Sozialprojekt
Innerhalb von elf Tagen zu Fuß durch Österreich

Ein glücklicher Thomas Seidl-Baresch nach seinem 100 kilometerlangen Mammutmarsch in Wien, im Jahr 2020  | Foto: Thomas Seidl-Baresch
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  • Ein glücklicher Thomas Seidl-Baresch nach seinem 100 kilometerlangen Mammutmarsch in Wien, im Jahr 2020
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TIROL. Der Oberösterreicher Thomas Seidl-Baresch will ab dem 16. Mai ausgehend von Bregenz, zu Fuß eine elftätige Österreich-Durchquerung bewältigen. Zweck des circa 710 kilometerlangen Marsches durch halb Österreich ist eine Spendensammlung für die Organisation SOS-Kinderdorf. Das Projekt nennt sich „Seibar on Tour".

Durch welche Bundesländer wird marschiert?

Der 49-jährige Vöcklabrucker wird seine Spendentour wie erwähnt am 16.05.2022 um 08.30 in Bregenz starten und am 26.05.2022 im SOS-Kinderdorf Wien beenden. Diese führt ihn über den Arlberg nach Tirol. Dort wird er bis auf Reutte durch alle Tiroler Bezirke marschieren. Die Tour für den guten Zweck führt ihn dann über das kleine deutsche Eck nach Salzburg und seine Heimatstadt Vöcklabruck in Oberösterreich, über Wels und Linz bis in die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten. Die genaue Tour ist noch in Planung und wird kurz vor dem Start bekannt gegeben. Ziel des ungewöhnlichen, aber zugleich originellen Projekts ist schließlich die Bundeshauptstadt Wien, dem Geburtsort von Seidl-Baresch.

Kriterien für die Spendenaktion 

  • Es soll Kindern und Jugendlichen zu gute kommen
  • Die Organisation soll in ganz Österreich bekannt sein
  • Ziel ist es junge Menschen in Ihrer Weiterbildung zu unterstützen
  • Spenden sollen einfach und unkompliziert funktionieren

Wer bekommt Spenden?

Die Spenden gehen allesamt an SOS-Projekte der SOS-Kinderdörfer in Österreich. Gefördert wird unter anderem das Bildungs- und Förderprogramm namens „Bildungs ABC". In diesem geht es vor allem darum, jedes einzelne Kind und seine individuellen Bedürfnisse zu sehen, die persönlichen Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern. Dieses Konzept soll ein Beitrag zur Persönlichkeitsbildung- und stärkung sein. Der Grundgedanke dieses Projekts ist es, eine Möglichkeit für junge Menschen zu schaffen einen gelungen Schul,- beziehungsweise Lehrabschluss zu verwirklichen.
Eine weitere Einrichtung, die von dieser Spendenaktion profitieren soll, ist die Krisen-Hotline „Rat auf Draht". Seit Anfang 2014 ist „Rat auf Draht" eine gemeinnützige GesmbH von SOS-Kinderdorf. Die operative Durchführung der Notrufnummer wurde vom ORF übernommen. Die Notrufnummer „147 Rat auf Draht“ ist eine wichtige Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen bei Problemen und Krisensituationen. Ein Team von Experten bestehend aus Psychologen, Pädagogen, Psychotherapeuten, Lebens- und Sozialberatern und einem Juristen steht rund um die Uhr für Fragen sowohl telefonisch, als auch online zur Verfügung. Im Schnitt sind es 250 Beratungsgespräche täglich. Mit einer Spende für „Rat auf Draht" gewährleistet man für rund 100.000 Ratsuchende pro Jahr entsprechende Hilfestellungen. 
Außerdem soll die Dorferneuerung des SOS-Kinderdorf Altmünster finanziell unterstützt werden. Diese Einrichtung schafft für Kinder in Not, ein liebevolles Zuhause in Würde und Wärme und unterstützt ihre Familien in schwierigen Lebenslagen.

