Pilotprojekt
Demenzkoordinatoren beginngen 2024 ihre Arbeit

Neben einer Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialsystem bedeutet die Erkrankung Demenz vor allem eine tiefgreifende Lebensveränderung für die Betroffenen und ihre Bezugspersonen. | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
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  • Neben einer Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialsystem bedeutet die Erkrankung Demenz vor allem eine tiefgreifende Lebensveränderung für die Betroffenen und ihre Bezugspersonen.
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Ab Sommer 2024 werden rund 100 Demenz-PatientInnen von DemenzkoordinatorInnen begleitet. Zusätzlich soll eine digitale Plattform den Dokumentationsprozess erleichtern. 

TIROL. In Tirol leben hochgerechnet derzeit 13.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Neben einer Herausforderung für das Gesundheits- und Sozialsystem bedeutet die Erkrankung vor allem eine tiefgreifende Lebensveränderung für die Betroffenen und ihre Bezugspersonen.

Schnelles Handeln ist entscheidend

Nach der Diagnose bedarf es daher einer individuellen Unterstützung. Denn vor allem die Zeit unmittelbar nach der Diagnose ist besonders wertvoll: Hier müssen die Weichen für eine bestmögliche Unterstützung der PatientInnen gestellt werden. Dabei gilt es, das Lebensumfeld so zu gestalten, dass die Betroffenen die Krankheit bestmöglich bewältigen und ihr Leben selbstbestimmt und gleichberechtigt gestalten können. Das Land Tirol setzt in Sachen Demenz auf die Integrierte Versorgung. Diese sektorenübergreifende Versorgungsform zielt auf die Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen und Sektoren ab, um eine optimale PatientInnenversorgung zu gewährleisten.

Pilotprojekt "Integrierte Versorgung Demenz"

Im Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ werden ab Sommer 2024 in den Pilotregionen Innsbruck und Innsbruck-Land 100 PatientInnen mit spezialisiertem Unterstützungsbedarf zwölf Monate lang ab ihrer Diagnose von sogenannten DemenzkoordinatorInnen individuell und bedürfnisorientiert in ihrer Lebensgestaltung unterstützt. Durchgeführt wird das Pilotprojekt von der Koordinationsstelle Demenz, die beim Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol angesiedelt ist. Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren werden insgesamt 409.000 Euro aus Projektmitteln des Tiroler Gesundheitsfonds (TGF) zur Verfügung gestellt.

„Die Demenzkoordinatorinnen und –koordinatoren begleiten Menschen mit Demenz direkt nach ihrer Diagnose, um ihnen gut in ihrer veränderten Lebenssituation beizustehen. Durch diese frühzeitigen Maßnahmen erwarten wir uns positive Effekte. Es soll vor allem die Lebensqualität durch diese individuelle Begleitung gesteigert werden. Die Demenzkoordination unterstützt auch die An- und Zugehörigen.“,

betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele.

Im Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ werden ab Sommer 2024 in den Pilotregionen Innsbruck und Innsbruck-Land 100 PatientInnen mit spezialisiertem Unterstützungsbedarf zwölf Monate lang ab ihrer Diagnose von sogenannten DemenzkoordinatorInnen individuell und bedürfnisorientiert in ihrer Lebensgestaltung unterstützt.  | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
  • Im Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ werden ab Sommer 2024 in den Pilotregionen Innsbruck und Innsbruck-Land 100 PatientInnen mit spezialisiertem Unterstützungsbedarf zwölf Monate lang ab ihrer Diagnose von sogenannten DemenzkoordinatorInnen individuell und bedürfnisorientiert in ihrer Lebensgestaltung unterstützt.
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Unterstützung für rund 100 PatientInnen ab Sommer 2024

Die strukturierte Begleitung erfolgt durch DemenzkoordinatorInnen, die an den Tiroler Gedächtnisambulanzen am Landeskrankenhaus Innsbruck und am Landeskrankenhaus Hall der tirol kliniken beschäftigt sind.

„Voraussetzungen für die Aufnahme in das Pilotprojekt ist die Diagnose Demenz oder Mild Cognitive Impairment (MCI) – also eine leichte kognitive Störung, bei der die Patientinnen und Patienten eine kognitive Leistungsbeeinträchtigung wahrnehmen. Zusätzlich muss ein Bedarf an spezialisierter Unterstützung bestehen. Diese Einschätzung und Zuweisung erfolgt durch entsprechend geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie durch die Koordinationsstelle Demenz Tirol“,

erläutert Verena Bramböck, Leiterin der Koordinationsstelle Demenz. Der Zuweisungs- und Dokumentationsprozess soll in Zukunft auch durch eine digitale „Plattform Demenz“ künftig erleichtert werden. Im Sinne der integrierten Versorgung soll so allen am Prozess Beteiligten der Zugriff auf eine digitale PatientInnen-Mappe zur optimalen Betreuung ermöglicht werden.

Begleitung nach Diagnosestellung

Für die DemenzkoordinatorInnen geht es neben dem „Demenzmanagement“ darum, das emotionale und psychosoziale Wohlbefinden zu stärken, praktische Unterstützung anzubieten und bei der Zukunftsplanung zu unterstützen. Menschen mit Demenz sowie deren An- und Zugehörige sollen nach der Diagnose individuell und bedürfnisorientiert begleitet werden. Dazu gehört die Vermittlung von Informationen rund um das Thema Demenz ebenso wie der Aufbau eines regionalen Unterstützungsnetzwerkes, die Koordination von Vorsorge- und Kontrollterminen sowie die Hilfestellung bei diversen Anträgen. Damit bieten die DemenzkoordinatorInnen vor allem eine Struktur, die den Betroffenen hilft: Sie unterstützen bei der frühzeitigen Planung der zukünftigen Lebens- und Wohnsituation oder helfen bei der vorsorglichen Abwicklung von Pflegegeldanträgen und Vorsorgevollmachten bzw. Erwachsenenvertretungen.

Anlaufstelle Koordinationsstelle Demenz

Die Koordinationsstelle Demenz des LIV Tirol bietet zudem über ihre Website www.demenz-tirol.at qualitätsgesicherte Informationen und einen ersten Überblick rund um das Thema Demenz. Auf der Website sind auch regionale Unterstützungsangebote und Einrichtungen ersichtlich. 

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