Neues von der Vulkanlandsternwarte
Das Rätsel der fehlenden Supernovae

Die Supernova in der Galaxie Messier 108 | Foto: Günter Kleinschuster
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Es muss passiert sein als ich die Zeilen zu der Sternenleiche, dem Neutronenstern im Krebsnebel, vor 14 Tagen geschrieben habe. Das einsame Teleskop auf dem Mount Palomar in Kalifornien fuhr verschiedene Galaxien an und fotografierte sie automatisch. Die Bilder wurden in eine Auswertungssoftware geladen. Kein Mensch war vor Ort. Stumm verglich der Computer die Aufnahmen mit alten Aufnahmen derselben Objekte. Es waren in dieser Nacht schon hunderte Aufnahmen von Welteninseln gemacht worden. Sternenhäuser die aus Milliarden Sternen bestehen. Bei einer Galaxie im Sternbild großer Bär gab es aber eine Veränderung. Die Galaxie wäre normal eine wunderschöne Spirale. Von oben betrachtet. Doch wir sehen sie von der Seite. Wirbelnde Staubschwaden schwirren durch die Galaxie. Ähnlich den dunklen Stellen die wir in unserer schimmernden Milchstraße sehen. Die Veränderung, die das Teleskop in der Galaxie entdeckte, war sehr klein. Aber doch erkennbar. Eine Supernova war explodiert! Der kleine Punkt – fast nicht zu sehen. Aber doch ein Untergang eines ganzen Sternensystems. Im Umkreis von hunderten Lichtjahren um den Riesenstern, der explodierte, war es sehr ungemütlich geworden. Die unter Umständen bewohnten Welten wurden in gefährlicher Röntgen- und Gammastrahlung gebadet.
Ein Rätsel ist warum wir in unserer Milchstraße seit über 400 Jahren keine Supernova mehr beobachten konnten. Eine Erklärung könnte die am 13. März von der Zwicky Transient Facility entdeckte Supernova 2023dbc, hier im Bild, geben. Obwohl hier ein massiver Stern explodiert ist und die Galaxie "nur" 28 Millionen Lichtjahre entfernt ist, erscheint die Supernova schwach. Weil sie hinter Staubwolken verborgen ist, die ihr Licht abschwächen.
Diese Gas- und Staubwolken sind die Geburtsstätten von Sternen. Auch von diesen Monstersternen, die schnell ihren Brennstoff verbrennen und in einer Supernova vergehen. Sie entfernen sich nicht weit von ihrem Geburtsort und bleiben in der Nähe, wo diese Sterne das erste Mal aufleuchteten und auch sterben. Ihre gewaltige Energiemenge, die sie in das Universum werfen wird durch diese Wolken abgeschwächt. Vielleicht ist das auch in unserer Milchstraße der Fall gewesen, früher als wir noch nicht
mit Infrarot, Röntgen- und Gammasatelliten diese Staubwolken in unserer Milchstraße durchdringen konnten und diese Sternenexplosionen für uns Menschen unentdeckt blieben. In der Renaissance waren gleich im Jahr 1572 und 1604 zwei Supernovae zu sehen. Vielleicht haben auch sie dazu beigetragen das neue Weltbild mit der Sonne im Zentrum einzuführen und unsere Sicht auf das Universum zu ändern. Denn damals dachte man das die Sphäre der Sterne göttlich. wenn die Sterne nicht ewig leben wie die Götter, wenn sie geboren und sterben können sie nicht göttlich sein. Warum sollte man dann nicht auch andere Glaubenssätze in Frage stellen? Wie das die Erde im Mittelpunkt des Universums steht.

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