Förderer und Spendenziel

Finanzielle Förderung für das Projekt „Rat auf Draht" kommt vom elektronischen Heimwerkerhändler „Heimwerkertools.com" aus Seidl-Bareschs Heimatgemeinde Vöcklabruck, der die Tour mit 500 Euro unterstützt.
Ein weiterer Spender aus Vöcklabruck ist der Spar Markt Seemayer aus Timelkam, der das Projekt „SOS-Kinderdorf Altmünster" mit 750 Euro fördert. Ziel sind bei der Spendenaktion „Rat auf Draht" 5.000 Euro und für das Bauprojekt des neu geplanten „SOS-Kinderdorfs Altmünster" im Bezirk Gmunden in Oberösterreich, will Seidl-Baresch Spenden in der Höhe von 6.000 Euro sammeln.
Zu guter letzt ist für das Bildungs- und Förderprogramm der SOS-Kinderdörfer mit dem Namen „Bildungs-ABC" ein Wunschbetrag von 7.500 Euro vorgesehen. Jeder Spender ist am Ende des Projekts sichtbar. Der 49-jährige will auch seine nächsten Projekte mit einer Spendensammlung verbinden.

Unterstützung von engstem Umfeld

Darüber hinaus wird Herr Seidl-Baresch von einem ehrenamtlichen Team, bestehend aus seiner Familie sowie seinen Freunden unterstützt. Ehefrau Bettina gibt die notwendige moralische Kraft, Tochter Lina sorgt für das Maskottchen und Sohn Nico steht bei Trainingsmärschen als Backup zur Verfügung. Außerdem betreut er die Social Media Auftritte. Weiters besteht die Gruppe aus Fredi Pieringer, der für die Organisation und als Ansprechpartner während der gesamten Tour zur Verfügung steht. Erich Schöndorfer ist für die Tourenplanung und die Inhalte der Blogbeiträge verantwortlich. Außerdem fungiert er während des Marsches als Fahrer und Begleiter im Tour-Bus sowie als Kontaktperson für die regionalen Medien. Abgerundet wird die Besatzung von Michaela Rimser, als Ansprechpartnerin des „SOS-Kinderdorfs Oberösterreich".

Zur Person Seidl-Baresch

Thomas Seidl-Baresch wurde im Jänner 1973 in Wien geboren, ist verheiratet und hat einen 17-jährigen Sohn und eine 15-jährige Tochter.  Mit diesen lebt er im oberösterreichischen Vöcklabruck. Seidl-Baresch arbeitet im „beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrum Wels", als Berufs- und Sozialpädagoge. Die Lust für lange Märsche hat der Oberösterreicher beim Bundesheer entdeckt. Später versuchte er sich im Triathlon. Doch dieses Hobby wurde zu zeitintensiv und mit dem Fahrradfahren konnte er sich nicht anfreunden. Im Jahr 2020 nahm der 48-jährige am 80 kilometerlangen „Burgenland Extrem" und am 100 kilometerlangen „Mammutmarsch" in Wien erfolgreich teil. Als Jahreshighlight hat sich Seidl-Baresch wie erwähnt eine elftägige „Österreich-Durchquerung" vorgenommen, die am 16. Mai in Bregenz starten soll.

Thomas Seidl-Baresch mit Sohn Nico, im Ziel des 100 kilometerlangen Mammutmarsches in Wien, des Jahres 2020. | Foto: Thomas Seidl-Baresch
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Motivation für Märsche 

Natürlich stellt sich die Frage was jemanden an Märschen reizt, die zwischen 80 und 120 Kilometer lang sind. In erster Linie geht es Thomas Seidl-Baresch darum, seine „körperlichen und psychischen Grenzen auszutesten." „Wenn ich glaube, dass es nicht mehr geht, überwinde ich nach ein paar Kilometern den Schmerz und es geht weiter", so Baresch-Seidl. Diese Überwindung des inneren Schweinehundes könnte auch ein Lebensmotto sein.

Thomas Seidl-Baresch mit Sohn Nico beim 58,8 kilometerlangen Mammutmarsch München, im Jahr 2021. | Foto: Thomas Seidl-Baresch
  • Thomas Seidl-Baresch mit Sohn Nico beim 58,8 kilometerlangen Mammutmarsch München, im Jahr 2021.
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Größte Erfolge

„Jeder längerer Marsch hat seine besonderen Erlebnisse. Mein persönlich größter Erfolg war jedoch, als ich von Bad Ischl nach Gmunden mit einem gebrochenen Vorfuß gegangen bin. Ich hatte bereits zwei Wochen vor diesem Marsch Schmerzen. Allerdings wusste ich nicht, dass er gebrochen war",

meint Seidl-Baresch, nicht ganz ohne Stolz.

