Weltfrauentag
Landesbeschluss: Künftig vier Frauenhäuser in Tirol

LH Anton Mattle und Soziallandesrätin Eva Pawlata.  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
2Bilder
  • LH Anton Mattle und Soziallandesrätin Eva Pawlata.
  • Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
  • hochgeladen von Lucia Königer

Bereits im Vorfeld des Weltfrauentages, am 8. März, setzte sich das Land einen Schwerpunkt. Das Land wird weitere Schutz- und Unterkunftsmöglichkeiten für Frauen schaffen. Im Tiroler Unterland wird ein weiteres Frauenhaus entstehen.

TIROL. Opferschutzeinrichtungen wie Frauenhäuser sind für Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt betroffen sind, meist die einzige Zufluchtsstätte in der sie sicher sind. Insgesamt gibt es in Tirol derzeit im Raum Innsbruck zwei Frauenhäuser. Im Tiroler Oberland soll ein weiteres im Laufe des ersten Halbjahres eröffnet werden. Auf Antrag von Soziallandesrätin Eva Pawlata beschloss die Tiroler Landesregierung, dass nun ein weiteres Frauenhaus in Tiroler Unterland entstehen und vom Verein „Dowas für Frauen“ noch heuer umgesetzt werden soll. Es bietet künftig mindestens fünf gewaltbedrohten Frauen und fünf Kindern Platz. Außerdem beschloss die Landesregierung rund 5,1 Millionen Euro von 2023 bis 2025 pro Jahr für Beratungs-, Betreuungs- und Wohnangebote im Bereich der Mindestsicherung – darunter allein für Frauenberatungs- und Frauenschutzeinrichtungen 2,2 Millionen Euro – bereitzustellen. 

„Künftig können mit den Frauenhäusern im Ober- und Unterland 34 Frauen und 41 Kinder in einem der vier Frauenhäuser in Tirol Schutz finden“,

sagt LH Anton Mattle.

Schutz vor der Gewalt in den eigenen vier Wänden finden Frauen und ihre Kinder in den Frauenhäusern in Tirol.  | Foto: pixabay/Alexas_Fotos
  • Schutz vor der Gewalt in den eigenen vier Wänden finden Frauen und ihre Kinder in den Frauenhäusern in Tirol.
  • Foto: pixabay/Alexas_Fotos
  • hochgeladen von Carolin Siegele

Insgesamt stehen derzeit 24 Plätze für Frauen sowie 29 für Kinder bei den Frauenhäusern (Tiroler Frauenhaus und „Frauen helfen Frauen“) im Raum Innsbruck zur Verfügung. Diese Einrichtungen verfügen auch über Übergangswohnungen („Betreutes Wohnen“), wo zudem aktuell 20 Plätze für Frauen und 36 Plätze für Kinder bereitstehen. Weitere Übergangswohnungen gibt es beim Frauenzentrum Osttirol (drei Plätze für Frauen und sechs für Kinder) sowie bei „EVITA“ (sieben Plätze für Frauen und zwölf für Kinder).

Frauenhäuser in Tirol seit 1981

Das erste Frauenhaus wurde in Tirol 1981 eröffnet. Allein im Jahr 2022 wurden 107 Frauen und 70 Kinder über das Frauenhaus Tirol sowie 46 Frauen und 46 Kinder über „Frauen helfen Frauen“ betreut. 

„Bei einer Vollauslastung der Frauenhäuser in Tirol bemühen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um eine Weitervermittlung an andere Einrichtungen bzw. um andere Lösungen – auch bundesländerübergreifend.“

Insgesamt sind in den Frauenhäusern in Tirol 36 MitarbeiterInnen auf unterschiedlicher Stundenbasis beschäftigt (22 Personen beim Tiroler Frauenhaus, 14 Personen bei „Frauen helfen Frauen“).

Ab 2023 stehen über eine Millionen Euro für das Tiroler Frauenhaus, das auch künftig das Frauenhaus im Oberland betreibt, zur Verfügung. Die Initiative „Frauen helfen Frauen“, die das zweite Frauenhaus im Raum Innsbruck betreibt, erhält über 254.000 Euro. An den Verein „Dowas für Frauen“ gehen pro Jahr rund 828.000 Euro (inklusive einer heute beschlossenen Budgeterhöhung für das Frauenhaus Unterland in Höhe von 270.000 Euro), an das Frauenzentrum Osttirol rund 79.000 Euro und an den Verein „EVITA“ rund 98.000 Euro.

