Neues von der Vulkanlandsternwarte
Materiefluss im Universum

Die Balkenspiralgalaxie Messier 95. Rechts unterhalb sieht man in der Vergrößerung die Megasternhaufen im Zentrum. | Foto: Günter Kleinschuster
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  • Die Balkenspiralgalaxie Messier 95. Rechts unterhalb sieht man in der Vergrößerung die Megasternhaufen im Zentrum.
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Am Anfang war nichts. Im nächsten Augenblick war alles. Geboren aus nichts. Vor 13,8 Milliarden Jahren. Das ist kein Schöpfungsmythos. Wir haben dafür Beweise. Für die Geburt des Universums. In den 1960er Jahren wurde dann ein Rauschen in Radiowellen aufgezeichnet. Es kam von überall. Aus dem ganzen Universum. 2,73 Grad über dem absoluten Nullpunkt. Wenn man zurückrechnet, die Ausdehnung des Universums, die wir beobachten, zum Anfang zurückbringt wird aus dieser kleinen Temperatur schnell Milliarden Grad. In einem Moment ist nichts, und dann alles. Vereint in einem kleinen Punkt. Das Universum wird erfüllt von Energie. Energie wird in Masse umgewandelt, wird zu allem was wir beobachten. Doch es wird nicht gleichmäßig verteilt, die Energie, die Materie ist nicht homogen verteilt. Grund sind winzige Temperaturschwankungen. Höhere Temperatur – geringere Gasdichte. Wie ein Ballon der erhitzt wird und sich ausdehnet. An den kälteren Stellen des kindlichen Universums sammelt sich mehr Materie und wieder mehr. Es bilden sich streifenartige Gebilde, die Filamente genannt werden. Dazwischen riesige Gebiete, leerer Raum, sogenannte Voids, aus fast – Nichts! Am Besten stellt man es sich wie ein Schaumbad vor. Dort wo sich die Schaumblasen berühren bilden sie die Sternenhäuser – die Galaxien. Aber nicht nur einzelne Galaxien. Galaxienhaufen. Tausende von ihnen. Und neue Materie strömt entlang in der Filamente in den Haufen, macht ihn größer und größer. Es bilden sich neue Welteninseln, neue Galaxien. Im Sternbild Löwe gibt es eine riesige Gaswolke die in eine Galaxiengruppe mündet. Die sogenannte Messier 96 Gruppe. Ein Mitglied dieser Gruppe ist die schöne Balkenspiralgalaxie Messier 95. Sie bekommt frisches Gas und bildet Ringe aus Sternentstehungsgebieten. Der Balken in der Mitte der Galaxie besteht wieder aus Gas, Staub und Sternen, die in das weitere innere der Galaxie Material liefern. Eine besondere Überraschung erlebte ich als ich die Aufnahme von Hubble sah, mit einem innersten Ring aus gewaltigen Sternhaufen. Konnte ich sie in meiner Aufnahme auch sichtbar machen? Durch einen speziellen Filter wurde das überbelichtete Zentrum sichtbar – ein innerster Ring aus gewaltigen Sternhaufen erschien! Diese Sternhaufen werden über den Balken im Zentrum ernährt und besitzen Millionen Sterne. Auch unsere Milchstraße besitzt einen Balken. Auch unsere Milchstraße besitzt solche Megasternhaufen. Das ganze Sternenmaterial aus Gas und Staub endet in diesen Megasternhaufen und schließlich im gewaltigen supermassiven schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie!

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