Thomas Seidl-Bareschs bei seinem 30,6 kilometerlangen Trainingsmarsch in Oberösterreich, von Bad Ischl nach Gmunden, mit gebrochenem Vorfuß. | Foto: Thomas Seidl-Baresch
  • Thomas Seidl-Bareschs bei seinem 30,6 kilometerlangen Trainingsmarsch in Oberösterreich, von Bad Ischl nach Gmunden, mit gebrochenem Vorfuß.
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Zeitdauer der Trainings- und Projektvorbereitung

In die Projektarbeit wird laut Seidl-Baresch acht bis zehn Stunden wöchentlich investiert. Für die Trainingsvorbereitung sind zwei bis drei kurze Spaziergänge im Ausmaß von 90-120 Minuten vorgesehen, sowie einmal in der Woche ein längerer Marsch zwischen 30 und 60 Kilometern. Am Osterwochenende ist ein mehrtägiger Trainingsmarsch geplant. Danach will er zwei bis dreimal die Woche am Hometrainer seine Grenzen ausloten.

Thomas Seidl-Baresch bei einem Trainingsmarsch am Christtag 2021, von Vöcklabruck zum Attersee und wieder retour, im Ausmaß von 22,3 Kilometern. | Foto: Thomas Seidl-Baresch
  • Thomas Seidl-Baresch bei einem Trainingsmarsch am Christtag 2021, von Vöcklabruck zum Attersee und wieder retour, im Ausmaß von 22,3 Kilometern.
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Woher kam die Idee für dieses Projekt?

„Ich habe mir oft Dokumentation angeschaut, in denen unterschiedlichste Menschen ihre Träume verwirklicht haben und es war immer der Gedanke da, eines Tages auch etwas besonderes zu machen. Im Jahr 2010 ist Philippe K. Andrianakis in mehreren Wochen durch Österreich gegangen und ich habe ihn dabei ein Stück des Weges begleitet. Damals entstand die Idee auch so etwas in die Richtung zu machen",

erklärt der Extremsportler die Beweggründe für sein Projekt. Der Name für das Projekt „Seibar on Tour" ist übrigens aus den ersten drei Buchstaben des Familiennamens Seidl-Baresch entstanden.

Wieso wird für SOS-Kinderdorf gespendet?

„Ich wollte für eine Organisation spenden sammeln, die in ganz Österreich vertreten ist und Kinder unterstützt. Da bin ich recht rasch auf das SOS Kinderdorf, als Zielorganisation für Spenden gestoßen. Es war mir auch wichtig, dass die Spenden nicht über mich laufen, sondern direkt über die Organisation abgerechnet werden und auch dorthin kommen wofür gespendet wird. Das SOS Kinderdorf Altmünster habe ich für die Spendenaktion auserwählt, da es bei mir in der Nähe ist. Außerdem arbeiten dort Bekannte von mir und ich hatte schon einmal über den Eishockeyverein mit ihnen zu tun gehabt",

erläutert Seidl-Baresch. 
Gerne kann jeder Leser das gesamte Projekt und die Tour inklusiver Fixpunkte auf der Homepage www.thomasseidl-baresch.at verfolgen. Hier besteht auch jederzeit die Möglichkeit eine Spende zu tätigen. Wie immer gilt: über eine Spende, ist sie auch noch so klein, freuen sich viele Gesichter!

Die zwei Männer mit viel Ausdauer aus dem Hause Seidl-Baresch, beim 57,9 kilometerlangen Burgenland Extrem, im Jahr 2021. | Foto: Thomas Seidl-Baresch
  • Die zwei Männer mit viel Ausdauer aus dem Hause Seidl-Baresch, beim 57,9 kilometerlangen Burgenland Extrem, im Jahr 2021.
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