30. Juli: Welttag gegen den Menschenhandel
Verschärfung der Situation durch Corona

Die Situation der vom Menschenhandel Betroffenen könnte sich durch Corona noch verschlimmert haben.  | Foto: Pixabay/sammisreachers (Symbolbild)

TIROL. Am 30. Juli wird jedes Jahr der Welttag gegen Menschenhandel begangen, dessen Zahlen von dokumentierten Fällen weiter ansteigen. Und dabei spricht man nur von bekannten Fällen, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Allein in Österreich gab es 2019 65 Anzeigen wegen Menschenhandel. Durch Corona verschlimmerte sich die Situation von Menschenhandel Betroffenen sogar, erläutert LRin Fischer, in deren Zuständigkeit die Abteilung Staatsbürgerschaft fällt.

Wie wirkt sich Corona auf die Situation aus?

Schon vor Corona war es schwierig, die Opfer von Menschenhandel zu identifizieren. Denn die Ausbeutung der betroffenen Menschen hing meist zusammen mit anderen illegalen Aktivitäten. Zudem scheuen sich die Opfer meist, den Menschenhandel anzuzeigen oder sind sich gar nicht über die Ausbeutung bewusst. 

„Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung befürchtet, dass die COVID-19-Pandemie eine Identifikation der Opfer von Menschenhandel noch schwieriger macht“,

berichtet LRin Fischer.
Hinzu kommt das erhöhte Risiko der Betroffenen sich mit dem Virus anzustecken, da sie weniger gut ausgerüstet sind, um sich zu schützen. 

Armut fördert Menschen- und Kinderhandel

Eine weitere Auswirkung des Coronavirus ist die erhöhte Armut in vielen Teilen der Welt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit und der damit einhergehende Einkommensverlust, führt Menschen oft zum verzweifelten Handeln. 

„Corona kann auch Kinderhandel begünstigen“,

stellt LRin Fischer klar.
Kinderrechtsgruppen, Strafverfolgungsbeamte und internationale Organisationen berichten über eine größere Nachfrage nach Online-Material über sexuellen Missbrauch und Risiken des Online-Grooming.

Verstärkung der Isolation durch Social Distancing

Menschen die schon als Opfer von Menschenhändlern gefangen gehalten werden, sind in einer Zeit von Social Distancing noch mehr isoliert. 

„Social Distancing verstärkt die Isolation der Opfer und verringert die Chance, sie zu identifizieren und zu befreien“.

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