Sportstätten
Hallenproblem in Bad Radkersburg ist kein Einzelfall

Ruhende Bälle statt Bewegung: Dies ist vielerorts wegen mangelnder Infrastruktur der Fall.  | Foto: Symbolfoto TaniaVdB/Pixabay
3Bilder
  • Ruhende Bälle statt Bewegung: Dies ist vielerorts wegen mangelnder Infrastruktur der Fall.
  • Foto: Symbolfoto TaniaVdB/Pixabay
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Das Volleyball-Damenteam des TUS Bad Radkersburg bietet in der ersten Saison in der 2. Bundesliga ganz großes sportliches Kino. Tragisch ist, wie schon in Vergangenheit beim letzten Antreten in der 2. Bundesliga, die Spielstättensituation. Dass diese schwierige Lage kein Einzelfall ist, betont man vonseiten des Dachverbands ASVÖ. 

STEIERMARK. Eigentlich könnte Sonja Witsch, Obfrau des TUS Bad Radkersburg, mehr als zufrieden sein. Die erste Volleyball-Damenmannschaft strebt nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga in der Premieren-Saison gar den Aufstieg in die höchste Spielklasse an. Auch um den weiblichen Nachwuchs ist es gut bestellt.  So stehen ja beispielsweise die Damen 2 im Aufstiegs-Play-off zur 1. Gebietsliga.

Auch in Reihen der Herrenmannschaft in der 2. Landesliga agieren viele junge vielversprechende Talente. Weiters baut man bei den Herren auf eine U13-Mannschaft und ein männliches Schülerliga-Team.

Das erfolgreiche Team des TUS Bad Radkersburg muss auf Hallen anderer Gemeinden ausweichen.  | Foto: TUS Bad Radkersburg
  • Das erfolgreiche Team des TUS Bad Radkersburg muss auf Hallen anderer Gemeinden ausweichen.
  • Foto: TUS Bad Radkersburg
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Zum Nomadendasein genötigt

Doch: Der sportliche Erfolg steht im Schatten von Problemen in Sachen Infrastruktur. So fehlt es dem TUS für den Spitzensport an einer passenden Halle. Ausweichquartiere für das Training und die Spiele hat man bislang im Nachbarbezirk Leibnitz bzw. vorübergehend in Gnas und Straden gefunden. Für den Herbst muss man nun wieder eine neue Spielstätte suchen, da Straden wegen Eigenbedarfs keine Kapazitäten hat. Nun gibt es wieder Gespräche mit Gnas, wo die Bodenmarkierungen für den Spielbetrieb angepasst werden müssten und auch mit den slowenischen Nachbarn in Gornja Radgona. Witsch befindet, dass es außerhalb von Graz und den größeren Städten wie Leibnitz oder auch Hartberg wenig passende Sport-Infrastruktur gibt.

„Speziell im Winter drängen alle in die Hallen, ob nun Vereine oder auch private Turngruppen. Dazu kommen Events wie etwa Ballveranstaltungen – es bräuchte einfach mehr multifunktionelle Hallen."
Sonja Witsch, Obfrau des TUS Bad Radkersburg

Die Situation des TUS bedauert auch Bad Radkersburgs Stadtchef Karl Lautner: "Die Volleyball-Teams sind extrem tüchtig und haben mein volles Verständnis." Lautner betont, dass ein von der Gemeinde gestellter Fahrtkostenzuschuss für den Verein natürlich keine Lösung sei, doch die Gemeinde könne den Bau einer neuen Halle finanziell nicht stemmen. 

Die Stadt mache sich aber einerseits als Vermittler in der slowenischen Nachbarstadt Gornja Radgona stark, wo die moderne Spielstätte aber auch sehr gut gebucht sei und steht auch in Gesprächen mit dem Land, um auszuloten, ob man die Sporthalle der lokalen Landesberufsschule entsprechend auf Vordermann bringen könnte. "Wir bräuchten im Raum zwischen Bad Radkersburg und Mureck eine Halle für den Mannschaftssport", steht für Lautner fest. Im Vorfeld brauche es eine Bedarfserhebung, um abzustecken, wann bzw. wie oft die lokalen Vereine tatsächlich Raum benötigen.

