Vollversammlung TJV
Verantwortungsbereiche der Tiroler Jägerschaft nehmen zu

Der Vorstand des Tiroler Jägerverbandes ist für zukünftige Chancen und Herausforderungen gewappnet. Mit im Bild der geehrte Alt-BJM Martin Antretter. | Foto: DieFotografen
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Die Jagd zukunftsweisend ausrichten, den Herausforderungen der Zeit gerecht werden sowie Naturräume für Wild und Mensch verträglich gestalten – diesen und anderen drängenden Themen nimmt sich die Tiroler Jägerschaft an.

INNSBRUCK, IGLS. Am Samstag, den 6. Mai, fand die diesjährige Vollversammlung des Tiroler Jägerverbandes (TJV) statt. In seinen Grußworten bedankte sich Landesjägermeister Anton Larcher für die transparente Zusammenarbeit mit dem Land Tirol, warnt aber auch vor bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen.

„Jägerinnen und Jäger tragen dazu bei, eine möglichst große Biodiversität in Europas Kulturlandschaft zu erhalten. Wir werden weiterhin unseren Beitrag dazu leisten, die Kulturlandschaft und die Almwirtschaft in Tirol zu bewahren. Es gibt genug Indizien, dass ein reibungsloses Miteinander von großen Beutegreifern und Almwirtschaft im Alpenraum nicht möglich ist. Wir werden daher zur Umsetzung von verordneten Managementmaßnahmen bereitstehen. Auch im Wildtiermanagement stehen wir im guten Austausch mit unseren Partnern in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und dem Land Tirol. Sorgen machen mir jedoch der Rückgang von Großrevieren und die Zerstückelung von Jagdgebieten, welche das jagdliche Management erschweren“,

berichtet Larcher.

Landesjägermeister Anton Larcher dankte für gute Zusammenarbeit und die Einigkeit innerhalb des Tiroler Jägerverbandes sowie mit allen Partnern und Behörden | Foto: DieFotgrafen
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Tiroler Jagd modern aufgestellt

Wildtiermanagement auf wildökologischen Grundlagen, die Stärkung von Aus- und Weiterbildungsangeboten, der Schutz von Wild und Wildtierlebensräumen, weidgerechte Jagd sowie die Information der Öffentlichkeit über Wildtiere und deren Lebensraumansprüche sind nur einige wesentliche Themen, derer sich der Tiroler Jägerverband gemeinsam mit ihren Partnern in der Zukunft annehmen wird.
Die rund 15.000 Mitglieder des Tiroler Jägerverbandes haben diesen vielfältigen Aufgabenbereich zu erfüllen. Gleichzeitig wäre ohne die ehrenamtliche Tätigkeit der zahlreichen Funktionäre des Tiroler Jägerverbandes die Bewältigung der jagdlichen Verantwortungsbereiche nicht möglich. Zu den neuen Aufgaben zählen unter anderen die Begutachtung von Wildtierrissen, Mitarbeit beim Monitoring der Großraubtiere und die moderne Rehkitzrettung mit der Drohne.

Vollversammlung des Tiroler Jägerverbandes (TJV) am 6. Mai in Innsbruck-Igls. | Foto: DieFotografen
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Spannungsfeldern mit Dialog begegnen

Aktuell sieht sich die Jägerschaft mit ausufernden Freizeitaktivitäten im Wald und am Berg und damit einhergehenden Konflikten zwischen Wild und Mensch konfrontiert. Dazu braucht es ein zunehmendes Bewusstsein in der Gesellschaft für die individuelle Verantwortung, Wildschutzgebiete bzw. Wildruhezonen zu kennen und umgehen zu wollen. Seitens des Landes Tirol ist die Ausarbeitung eines Konzeptes dafür in Planung. Der Tiroler Jägerverband hat ebenfalls ein Positionspapier ausgearbeitet, in dem aufgezeigt wird, wie legales Mountainbiken auf Singletrails naturfreundlich ermöglicht werden kann.
LH-Stv. Josef Geisler, zuständiges Regierungsmitglied für den Bereich Jagd, zählt auf eine positive Entwicklung durch die Erstellung eines ökologischen Gesamtkonzepts mit allen Beteiligten. Eine Novellierung des Jagdgesetzes die Großen Beutegreifer betreffend wurde durchgeführt, nun liegt es an der EU, die Anliegen von Jagd, Forst und Landwirtschaft ernst zu nehmen.
Weiters bedankt er sich für die gute Zusammenarbeit bei Landesjägermeister Anton Larcher und betont in seinen Grußworten:

„Die Jagd ist ein wichtiger Teil der Landeskultur, wir leben in einem Land, das sehr dicht besiedelt ist und bewirtschaftet wird. Daher ist es wichtig, dass wir aufeinander schauen und auch auf das Wild Rücksicht nehmen. Es ist notwendig ein Verständnis füreinander zu entwickeln und den Wildtieren nicht jeglichen Platz zu nehmen. Die Habitatmodellierung, welche vom Land Tirol in Auftrag gegeben worden ist, soll die Grundlage für zukünftige Lenkungskonzepte schaffen.“

Unterstützung seitens der Politik signalisierte LH-Stv. Josef Geisler in seiner Ansprache. | Foto: DieFotografen
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Auch das Thema Großraubtiere beschäftigt die Regierung.

„Es ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Population von Bären und Wölfen im alpinen Raum muss ohne Berücksichtigung von Landesgrenzen betrachtet und gemanagt werden. Dies soll laut EU-Kommission in Zukunft auch möglich gemacht werden. Unser Ziel müssen jährliche Abschussquoten sein, damit wir nicht warten müssen, bis Wolf oder Bär uns zum Handeln zwingen. Herzlichen Dank an die Tiroler Jägerschaft für das klare Signal zur Zusammenarbeit“,

so LH-Stv. Josef Geisler.

LJM Anton Larcher mit LH-Stv. Georg Dornauer und Präsidiumsmitglied Dr. Franz Pegger. | Foto: DieFotografen
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LH-Stv. Georg Dornauer verwies ebenso auf die Wichtigkeit eines kooperativen Austauschs und einer zielgerichteten Zusammenarbeit zwischen Politik und Jagd:

„Ein besonderes Anliegen sind auch mir die Wildruhezonen. Wir müssen das große Ganze sehen und mit Verständnis füreinander unsere sportbegeisterten Bürger:innen dahingehend sensibilisieren, auf das Wild Rücksicht zu nehmen. Wir müssen überlegen, wo wir attraktive Angebote schaffen wollen und können und wo wir Wildlebensräume bewahren und beruhigen müssen. Daher müssen Landeskultur und Jagd auf Grund der vielen regionalen Ansprüche auch im Land geregelt werden. Die Leistbarkeit der Jagd ist ebenfalls ein wichtiges Thema für mich, ganz im Sinne ‚der Höchstbieter ist nicht immer der Bestbieter‘.“

Der Vorstand des Tiroler Jägerverbandes ist für zukünftige Chancen und Herausforderungen gewappnet. Mit im Bild der geehrte Alt-BJM Martin Antretter. | Foto: DieFotografen
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Dank für gute Zusammenarbeit

Zum Abschluss bedankt sich LJM Larcher für die gute Zusammenarbeit und die Einigkeit innerhalb des Tiroler Jägerverbandes sowie mit allen Partnern und Behörden. „Eine gegenseitige Wertschätzung im Naturraum ist nicht nur zwischen den tätigen Personen wichtig, sondern auch in punkto Freizeit- und Naturraumnutzer“, so Larcher in seinem Ausblick.

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