Mein Job
Wirtschaftskammer und Region starten Pendlerrückholaktion

Rühren die Werbetrommel für die Betriebe in der Region: Franz Fartek, Beatrix Lenz, Manfred Walter, Günther Stangl und Thomas Heuberger (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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Der Mangel an Fachkräften stellt die Südoststeiermark vor Herausforderungen. Es gibt in der Region kaum eine Brache, die ausreichend auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den richtigen Qualifikationen zurückgreifen kann. Die Wirtschaftskammer prescht nun mit der Initiative "Mein Job Südoststeiermark" zur Bewusstseinsbildung und Aufklärung über das Angebot vor.

SÜDOSTSTEIERMARK. Die demografische Entwicklung, der Trend zur Teilzeit und der abflauende Zuzug aus Ostdeutschland und Osteuropa, aber auch das nach wie vor angekratzte Image der Lehre – das alles sind Gründe für den Mangel an Fachkräften und generell an Arbeitskräften.

Pendlerquote drücken

Die Wirtschaftskammer und das Regionalmanagement schauen nicht mehr länger tatenlos zu, zumal gerade die südoststeirischen Klein- und Mittelbetriebe betroffen sind. In Kooperation bietet man als erste Region in der Steiermark eine Plattform an, die Angebot und Nachfrage zusammenführen soll. Dabei gehe es vordergründig darum, sichtbar zu machen, welche qualifizierten Arbeitsplätze es vor der Haustür gibt.

Die Pendlerquote will man so drastisch nach unten drücken. Aktuell fahren 17.000 Beschäftigte zum Arbeiten nach Graz oder in andere Regionen. Wenn sich nur zehn Prozent zurückholen ließen, wäre das ein Riesenerfolg, so Manfred Walter, Obmann des Vereins "Mein Job Südoststeiermark". "Jeder Kilometer auf der Straße und Schiene verbraucht Ressourcen, und deshalb sind unsere südoststeirischen Jobs automatisch Green-Jobs", so der Bezirksobmann des  Wirtschaftsbundes.

Regionale Jobs bringen Vorteile

Begleitet wird die Initiative von einer Kampagne, "die die Nachteile des Auspendelns wie Kosten und die Vorteile des Arbeitsplatzes vor Ort wie Zeitersparnis aufzeigt", wie Wirtschaftskammer-Regionalstellenleiter Thomas Heuberger ankündigt. Der Ressourcenverbrauch, das Risiko auf der Straße mit allein 308 Unfällen mit Verletzten in der Südoststeiermark im Jahr 2021, oder auch der große Zeitaufwand – trotz aller Umstände und der Begleitfolgen pendeln die Menschen aus, zumeist aber auch dem Mangel an Information über das Angebot vor Ort geschuldet.

Ein Job in der Region bedeutet auch mehr Freizeit. | Foto: Screenshot meinjob-suedoststeiermark.at
  • Ein Job in der Region bedeutet auch mehr Freizeit.
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Attraktive Unternehmen stellen sich vor

Auf der Plattform www.meinjob-suedoststeiermark.at haben Arbeitgeberbetriebe des Bezirkes Südoststeiermark nicht nur die Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren, sondern auch ihre bereits bestehenden spannenden Jobs im Unternehmen sichtbar zu machen. Besonders wertvoll ist die Plattform auch für junge Menschen, die Praktikumsplätze und Lehrstellen suchen.

Zum Start am 29. September waren 50 heimische Betriebe auf der Plattform gelistet. Die Mitglieder müssen ihre Seiten selbst warten. Nach der Größe des Unternehmens gestaffelt kostet der Eintrag zwischen 50 und 250 Euro im Quartal.

Kampagne als Wertschätzung der Region 

Kern der Initiative bzw. der Kampagne ist die Botschaft über den großen Wert und Nutzen des Arbeitsplatzes vor Ort – und zwar für alle Beteiligten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sparen Zeit und Kosten, minimieren das Risiko auf der Straße und den ökologischen Fußabdruck. Die Unternehmen wiederum profitieren von motivierten und leistungsorientierten Beschäftigten. Auch die Gemeinden gewinnen, indem sich der Abwanderung entgegenwirken lässt.

Und die Einsatzorganisationen und Vereine dürfen sich hoffentlich über mehr Mitglieder freuen, die ihre gewonnene Freizeit ehrenamtlich zur Verfügung stellen.

Von qualifizierten Jobs in der Region profitiert letztlich die ganze Gesellschaft. | Foto: Screenshot meinjob-suedoststeiermark.at
  • Von qualifizierten Jobs in der Region profitiert letztlich die ganze Gesellschaft.
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Die Region hat eine Vision

"Die gewonnene Zeit ist wichtige zusätzliche Freizeit, und kann ich für Hobbys wie Musik, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Fußball und natürlich vieles mehr nutzen", betont Wirtschaftskammer-Regionalstellenobmann Günther Stangl. Mit einem spannenden Job vor der Haustür ließe sich vieles, was Spaß mache, unter einen Hut bringen. "Deshalb freuen wir uns, dass wir bereits den Blasmusikverband sowie den Feuerwehrverband als Botschafter für unsere Initiative gewinnen konnten."

Die Region langfristig lebens - und liebenswert zu machen, das ist Teil der Vulkanland-Entwicklungsstrategie. "Die in der Südoststeiermark bestehende Kooperationskultur aus Vereinen, Gemeinden, Institutionen und Unternehmen arbeitet am gleichen Ziel", betont Regionalmanagement-Geschäftsführerin Beatrix Lenz. Gerade deshalb trage die Initiative "Mein Job" einen wesentlichen Teil zur Vision bei.

Regionsvorsitzender LAbg. Franz Fartek ergänzt: "Wir, das Regionalmanagement, vertreten die Gemeinden, wir wollen auf junge Leute zugehen und sie für die Region begeistern. Das gelingt uns auch sehr gut. Aber mit dieser Plattform haben wir den ganzheitlichen Blick.

"Die Wertschätzung für die Arbeitsplätze und die Betriebe in der Region schlagen sich in Wertschöpfung für die Region nieder."
Franz Fartek, Regionsvorsitzender

Plattform meinjob-suedoststeiermark.at

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