Umfrageergebnis
Das kannst du machen, wenn du einem Wolf oder Bären begegnest

Die Sichtungen von Beutegreifern nahe Siedlungsgebieten häufen sich. Dies bereitet vielen Menschen Sorgen – Vor allem die Frage, wie man sich verhalten soll, wenn man einem Wolf oder Bären begegnet, macht vielen Angst. | Foto: Pixabay/christels (Symbolbild)
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  • Die Sichtungen von Beutegreifern nahe Siedlungsgebieten häufen sich. Dies bereitet vielen Menschen Sorgen – Vor allem die Frage, wie man sich verhalten soll, wenn man einem Wolf oder Bären begegnet, macht vielen Angst.
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Die Sichtungen von Beutegreifern nahe Siedlungsgebieten häufen sich. Dies bereitet vielen Menschen Sorgen – Vor allem die Frage, wie man sich verhalten soll, wenn man einem Wolf oder Bären begegnet, macht vielen Angst.

TIROL (skn). Kürzlich wurde in der Nähe der Grenze zu Bayern ein Bär gesichtet. Dieser hat sich aufgerichtet und eine Reiterin verfolgt. Der gleiche Bär lief bereits im April schon in Brandenberg in eine Fotofalle. In St. Anton wurde ein Bär in der Nähe des Friedhofs gesehen. Auch Wolfsichtungen nahmen in den vergangenen Wochen zu. Angeblich wurde ein Wolf in der Nähe des Ziegelstadels in Innsbruck und in der Nähe des Natterer Sees gesehen.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum Verhalten bei einer Wolf-/Bärsichtung

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 462 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Richtiges Verhalten bei Wildtierbegegnungen teilgenommen. Genauer gesagt, wollten wir wissen, ob ihr wisst, wie man sich bei einer Wolfs- oder Bärenbegegnung verhält.

  • 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie wüssten, wie sie sich bei einer Begegnung mit einem Wolf oder Bären verhalten müssten
  • 239 Leserinnen und Leser geben an, dass sie zwar gelesen hätten, wie man sich bei einer Begegnung mit einem dieser beiden Beutegreifern verhalten sollte, wissen aber nicht, ob sie es auch umsetzen könnten.
  • 148 Leserinnen und Leser geben an, dass sie nicht wüssten, wie sie sich verhalten sollen

Bei unserer Umfrage der Woche zum richtigen Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf oder Bären haben 462 Leserinnen und Leser teilgenommen. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – nämlich 52 Prozent – wüssten theoretisch, was sie bei einer Begegnung mit einem Beutegreifer tun müssten, wissen aber nicht, ob sie das dann auch umsetzen könnten. 32 Prozent geben an, dass sie nicht wüssten, wie sie sich im Falle einer Begegnung mit einem Wolf oder Bären verhalten müssten. Nur 16 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wüssten genau, was zu tun ist.

So verhält man sich bei einer Begegnung mit einem Wolf

In den vergangenen Wochen und Monaten wurden die Wolfsichtungen immer mehr. Egal ob beim Ausreiten, beim Radfahren oder beim Spazierengehen mit dem Hund, beim Zusammentreffen mit einem Wolf gibt es Verhaltensregeln. Das wichtigste zuerst: Ruhe bewahren und nicht weglaufen! Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Wolf anzulocken oder ihm nachzulaufen!

Sobald man einen Wolf sieht, sollte man sich zunächst still verhalten und abwarten, ob der Wolf einen überhaupt bemerkt hat. Hat er das nicht, sollte man lautlos warten, bis der Wolf wieder abgezogen ist. Hat einen der Wolf jedoch registriert oder kommt gar auf einen zu, sollte man dem Wolf klar erkenntlich machen, dass er es mit einem Menschen zu tun hat. Wölfe sind dem Menschen gegenüber sehr vorsichtig und sehen im Menschen eine potentielle Gefahr. Kommt ein Wolf näher, dann sind es meist unerfahrene Jungtiere, die interessiert und neugierig sind. Ein gesunder Wolf wird sich dem Menschen nicht aggressiv nähern. Sollte man den Wolf beim Fressen ertappen, sollte man sich keinesfalls nähern.

Richtiges Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf

  • Stehen bleiben und ruhig verhalten: Der Wolf wird sich von selbst zurückziehen

Läuft der Wolf nicht von alleine weg

  • Laut sprechen und kräftig in die Hände klatschen
  • Auf keinen Fall weglaufen: unter Blickkontakt langsam rückwärts weggehen

Wenn der Wolf einem folgt

  • stehen bleiben
  • den Wolf einschüchtern: groß machen und den Wolf laut anschreien

Sollte es möglich sein, sollte man vom Wolf ein Foto oder ein Video machen. Im Anschluss sollte man die Wolfsichtung an die entsprechende Stelle des Landes Tirol melden.

