Umfrageergebnis
Hitze, Brände, Unwetter - Wie sich die Urlaubsgewohnheiten der Tiroler ändern

Hitze, Brände, Dürre und Unwetter in Südeuropa könnten Tirol zum Urlaubsgewinner machen. Hier: 
Mountain Yoga Festival St. Anton, wo sich Yoga- und Naturliebhaber treffen. | Foto: TVB St. Anton am Arlberg, Patrick Bätz
4Bilder
  • Hitze, Brände, Dürre und Unwetter in Südeuropa könnten Tirol zum Urlaubsgewinner machen. Hier:
    Mountain Yoga Festival St. Anton, wo sich Yoga- und Naturliebhaber treffen.
  • Foto: TVB St. Anton am Arlberg, Patrick Bätz
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Das veränderte Klima hat auch Auswirkungen auf beliebte Urlaubsdestinationen: Hitze, Brände, Unwetter und Hochwasser überschatten inzwischen häufig die Freude am Urlaub. Langfristig könnte sich der Tourismus verändern – auch für Tirol und TirolerInnen.

TIROL (skn). In diesem Sommer war es in vielen beliebten Urlaubsdestinationen viel zu heiß mit Temperaturen über 40 Grad, in Griechenland wüteten Waldbrände, in einigen Orten tobten Unwetter mit Hagel, Überschwemmungen wie in Slowenien waren keine Seltenheit. Auch Stromausfälle wie in Palermo werden häufiger. Künftig könnten diese Wetterkapriolen auch Auswirkungen auf den Sommertourismus haben. Die Urlaubsziele könnten sich verlagern. Die Prognose von European Travel Commission (ETC) lautet, dass künftig kühlere Reiseziele innerhalb Europas gewählt werden könnten.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum Wetter und Urlaub

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 298 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Hitzewellen, Waldbrände und Unwetter und ein verändertes Urlaubsverhalten teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob sich euer Urlaubsverhalten durch Naturkatastrophen und Wetterkapriolen verändert.

  • 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie nächstes Jahr nicht mehr in den Süden in den Urlaub fahren werden.
  • 95 Leserinnen und Leser werden auch nächstes Jahr wieder in den Süden fahren.
  • 143 Leserinnen und Leser wollen auch nächstes Jahr – wie immer – zuhause bleiben. Hier sei es am schönsten.

Bei unserer Umfrage der Woche zum Urlaub in Südeuropa haben 298 Leserinnen und Leser teilgenommen. Fast die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – nämlich 47,99 Prozent – geben an, dass sich auch in den kommenden Jahren bei ihren Urlaubsgewohnheiten nichts ändern wird, da sie sowieso zuhause Urlaub machen. 31,88 Prozent werden auch im kommenden Sommer wieder in den Süden fliegen und sich weder durch mögliche Hitzewellen, Unwetter oder Brände aufhalten lassen. Nur 20,13 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reagieren auf mögliche Hitzewellen, Brände oder Unwetter und wollen den Urlaub in einer kühleren Region oder in Österreich verbringen.

Hitzewelle in Südeuropa

In Südeuropa erwartete man Anfang bis Mitte Juli Temperaturen bis 48 Grad. In Madrid wurden am Abend immer noch 40 Grad gemessen. In Sardinien wurden 43 Grad und in Athen bis zu 45 Grad gemessen. In Teilen Spaniens wurden 44 Grad angekündigt. In der Region Extremadura, einer Region in Westspanien an der portugiesischen Grenze, wurden in einzelnen Bereichen sogar 60 Grad (Bodentemperatur) gemessen. In Teilen Frankreichs wurde das Wasser knapp. Für einige Städte Südeuropas wie Rom, Bologna und Florenz wurde aufgrund der zu erwartenden Hitze Alarmstufe Rot ausgerufen. In Griechenland wurden wegen der anhaltenden Hitze einige Sehenswürdigkeiten vorübergehend gesperrt. So war beispielsweise die Akropolis von 12 Uhr bis 17 Uhr geschlossen.

Unwetter in Italien und Südtirol

Während in einigen Gebieten die Menschen unter der großen Hitze litten, wüteten in anderen Stürme und Unwetter. In Südtirol wurden Bäume umgestürzt und Dächer von Häusern gerissen. Durch Wassermassen wurden Brücken weggerissen. Alleine am Gardasee wurden mehr als 30.000 Autos, Wohnwägen sowie Häuser durch Hagel teilweise stark beschädigt. Die Hagelkörner hatten teilweise einen Durchmesser von 10 cm – in etwa so groß wie eine Mango. Zusätzlich standen vielerorts die Straßen unter Wasser. In Mailand mussten aufgrund eines Sturms Parks und Grünflächen geschlossen und Märkte abgesagt werden. Auch hier wurden Bäume aus dem Boden gerissen, Straßen standen unter Wasser und Dächer wurden von den Sturmböen erfasst.

Brände in Südeuropa

Neben Hitze, Unwetter mit Sturm und Hagel kam es diesen Sommer in beziehungsweise von beliebten Urlaubsdestinationen zu riesigen Bränden. Der Brand auf der Urlauberinsel Rhodos ist wohl das bekannteste Beispiel für die diesjährigen Brände in Südeuropa. Aber riesige Brände gab es auch andernorts. So tobte in Kroatien in der Nähe von Dubrovnik, einer beliebten Stadt für Touristen, verheerende Waldbrände. Lokale Medien berichteten, dass zudem alte Landminen explodiert seien. Auch in der Türkei war die Urlaubsregion um Antalya von Waldbränden betroffen.

