Hochwasser-Bilanz
Aufräumarbeiten und 12 Millionen Euro Schaden
Das Hochwasser-Ereignis ist überstanden, jetzt geht es ans Aufräumen. Die Tiroler Landesregierung war im Rahmen der Aufräumarbeiten bei einem Lokalaugenschein in den Bezirken Imst, Schwaz, Kufstein und Innsbruck-Land. Insgesamt beläuft sich der Schaden aktuell auf zwölf Millionen Euro.
TIROL. Am vergangenen Dienstag wurde in den vom Hochwasser hauptbetroffenen Bereichen erste Schadenserhebungen vorgenommen. Laut aktuellem Stand beläuft sich die Schadenssumme auf rund zwölf Millionen Euro. Allein fünf Millionen Euro fallen in den Bereich Landesstraßen, weitere fünf in den Bereich Wasserbauten und zwei bis drei Millionen Euro in den Bereich Wildbach- und Lawinenverbauungen.
Keine Personen zu Schaden gekommen
Erleichtert stellt man letztendlich fest, dass bei dem Hochwasser keine Personen zu Schaden gekommen sind. Die exakte Schätzung der Schadenssumme wäre allerdings erst dann möglich, sobald die Pegelstände zurückgegangen sind.
"Schäden in den Gemeinden und bei Privaten werden aktuell erhoben“,
berichtet LH Anton Mattle, der sich gemeinsam mit Sicherheitslandesrätin Astrid Mair unter anderem bei einem Lokalaugenschein im Ötztal (Bezirk Imst) persönlich ein Bild der Schadensausmaße machte.
Im Ötztal arbeite man an Instandsetzung
Bei Längenfeld wurde gestern ein Straßenabschnitt auf der B 186 Ötztal Straße durch die hochwasserführende Ötztaler Ache weggespült. Im Fokus steht die schnellstmögliche Instandsetzung der Landesstraße. Eine Begutachtung vonseiten der Geologie des Landes fand bereits statt, sodass die Arbeiten des Baubezirksamts Imst umgehend vorbereitet werden können. Für die Sicherheit bei den Arbeiten werden Betonleitwände errichtet.
Die Arbeiten werden wohl drei bis fünf Werktage in Anspruch nehmen, danach kann die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Aktuell ist die Versorgung des hinteren Ötztals über das Timmelsjoch aber auch über den Luftweg gewährleistet.
Dies gelte derzeit ebenso für die Gasversorgung, wie LH Mattle im Anschluss an Gespräche mit der TIGAS vor Ort festhält:
„An vier Stellen im Ötztal wurde die Gasleitung aus ihren Positionen gerissen bzw. freigelegt. Die Gasversorgung ist nach wie vor aufrecht. Die Begehungen und Planungen laufen, sodass schnellstmöglich die Ersatzleitungen installiert werden können.“
Zudem ist auf einer Straße zu einem Weiler bei Habichen / Oetz eine Brücke stark beschädigt worden – der Weiler ist jedoch weiterhin erreichbar. Auch zahlreiche Radwege im Ötztal sind vom Hochwasser beschädigt worden.
Danke an die Feuerwehren
Rund 4.400 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner waren bei diesem Hochwasser im Einsatz. Tirolweit wurden über 600 Einsätze abgewickelt.
LRin Mair bedankt sich:
„Ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre das starke Sicherheitsnetz in Tirol nicht möglich. Sie schenken der Gesellschaft nicht nur ihre Zeit, sondern vor allem auch Sicherheit. Im Namen der gesamten Landesregierung bedanke ich mich bei den rund 4.400 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die im Einsatz standen, ebenso wie bei allen weiteren Einsatzorganisationen, Partnern und helfenden Händen.“
Dass in ganz Tirol der bestehende Hochwasserschutz gegriffen hat, berichteten Experten des Wasserbaus des Landes Tirol ebenso wie Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung. Auch am Beispiel Tumpen / Habichen im Ötztal bestätigte sich dies, wie der Bürgermeister von Oetz, Hansjörg Falkner, berichtete. Ein Bild vom Stand der Aufräumarbeiten und dem Ausmaß der entstandenen Schäden machte sich auch LHStv Josef Geisler in Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land).
Im Bereich der Wildbach- und Lawinenverbauung sind ersten Schätzungen zufolge dort rund 750.000 Euro notwendig, um allen voran die Schutzfunktion der beschädigten Schutzbauten wiederherzustellen sowie die Räumung der Geschiebebecken durchzuführen.
Die L 238 Niederthaier Straße ist aktuell aufgrund eines Böschungsbruches von Kilometer 6,6 bis 7,8 gesperrt. Es gibt eine örtliche Umleitung ab dem Gasthof Stuibenfall bis Bichl für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen.
Unterstützung des Bundesheeres
Unterstützung bekam das Land auch ab Mittwoch vom Bundesheer durch einen Transporthubschrauber AB212. Der Hubschrauber ist bereits am Vortag nach Vomp geflogen und wird ab Mittwoch die Einsatzkräfte im Ötztal unterstützen.
„Neben der Hilfe aus der Luft leisten unsere Soldatinnen und Soldaten auch am Boden seit fast einem Monat großartige Hilfe. Derzeit befinden sich unsere Soldaten in Kärnten, der Steiermark und in Tirol im Einsatz und werden überall dort helfen, wo helfende Hände benötigt werden.",
so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
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