Bei Wolfsbegegnungen sollte man sich ruhig verhalten und keinesfalls davon rennen. | Foto: Adobe Stock/Cloudtail
  • Bei Wolfsbegegnungen sollte man sich ruhig verhalten und keinesfalls davon rennen.
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Warum man vor dem Wolf nicht weglaufen sollte

Auch wenn man bei einer Sichtung eines Wolfs instinktiv weglaufen möchte, ist dies der falsche Weg: Durch das Weglaufen kann beim Wolf der Jagdinstinkt oder der Greifreflex ausgelöst werden.

Wenn kleine Kinder dabei sind

  • Das Kind auf die Schulter setzen, damit man größer wirkt. Das größere Kind an der Hand nehmen. Beide Kinder beruhigen.

Wenn man einen Hund dabei hat

  • Den Hund unbedingt an die kurze Leine nehmen und beruhigen. Die Nähe zum Menschen ist der beste Schutz für den Hund. Er sollte den Wolf nicht verbellen. Der Wolf könnte den Hund als Kontrahenten sehen. Ein Kampf zwischen dem Wolf und dem Hund könnte für den Hund tödlich enden.

Wenn man mit dem Pferd unterwegs ist

  • Pferde können leicht in Panik geraten. Jeder Reiter sollte wissen, wie er das Pferd am besten beruhigen kann. Auch hier gilt: man sollte nicht flüchten. Dass man einem Wolf davon reiten kann, ist eher unwahrscheinlich.

Einem Bären zu begegnen ist eher selten

Einem Bären in freier Wildbahn zu begegnen ist wohl für die meisten Menschen eine Horrorvorstellung. Sollte es einem doch passieren, gibt es ganz klare Verhaltensregeln. Viele Bären mag es wohl in Tirol nicht mehr geben, auch wenn sich das in Zukunft wieder ändern könnte, der Bär wieder vermehrt bei uns auftaucht und über Landesgrenzen bei uns einmarschiert.

Einem Bären also bei uns tatsächlich in Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, wird wohl den meisten erspart bleiben. Denn abgesehen von seiner Seltenheit bei uns, ist der Bär auch ein durchaus scheues Wesen und zieht sich in der Regel zurück, sobald er Menschen hört.

Begegnung mit einem Bären, das ist zu tun

Wer glaubt einen Bären verscheuchen zu können, mit welcher Taktik auch immer, liegt falsch! Auch wenn es wohl leichter gesagt als getan ist, die Devise heißt „Ruhe bewahren“!

Das sollte man bei der Begegnung mit einem Bären tun

  • Sich langsam und ohne jegliche Hektik entfernen. Ein Bär erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 50 km/h, laufen bringt also herzlich wenig.
  • Sollte einem das Tier nun trotzdem folgen und näherkommen, am besten mit dem Gesicht auf den Boden legen, sich zusammen rollen und tot stellen. Wichtig ist dabei auch Kopf und Nacken mit den Händen zu schützen.
  • Sollte man einen Rucksack tragen, diesen nicht abnehmen denn er schützt den Rücken vor den Krallen des Bären.

Wenn man diese paar Regeln einhält, wird der Bär im Normallfall ein bisschen schnüffeln und weiterziehen.

In Tirol nehmen auch die Bärensichtungen zu | Foto: Vier Pfoten

Was kann man vorsorglich machen?

Sollte man in einem Gebiet unterwegs sein, wo Bären tendenziell vorkommen können, ist es ratsam immer wieder etwas Lärm zu veranstalten, sich laut miteinander zu unterhalten, ein Lied zu singen oder was einem sonst noch einfällt, um Lärm zu machen. So können einen Bären schon von weitem hören und eine Begegnung wird noch unwahrscheinlicher.
Fast schon selbstredend ist, dass man keine Essensreste offen liegen lässt, denn das lockt die Bären in für sie sonst ungewöhnliche Gebiete und somit in unsere Nähe. Da sich die scheuen Tiere in der Regel nicht dort aufhalten, wo viele Menschen sind, ist es auch ratsam auf ausgeschilderten Wegen zu bleiben.

Warum Bären überhaupt angreifen

Bären sind scheue Tiere, normalerweise greifen sie einen Menschen nicht an. Allerdings ist vorsichtig geboten, wenn die Bärin Jungtiere hat. In diesem Fall kann es zu einem Angriff kommen, da sie ihre Jungtiere verteidigt. Sollte man also Jungtieren begegnen, sollte man sich auch hier langsam und ohne viel Hektik entfernen, denn die Bärenmutter ist sicher nicht weit.
Auch nicht zu unterschätzen ist die Gefahr, die durch einen verletzten Bären oder einem durch freilaufende Hunde provoziertem Bären ausgeht. Auch hier ist Vorsicht geboten!

Tipp: Keine Drohgebärde ist übrigens das Aufrichten von Bären. Damit verschafft sich das Tier normalerweise nur einen besseren Überblick. Die Ausnahme wäre hier das Aufeinandertreffen von zwei rivalisierenden Bären, hier richten sich die Bären auf, um Größe und Dominanz zu vermitteln.

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

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