Hatte dein Verein schon ein Hallenproblem?

Das sagt der ASVÖ dazu

Wir haben auch bei Manuela Fally, Geschäftsführerin des ASVÖ Steiermark, nachgefragt, wie sie ganz generell die Situation der Sportstätten in der Steiermark einschätzt. Der ASVÖ hat ja gemeinsam mit den anderen Sportdachverbänden ASKÖ und Sportunion sowie den Gesundheitsfonds im Vorjahr in der Grünen Mark die Bewegungsrevolution ausgerufen.

"Die aktuelle Situation ist tatsächlich in großen Teilen der Steiermark nicht zufriedenstellend. Der TUS Bad Radkersburg als einer unserer rund 870 Mitgliedsvereine leistet seit Jahrzehnten eine hervorragende Nachwuchsarbeit und schafft es, ein Damenteam an der Spitze der 2. Bundesliga zu halten. Hierfür bedarf es – wie zum Beispiel auch beim Schwimmen, wo die Situation ebenso prekär ist – natürlich einer angemessenen Infrastruktur, die definitiv nicht in ausreichendem Umfang und schon gar nicht in einer zeitgerechten Qualität zur Verfügung steht", so Fally.

Die leitenden Funktionärinnen und Funktionäre des ASVÖ rund um Manuela Fally (3.v.r.) und Präsident Christian Purrer (2.v.r.) | Foto: Petru Rimovec
  • Die leitenden Funktionärinnen und Funktionäre des ASVÖ rund um Manuela Fally (3.v.r.) und Präsident Christian Purrer (2.v.r.)
  • Foto: Petru Rimovec
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Sportstättenoffensive muss dringend her

Sie betont, dass viele Vereine schon daran scheitern würden, Räumlichkeiten für Kindertrainings und den Gesundheitssport zu finden. "Definitiv kann ich festhalten, dass unsere 870 Vereine wesentlich mehr Bewegungseinheiten und Trainings durchführen könnten, wenn ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen würden. Auch für die flächendeckende Ausrollung der ‚Täglichen Bewegungseinheit‘ ist dieser Mangel ein beschränkender Faktor. Im Sinne der Gesundheitsförderung sowie des Ermöglichens von Breiten- und Spitzensport ist ein Ausbau der Sportstätten somit unumgänglich. Die von politischer Seite angekündigte Sportstättenoffensive ist dringend notwendig", hält sie fest. 

Das könnte dich auch interessieren: 

Weinkompetenz liegt in der Steiermark
Bühnen Graz sind zurück und bleiben am Ball
Industriellenvereinigung sieht keinen Aufwärtstrend

Das könnte dich auch interessieren: 

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Riegersburg thront auf einem Vulkanfelsen und wacht über die Region mit Strahlkraft weit über alle Grenzen hinaus. | Foto: Vulkanland/Bergmann
7

Leben in Riegersburg
Die Tourismusgemeinde mit noch mehr Strahlkraft

Riegersburg hat sich selbst touristisch noch weiter aufgewertet. Mit dem gerade erst neu eröffneten Camping-Resort gegenüber dem Seebad dürften jährlich mehr als 35.000 Nächtigungen unter der Burg dazukommen. RIEGERSBURG. Die Erlebnisregion Thermen- und Vulkanland ist um ein touristisches Highlight reicher. Das steirische Familienunternehmen Gebetsroither und die Familie Liechtenstein haben das Camping-Resort Riegersburg gegenüber dem Seebad feierlich eröffnet. 35.000 bis 40.000 Nächtigungen,...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Heimo Potzinger

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.