Wolf und Co.
Großraubtiere 2023– Vermehrt, überfahren, abgeschossen

Von 19 Abschussverordnungen gegen Schad- und Risikowölfe konnten vier von der Jägerschaft erfüllt werden. | Foto: Pixabay/christels (Symbolbild)
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  • Von 19 Abschussverordnungen gegen Schad- und Risikowölfe konnten vier von der Jägerschaft erfüllt werden.
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Laut dem Land Tirol stieg die Zahl der Wolfsindividuen um ein Drittel im vergangenen Jahr. Die Bilanz weißt zudem 540 tote und vermisste Weidetiere, Hinweise auf drei verschiedene Bären bzw. einen überfahrenen Bär und Zeichen für Goldschakale auf.

TIROL. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mindestens 25 verschiedene Wolfsindividuen in Tirol festgestellt. Damit hat sich die Anzahl der Tiere um ein Drittel im Vergleich zu 2022 gesteigert. Die Tiere stammen aus insgesamt drei Herkunftspopulationen. Soweit die Bilanz des Landes zu den Großraubtieren in Tirol 2023.

Von 19 auf 25 hat sich die Zahl der gesicherten genetischen Wolfsnachweise in Tirol innerhalb eines Jahres erhöht. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Drittel.  | Foto: © Land Tirol
  • Von 19 auf 25 hat sich die Zahl der gesicherten genetischen Wolfsnachweise in Tirol innerhalb eines Jahres erhöht. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Drittel.
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Noch keine Rudelbildung und weniger Verluste

Laut dem Jahresbericht 2023 liegt bei den Wölfen noch keine Rudelbildung vor. Allerdings kommen zu den Wölfen wahrscheinlich drei verschiedene Bären hinzu. Nachdem einer von ihnen Tirol verlassen hatte, wurde er in Salzburg von einem Zug erfasst und getötet. 
Neben Wolf und Bär gab es 2023 zudem in vier Tiroler Bezirken Nachweise von Goldschakalen.

Neben Wolf und Bär gab es 2023 zudem in vier Tiroler Bezirken Nachweise von Goldschakalen. | Foto: Pixabay/andreiprodan_ (Symbolbild)

Positiv ist immerhin, dass die Nutztierverluste mit insgesamt 540 Tieren um 43 Prozent unter den Zahlen von 2022 liegen. Insgesamt gab es 255 tote und 285 vermisste Weidetiere, die den Großraubtieren zuzuordnen sind.
Die meisten Weidetiere, darunter 15 Rinder und ein Pferd wurden von den Wölfen getötet. Für 16 Prozent sind die Bären verantwortlich und acht Prozent wurden von Goldschakalen gerissen.
Die Nutztierverluste wurden vom Land Tirol mit über 160.000 Euro entschädigt. 

Vier Wölfe wurden abgeschossen

Das Land macht den erhöhten Jagdruck für den Rückgang der Nutztierrisse verantwortlich. Von 19 Abschussverordnungen gegen Schad- und Risikowölfe konnten vier von der Jägerschaft erfüllt werden.
2024 will man diese Vorgehensweise fortsetzen, macht LHStv Geisler klar, der weiterhin auf die Senkung des Schutzstatus des Wolfes hofft. Man werde diesbezüglich in Brüssel "nicht locker lassen". Auf Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird sich der Rat in einem ersten Schritt im Frühjahr mit der Senkung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention, einem internationalen Übereinkommen, befassen.

Herdenschutz-Pilotprojekte waren erfolgreich

Im Almsommer 2023 wurden auf drei verschiedenen Schafalmen im Bezirk Landeck Herdenschutz-Pilotprojekte getestet. Nutztierverluste durch Wölfe oder Bären gab es auf den betreffenden Almen keine.
Allerdings ging mit diesem Schutz ein hoher personeller und finanzieller Aufwand einher, gibt das Land zu bedenken. Herausforderungen gäbe es auch hinsichtlich der Tiergesundheit. Die Kosten für Behirtung, gelenkte Weideführung, Hunde und gesicherte Übernachtungsplätze zur Abwehr von Großraubtieren betrugen im vergangenen Almsommer auf den Pilotalmen durchschnittlich 133 Euro pro Schaf, 2022 waren es 114 Euro.
Dem gegenüber stehen durchschnittliche Alpungskosten von fünf bis zehn Euro pro Schaf bei traditioneller Alpung mit freiem Weidegang sowie Verkaufserlöse von durchschnittlich 130 Euro für Lämmer und 550 Euro für Zuchttiere.

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