Natur in Tirol
Trockener Garten? – So übersteht das Grün Hitzewellen

Wann ist die beste Zeit zum Gießen? Vormittags, denn dann ist es noch kühl genug für die Pflanzen. In der Mittagshitzen würde das Wasser zu schnell verdunsten.  | Foto: Pixabay/annawaldl (Symbolbild)
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  • Wann ist die beste Zeit zum Gießen? Vormittags, denn dann ist es noch kühl genug für die Pflanzen. In der Mittagshitzen würde das Wasser zu schnell verdunsten.
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Die starken Hitzewellen machen unseren Gärten ziemlich zu schaffen. Die Trockenperioden sind eine stärkere Herausforderung als so manch einer vielleicht denkt. In solchen Situationen gibt es einige Möglichkeiten, wie wir unseren Gärten durch die Dürreperiode helfen können.

Bei Trockenheit leidet vor allem der Rasen relativ schnell. Braune Böden und vertrocknete Pflanzen sind die Folge. Viele Gärtner kommen bei so viel Hitze kaum mit dem Gießen hinterher. Die Frage ist nur, wie kann ich meinen Garten bei Trockenperioden unterstützen und wie wässer ich ihn in solchen Zeiten?

Widerstandsfähige Pflanzen auswählen

Wer weiß, dass sein Garten zu Trockenheit neigt oder mit viel Sonneneinstrahlung zu tun hat, sollte seine Pflanzen clever auswählen. So kommen heimische, an den Standort angepasste Stauden und Gehölze besser mit den Klimabedingungen zurecht und sind insgesamt auch widerstandsfähiger als so manche Exoten. 
Solche Pflanzen brauchen dann in der Regel auch weniger Wasser. Ist der besagte Standort sehr trocken oder auch sandig, fühlen sich dort Sedum, Sand-Thymian, Sommer-Adonisröschen oder Färber-Ginster recht wohl.

Aber auch artenreiche Wildblumenwiesen kommen mit Hitze und Trockenheit erstaunlich gut zurecht. Zumindest besser als kurzgeschorene Rasenflächen. 

Das Mikroklima verbessern?

Bei Hitzewellen kann ein gutes Mikroklima Abhilfe schaffen. Dies kann schon mit einer guten Beschattung des Gartens erreicht werden. Dabei helfen heimische Bäume und Hecken. Selbst eine nur 1,5 Meter hohe Hecke erzeugt einen bis zu 25 Meter langen Windschatten und kann die Windgeschwindigkeit halbieren. In der Folge verdunsten rund 20 Prozent weniger Wasser und die Bodenfeuchte sowie die Taubildung erhöhen sich.

Das Mikroklima kann auch verbessert werden, wenn der Garten nicht topfeben angelegt ist. Hat der Garten ein welliges Profil mit Hügeln und Senken, wird der Garten gleich besser Vor Austrocknung aber auch für Überschwemmung geschützt. Es gibt auch spezielle Kraterbeete für Gemüsepflanzen. Sie geben dem Garten Struktur und machen in widerstandsfähiger. 

Ein Gartenteich kann das Mikroklima deutlich verbessern. Leidet der Garten unter Trockenheit, kann so eine kleine Wasserquelle wahre Wunder bewirken.  | Foto: Pixabay/Gotti1979 (Symbolbild)
  • Ein Gartenteich kann das Mikroklima deutlich verbessern. Leidet der Garten unter Trockenheit, kann so eine kleine Wasserquelle wahre Wunder bewirken.
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Lässt der Platz im Garten es zu: ein ein Gartenteich eine tolle Lösung, um das Mikroklima zu verbessern. Da vor allem die Pflanzen in der Sumpfzone des Teichs viel Wasser verdunsten, wirkt ein Gartenteich wie eine Klimaanlage. Er kühlt den Garten auch nachts deutlich herunter.

Der Boden als größtes Kapital

Wer gute Vorarbeit leistet, kann in trockenen Zeiten davon profitieren. So kann der Humusgehalt des Gartens mit Kompost und Mulch gut gesteigert werden. Humus ist in der Lage, viel Wasser zu speichern und gibt es bei Trockenheit auch langsam wieder ab. 
Offene Böden hingegen neigen dazu auszutrocknen. Jene können mit einer Mulchschicht bedeckt werden, das reduziert die Verdunstung erheblich. 
Letztendlich kann man auch noch zur Hacke greifen. Beim hacken der oberen Bodenschickt werden die Kapillaren im Boden unterbrochen, die das Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben leiten, wo es verdunsten kann. Hacken unterbricht den Mechanismus, sodass das Wasser im Boden bleibt.

Eine Gartenhacke lockert den Boden auf und hilft ihm so, durch Trockenzeiten zu kommen.  | Foto: Pixabay/congerdesign (Symbolbild)

Mit den richtigen Maßnahmen im Frühling kann man den Rasen zusätzlich kräftigen. Vertikutieren macht den Rasen widerstandsfähiger gegen trockene Phasen im Sommer. 

Richtiges Gießen

In trockenen Zeiten, gießt man am besten früh morgens oder spät abends den Garten. In der Mittagshitze verdunstet das Wasser nämlich viel zu schnell und die Pflanzen konnten so gut wie nichts aufnehmen. Zudem ist es besser, viel auf einmal zu gießen und dafür weniger häufig. Denn wer jeden Tag nur ein bisschen gießt, durchfeuchtet nur die oberste Bodenschicht. Die tieferen Bodenschichten bleiben dagegen trocken und die Pflanzen bilden flache statt tiefe Wurzeln aus. So bleiben sie stets abhängig davon, dass kontinuierlich gegossen wird.
Als Faustregel gilt: Auf sandigem Boden muss häufiger gegossen werden als auf lehmigem. Die Oberfläche muss speziell bei schwerem Boden gelockert werden, damit das Gießwasser überhaupt eindringen kann. Je größer die Pflanze ist, desto mehr Wasser braucht sie

Wer viele Pflanzen hat, braucht meist auch viel Wasser zum Gießen. Hier bietet sich eine Regentonne an. Sie lässt sich leicht mit einem Zwischenstück direkt an die Regenrinne anschließen, läuft voll, aber nicht über. Im Garten lohnt sich das Aufstellen auch an kleinen Lauben, selbst auf kleinen Dachflächen kommt einiges zusammen.

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Richtig Bewässern

Wer einen Rasensprenger nutzt sollte darauf achten, dass das Wasser zu 100 Prozent den Rasen erreicht. Gehwege oder Terassen müssen nicht gewässert werden. Eine konsequente Sprengung lohnt sich bei Schwachpunkten des Rasens. 

Um zu überprüfen, ob das Wasser auch die Wurzeln erreicht hat, kann man mit einem Spaten ein kleines Stück Rasen ausstechen. Das ausgestochene Stück soll noch ca. 10 bis 15 Zentimeter tief feucht sein. Anschließend kann man das Rasenstück problemlos wieder einsetzen. 

Beim Bewässerungsplan sollte man auch die Wettervorhersagen miteinbeziehen. Wenn sich Regen ankündigt oder die Temperaturen sinken, lässt sich auch mal auf das Gießen verzichten.

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