Neues von der Vulkanlandsternwarte
Eine kosmische Rose

Der Kokon Nebel im Sternbild Schwan | Foto: Günter Kleinschuster
3Bilder

Eine Rose erblüht unter 100 Milliarden Sternen. Im Sternenmeer. „Ich sage euch: Man muss noch immer Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären“. Kaum ein anderer Satz, geschrieben von Friedrich Nietzsche beschreibt so passend dieses Objekt, den Kokonnebel in der Sommermilchstraße. Und Chaos geht in diesem Objekt vor sich. Ein Chaos, das Schöpfung hervorbringt. Eigentlich beginnt es mit einer dunklen Wolke aus Gas- und Staub. Es ist dort kalt. Sehr kalt. Durch einen äußeren Einfluss, meist eine Supernova oder Dichtewellen der Galaxie beginnt ein Ungleichgewicht zu entstehen, die Wolke rotiert, kollabiert, stürzt in sich zusammen. Plötzlich, für Augen von außen unsichtbar, entzündet sich im Herz des Nebels ein neuer Stern, das nukleare Feuer. Es entsteht nicht ein Stern in dieser Wolke, sondern Hunderte. Treffender könnte ein Name nicht sein. Kokonnebel. Nur schlüpfen hier keine Schmetterlinge, sondern Sternenembryos. Das Licht von diesem Objekt im Sternbild Schwan machte sich im Jahre 1.000 vor Christus zu uns auf den Weg. Entfernung also 3.000 Lichtjahre. Ein näherer Nebel. Das Licht benötigt 15 Jahre von einem Ende zum Nächsten. Wunderbar zu sehen auf Aufnahmen mit größerem Gesichtsfeld ist eine Dunkelwolke aus Staub und kaltem Gas, welche in den Nebel mündet. Das besondere, schöne an diesem Nebel ist, dass er drei Nebel zum Preis von Einem enthält. Sofort ins Auge fällt der rote Anteil des Nebels. Es ist Wasserstoff. Riesensterne, mit zehntausenden Graden Oberflächentemperatur schlagen Elektronen aus dem Wasserstoff. Wird es wieder eingefangen strahlt es rotes Licht aus – die Rose! Bei diesen Riesensternen erscheint unsere Sonne im Vergleich wie ein Zwerg. Der Stern würde anstelle der Sonne bis zur Erde oder weiter reichen. Er ist erst einige hunderte Millionen Jahre alt, kein Vergleich zu unserer altehrwürdigen Sonne mit 4,5 Milliarden Jahren Alter. Der zweite Nebel, den man hier sieht, ist ein Reflexionsnebel. Hier wird Licht an Staubteilchen gestreut. Ein berühmtes Beispiel für so einen Reflexionsnebel sind die Plejaden, die sieben Schwestern. Und der Dunkelnebel, der Baustoff für zukünftige Sternsysteme und Planeten jeglicher Größe

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