Von Waldbränden betroffen waren auch Italien, Spanien, Frankreich und Portugal. In Sizilien waren aufgrund der Brände zeitweise auch die Flughäfen von Catania und Palermo geschlossen. Tausende Menschen wurden aus ihren Häusern evakuiert. Auch in den Regionen Kalabrien und Apulien sind Brände ausgebrochen. 2000 Touristen mussten in Sicherheit gebracht werden. Bei einem Brand an der französich-spanischen Grenze wurden 140 Menschen - auch Urlauber – evakuiert, für ein Dorf inklusive rund 700 Urlauber wurde eine Ausgangssperre verhängt. Rund 4000 Menschen hatten aufgrund der Brände keinen Strom mehr.

Eine achtlos weggeworfene glimmende Zigarette kann rasch ein Feuer-Inferno verursachen. | Foto: pixabay/skeeze
  • Eine achtlos weggeworfene glimmende Zigarette kann rasch ein Feuer-Inferno verursachen.
  • Foto: pixabay/skeeze
  • hochgeladen von Brigitte Huber

Sommerurlaub im Süden als Auslaufmodell

Laut Tourismusverbänden dürften die Hitzewellen in Südeuropa künftig auch Auswirkungen auf das Urlaubsverhalten und den Sommerurlaub haben. Aufgrund der hohen Temperaturen werden Urlauber sich neue Reiseziele suchen. Profitieren könnten davon Länder im Norden.  Die kürzlich veröffentlichten Daten der European Travel Commission (ETC) zeigen, dass die Zahl jener Menschen, die zwischen Juni und November in Länder Südeuropas reisen möchten, im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent gesunken ist. Allerdings könnten Frühling und Herbst deshalb als Reisezeit für Südeuropa an Bedeutung gewinnen.

Das veränderte Klima hat auch Auswirkungen auf beliebte Urlaubsdestinationen: Hitze, Brände, Unwetter und Hochwasser überschatten inzwischen häufig die Freude am Urlaub. Langfristig könnte sich der Tourismus verändern – auch für Tirol und TirolerInnen. | Foto: Gisela Lappi
  • Das veränderte Klima hat auch Auswirkungen auf beliebte Urlaubsdestinationen: Hitze, Brände, Unwetter und Hochwasser überschatten inzwischen häufig die Freude am Urlaub. Langfristig könnte sich der Tourismus verändern – auch für Tirol und TirolerInnen.
  • Foto: Gisela Lappi
  • hochgeladen von Gisela Lappi

Alpenraum als möglicher Gewinner

Nach der Verschiebung der Reisezeit könnten sich auch die Destinationen ändern. So könnte der Alpenraum, neben dem Norden und Osten möglicher Gewinner sein. Bereits jetzt sind laut ETC die Anfragen für Länder wie Tschechien, Bulgarien, Dänemark und Irland gestiegen.

"Wir gehen davon aus, dass die Reiseströme in Europa in Zukunft stärker von unvorhersehbaren Wetterbedingungen beeinflusst werden. Dies könnte dazu führen, dass es mehr Europäer auf der Suche nach milderen Temperaturen in den Sommermonaten zu Zielen in Mittel- und Osteuropa ziehen wird."  (Eduardo Santander, ETC-Exekutivdirektor)

Auch in Tirol ist die Zahl der Hitzetage gestiegen, gleichzeitig sind auch die Tage mit starkem oder extremen Regen mehr geworden. In den höhergelegenen Gebieten in Tirol ist die Hitze ein geringeres Problem. Ein Problem in Höhen von über 2.600 Metern ist, dass der Permafrost auftaut und so zur Gefahr für Wanderer und Bergsteiger werden. Marc Olefs von der staatlichen Klima- und Wetteranstalt GeosphereAustria geht davon aus, dass Österreich von den steigenden Temperaturen in anderen Ländern profitieren kann. Es werde attraktiver, "sich an einem kühleren Alpensee aufzuhalten als im immer heißer werdenden Mittelmeer". Allerdings könnte es langfristig Probleme mit dem Wintertourismus geben.

Salfeinsee | Foto: Michael Spiehs

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

Aktuelle Umfrage

Internetbetrug nimmt zu: Erkennst du auf Anhieb, ob Mails, SMS oder Anrufe echt sind?

Mehr zum Thema

Hier geht es zu den älteren Umfragen und den Umfrage-Ergebnissen

Schwere Schäden nach Megagewitter am Gardasee
Klimawandel macht auch vor Tirol nicht halt – Umfrage der Woche
Hitze, Brände, Dürre und Unwetter in Südeuropa könnten Tirol zum Urlaubsgewinner machen. Hier: 
Mountain Yoga Festival St. Anton, wo sich Yoga- und Naturliebhaber treffen. | Foto: TVB St. Anton am Arlberg, Patrick Bätz
Das veränderte Klima hat auch Auswirkungen auf beliebte Urlaubsdestinationen: Hitze, Brände, Unwetter und Hochwasser überschatten inzwischen häufig die Freude am Urlaub. Langfristig könnte sich der Tourismus verändern – auch für Tirol und TirolerInnen. | Foto: Gisela Lappi
Eine achtlos weggeworfene glimmende Zigarette kann rasch ein Feuer-Inferno verursachen. | Foto: pixabay/skeeze
Salfeinsee | Foto: Michael Spiehs
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.