Illegale Freizeitwohnsitze
Freiheitskämpfer oder Immobilienhai?

Es wäre ein Ausverkauf der Heimat: das Geschäft mit den Freizeitwohnsitzen, so die Liste Fritz. | Foto: Kogler
  • Es wäre ein Ausverkauf der Heimat: das Geschäft mit den Freizeitwohnsitzen, so die Liste Fritz.
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TIROL. Freizeitwohnsitze in Tirol sind nach vor ein großes Streitthema in der Politik. Das aktuell in manchen Kreisen Stimmung gegen die Freizeitwohnsitz-Kontrollen gemacht wird, stößt so einigen Parteien in Tirol übel auf. 

Gesetzesbruch für Liste Fritz

Es wäre ein Ausverkauf der Heimat: das Geschäft mit den Freizeitwohnsitzen. Zwar wurden die Gesetze eindeutig verschärft, um diese einzudämmen und den Ausverkauf zu stoppen, doch manche Leute machen aktuell dagegen mobil. Dies wären die "wenigen Profiteure, die gegen die Mehrzahl der Einheimischen mobil machen und den Ausverkauf unserer Heimat befeuern!", ärgert sich Liste Fritz Landtagsabgeordneter Markus Sint. Besonders kritisch sieht Sint dabei, dass diese Personen Fakten verdrehen würden und sich als "Freiheitskämpfer" darstellen. 

"Tatsache ist, dass es nicht um genehmigte Freizeitwohnsitze geht, sondern um mutmaßlich illegale Freizeitwohnsitze.",

hält Sint fest und macht klar:

"Illegale Freizeitwohnsitze sind Gesetzesbruch und kein Kavaliersdelikt!"

Gerhard Pohl, ist mit all diesen Vorwürfen mit gemeint. Er selbst ist vereidigter Gemeindevorstand aus Ellmau und macht Stimmung gegen die strengen Freizeitwohnsitz-Gesetze. 

"Es ist letztlich klar, dass Herr Pohl als zigfacher Gesellschafter von Immobilienfirmen ein Nutznießer dieser Freizeitwohnsitz-Industrie ist und sich als Lobbyist für dieses Millionen-Geschäft profilieren will“,

stellt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint fest.

Die Worte des ÖVP-Landesrat Tratter für die strengen Regelungen, kann die Liste Fritz keinen rechten Glauben schenken. Immerhin sei Tratter bereits seit neuneinhalb Jahren politisch für diese Thematik zuständig und verantwortlich. Wenn er ausgerechnet jetzt den "starken Mann gibt, der gegen illegale Freizeitwohnsitze durchgreift", ist das in den Augen der Liste Fritz nicht glaubwürdig.

FPÖ steht zu harter Linie

Auch aus den Reihen der FPÖ spricht man sich für eine harte Linie gegen die illegalen Freizeitwohnsitze aus. 
Für den Kitzbüheler Gemeinderat und Landtagsabgeordnete Alexander Gamper ist es bezeichnend, wenn „Immobilien-Lobbyisten in Gemeinden als Gemeinderäte oder gar als Bürgermeister tätig sind und die gemeinsamen Bemühungen aller politischer Fraktionen im Landtag des Landes Tirol in Eigeninteressen ständig untergraben.“
In den Augen Gampers hat Landesrat Tratter eine "Mammutaufgabe" vor sich, die allerdings viel Rückhalt aus den eigenen Reihen bedarf. 

Rückhalt ist da (?)

Rückhalt wäre auch das Stichwort für VP-Wohnbausprecher Mainusch. Dieser macht öffentlich klar, dass es dem Raumordnungslandesrat Tratter den Rücken stärken will. Gerade jetzt, wenn Immobilienentwickler und -unternehmer gegen den Landesrat mobil machen. 

"Die Aussagen des Initiators lassen mich fassungslos zurück. Gerade die Region rund um den Wilden Kaiser hat mit illegalen Freizeitwohnsitzen zu kämpfen, hier kann man die Situation am Wohnungsmarkt nicht einfach schön reden. Es muss Schluss sein mit der Freizeitwohnsitz-Romantik“,

so Mainusch verärgert. 
Das Vorgehen der Immobilienentwickler würde nur zeigen, dass man mit den Kontrollen von illegalen Freizeitwohnsitzen auf dem richtigen Weg sei.
Unverständlich für Mainusch ist vor allem, dass die ins Leben gerufene Initiative "Vision für unser Leben in Tirol" die Neben- und Freizeitwohnsitze als "prägendes Bild in den Gemeinden" sowie als "festen Bestandteil Tirols" definiert. 

„Die Initiative setzt sich offensichtlich für mehr Freizeitwohnsitze in Tirol ein und stellt sich somit klar gegen die Bestrebungen des Landes Tirol, mehr leistbaren Wohnraum für die heimische Bevölkerung zu schaffen und den Immobilienmarkt im Zaum zu halten.",

analysiert Mainusch. 

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