Frauenhäuser und Initiativen im Detail

Tiroler Frauenhaus und Initiative „Frauen helfen Frauen“:
24 Plätze für Frauen und 29 für Kinder in zwei Frauenhäusern im Raum Innsbruck; zudem 20 Plätze für Frauen und 36 Plätze für Kinder in 17 Übergangswohnungen („Betreutes Wohnen“)
Frauenzentrum Osttirol: 3 Plätze für Frauen, 6 Plätze für Kinder
EVITA: 7 Plätze für Frauen, 12 Plätze für Kinder
Künftiges Frauenhaus Oberland: 5 Plätze für Frauen, 7 Plätze für Kinder
Künftiges Frauenhaus Unterland: 5 Plätze für Frauen, 5 Plätze für Kinder

Tiroler Frauenhaus (inkl. „Betreutes Wohnen“) im Jahr 2022
Insgesamt 16.028 Nächtigungen (2021: 15.005): 10.301 Nächtigungen im Schutzhaus, insgesamt 5.727 Nächtigungen im Rahmen des „Betreuten Wohnens“
107 Frauen und 70 Kinder wurden betreut
Im Jahr 2022 mehr Frauen mit Behinderung (physisch, psychisch, mit Sinnesbehinderung, Lernbehinderung, Mehrfachbehinderung oder suchterkrankt) im Frauenhaus aufgenommen, betreut oder beraten. Im Schutzhaus wurden insgesamt 18 Frauen mit Behinderungen (not-) aufgenommen, und in der Beratungsstelle 19 Frauen beraten.

Beratungsstelle Frauenhaus: 2.435 Beratungen (telefonisch, persönlich und per E-Mail); bei der Nachbetreuung fanden insgesamt 246 Nachbetreuungskontakte in unterschiedlicher Art und Intensität statt.
Beratung „Betreutes Wohnen“: 767 Beratungskontakte

Initiative „Frauen helfen Frauen“ im Jahr 2022
Frauenhaus 2.335 Nächtigungen von Frauen, 2.614 Nächtigungen von Kindern; Betreutes Wohnen insgesamt 5.991 Nächtigungen von Frauen sowie 6.540 Nächtigungen von Kindern
Frauenhaus: 27 Frauen und 26 Kinder wurden betreut
Übergangswohnungen: 19 Erwachsene (Frauen und Kinder über 18 Jahre) und 20 Kinder wurden betreut
291 Beratungsstunden von „Frauen helfen Frauen“, 4.132 Tätigkeiten wie Behördenkontakte, Zielgespräche oder tägliche Auskünfte

Mehr Informationen zum Frauenhaus Tirol finden sich auf der Website unter www.frauenhaus-tirol.at. Eine Kontaktaufnahme ist zu den dort angeführten Öffnungszeiten der Beratungsstelle in der Adamgasse oder rund um die Uhr per E-Mail (wohnen@frauenhaus-tirol.at) oder per Telefon (0512 342 112) möglich.

Mehr Informationen zum Frauenhaus des Vereins „Frauen helfen Frauen“ finden sich unter www.fhf-tirol.at/frauenhaus. Die erste Anlaufstelle ist das „Frauenzentrum“, das per E-Mail (info@fhf-tirol.at) oder per Telefon (0512 580 977) von Montag bis Donnerstag von 9 bis 14 Uhr erreichbar ist.

Mehr zum Thema "Frauen im Fokus" HIER

Liste Fritz: Situation für Frauen hat sich nicht gebessert
LA Scheiber: "Frauenhaus im Tiroler Oberland dringend notwendig!"

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

LH Anton Mattle und Soziallandesrätin Eva Pawlata.  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
Schutz vor der Gewalt in den eigenen vier Wänden finden Frauen und ihre Kinder in den Frauenhäusern in Tirol.  | Foto: pixabay/Alexas_Fotos
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.