinerer Holzturm. Über 20 Tonnen Stahl und 2.000 Stück Schrauben wurden in den Turm verbaut. 2004 wurde die Aussichtswarte restauriert. Hat man erstmals die 180 Stufen bis zum Plateau in einer Höhe von 36 Metern erreicht, wird man mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Bei klarer Sicht kann man bis weit nach Ungarn und Slowenien sehen. Wenn man schon so weit oben ist muss man einfach auch die letzten Stufen bis zur Spitze raufsteigen. Ein wunderschönes Panorama von oben. Man sollte aber schwindelfrei sein. Man hat nämlich immer einen Blick nach unten. Die Aussichtswarte eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für familienfreundliche Wanderungen. Auch kann man von hier aus in den berühmten Weinweg der Sinne (dazu gibt es auch einen eigenen Regionautenbeitrag von mir) einsteigen.
Man sieht in unserem Bezirk (Südoststeiermark) gibt es vieles zu entdecken.
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