Festwochen der Alten Musik eröffnet – mit Video
Festwochen: "Wer durchhält, gewinnt!"

Kein Vertreter aus Wien dafür drei Landeshauptleute bei der Eröffnung: Herwig van Staa, Alois Partl und Günther Platter
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Die 45. Festwochen der Alten Musik in Innsbruck wurden traditionell auf Schloss Ambras eröffnet. Das Motto "Perspektiven" soll die Zukunft der Kunst und Kultur im Land weisen.

Kulturlandesrätin Beate Palfrader findet im Festwoche-Motto "Perspektiven" "einen guten Weg, die eigene Wahrnehmung zu schärfen und eigene Perspektiven zuzulassen." Auch der Titel der Barockoper "L’Idalma overo Chi la dura la vince" – L’Idalma, wer durchhält, gewinnt" sei bezeichnend für die Festwochen und für die Kultur im Land, sagt die Landesrätin. Palfrader misst der Kultur und der Kunst einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. "Ohne Kultur ist der Blick der Gesellschaft in die Zukunft ein zu einseitiger."
Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi sieht aus dem Blickwinkel der "Alten Musik" Innsbruck als Weltstadt, zumal erst kürzlich der "Österreichische Musiktheaterpreis als "bestes Festival" an die Festwochen überreicht wurde.
"Die Festwochen der Alten Musik hier in Innsbruck haben den Blick auf die Alte Musik, auf die Kunst und Kultur, aber auch generell auf die Stadt verändert", so Willi. Ein Großteil des Erfolges ginge auf das Konto der Künstlerinnen und Künstler der Festwochen. "Die Fähigkeit, die Welt der Kunst aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und uns nahe zu bringen, ist das, was die Künstlerinnen und Künstler auszeichnet."
Und Willi sieht gerade in diesen unruhigen Zeiten Kunst und Kultur als "Quelle des Fortschritts für die Zukunft".

Alessandro De Marchi | Foto: Ricarda Stengg
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Perspektiven für das Land

LH Günther Platter ist sich sicher, dass die Besucher heuer eine außergewöhnliche musikalische Reise erleben werden. Und das Land Tirol widme sich ebenso wie die Festwochen in einem Nachdenkprozess den Perspektiven für die Zukunft des Landes.  "Ich bin überzeugt, dass wir vielversprechende Perspektiven für Tirol in der Zukunft haben, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen. Denn Corona ist nicht verschwunden, es wird auf unsere Disziplin ankommen" sagte Platter. Aber Tirol sei auf einem guten Weg, die Arbeitslosigkeit gehe zurück in Richtung Vollbeschäftigung und es herrsche eine optimistische Aufbruchsstimmung.
Platter sieht die Kunst und die Kultur essentiell für die Gesellschaft. "Kunst bedeutet, dass man sich immer wieder mit Neuem beschäftigt, sich immer mit neuen Perspektiven auseinandersetzt, denn Kunst sucht immer wieder neue Antworten."
Neue Antworten brauche es auch in der politischen Auseinandersetzung. Platter sieht im offensichtlichen Klimawandel raschen Handlungsbedarf. "Mir missfällt das gegenseitige Ausspielen von Wirtschaft und Umweltschutz. Wir werden alle Bereiche, von der Forschung bis zur Wirtschaft benötigen, um mit neuen Antworten das Problem zu meistern." 

Foto: Ricarda Stengg

Überall Bruchlinien

In letzte Zeit fielen ihm entstandene Bruchlinien in der Politik, in der Gesellschaft und im Zwischenmenschlichen auf. Platter: "Im Land Tirol herrschte aber bis vor Kurzem die Solidarität, speziell, wenn es schwierig geworden ist. Darum dürfen wir nicht das eigen Glück auf dem Unglück anderer aufbauen", appelliert der Landeshauptmann, der Kunst und Kultur als "verbindendes Element in der Gesellschaft" sieht.

Krise gut überlebt

Eva-Maria Sens, Betriebsdirektion der Festwochen, bedankte sich bei den Sponsoren TIWAG, IKB, Land Tirol und Stadt Innsbruck, der Wiener Städtischen und der RLB Tirol. "Wir sind stolz, dass die Festwochen eine solche Krise überstanden haben, ohne je in Frage gestellt zu werden." Sens sieht drei Hauptaufgaben der Festwochen der Alten Musik: Den Besuchern die Glückseligkeit des Momentes der Musik zu geben, die alten Werke zu entstauben und internationalen Künstlerinnen und Künstlern sowie dem Nachwuchs eine optimale Bühne zu bieten.

Kein Vertreter aus Wien

Während in den vergangenen Jahren immer der Bundespräsident persönlich oder ein Minister die Festwochen eröffnete, fand heuer kein politischer Vertreter aus Wien den Weg auf Schloss Ambras. Und es gab auch keinen Festredner. "Dafür sollte die Musik die festlichen Worte übernehmen", erklärte Intendant Alessandro De Marchi. "Wir sind gespannt und freudig erregt auf die Premiere von "Idalme", denn viele Künstler standen seit einem Jahr nicht mehr auf der Bühne." 
Die Oper wird heuer im "Haus der Musik" stattfinden, da das Tiroler Landestheater saniert wird.

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