Pensionssplitting
Landtags-Antrag für automatisches Pensionssplitting

Die Pensionshöhe von Frauen beträgt in Österreich im Durchschnitt rund 51% weniger als die von Männern.  | Foto: Pixabay/anaterate (Symbolbild)
  • Die Pensionshöhe von Frauen beträgt in Österreich im Durchschnitt rund 51% weniger als die von Männern.
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Es ist kein unbekanntes oder seltenes Problem, dass sich die Pension von Frauen oftmals aufgrund der Kinderbetreuungszeiten auf die spätere Pensionshöhe auswirkt – und zwar im negativem Sinne. Im aktuellen März-Landtag wurde deshalb ein überparteilicher Antrag zum sogenannten Pensionssplitting eingebracht. ÖVP, Grüne, Liste Fritz und NEOS bringen den Antrag zum automatischen Pensionssplitting während der Kindererziehung gemeinsam ein.

Durchschnittlich 51% weniger Pension

Die Pensionshöhe von Frauen beträgt in Österreich im Durchschnitt rund 51% weniger als die von Männern. Mit ein Grund dafür sind die Kinderbetreuungszeiten, die nach wie vor meist von den Frauen übernommen werden. Seit 2005 gibt es die Möglichkeit mittels Pensionssplittings Kindererziehung und Erwerbstätigkeit gleichberechtigt untereinander aufzuteilen. Konkret kann ein Elternteil bis zu 50% seiner im Pensionskonto eingetragenen Gutschriften aus Erwerbstätigkeit an jenen Elternteil übertragen, der sich überwiegend der Kindererziehung widmet. Im Jahr 2019 wurde diese Möglichkeit aber nur in 583 Fällen genützt.
Deshalb macht sich nun ein Großteil der Parteien im Tiroler Landtag für ein automatisches Pensionssplitting während der Kindererziehung stark. 

ÖVP, Grüne, Liste Fritz und NEOS bringen gemeinsamen Antrag ein

Dass Frauen besonders von der Altersarmut betroffen sind, weiß auch Landtagsabgeordnete Mag.a Dr.in Cornelia Hagele:

„Auch wenn das Pensionssplitting ein geschlechterunabhängiges Konzept ist, bedeutet es eine Absicherung für viele Frauen. Bislang ist es aber eine freiwillige Möglichkeit, die kaum angewendet wird."

Seitens der Grünen Tirol meldet sich Landtagsvizepräsidentin Mag.a Stephanie Jicha zu Wort:

"Wir [sind] beim Pensionssplitting für einen Automatismus, der sicherstellt, dass es zu einer fairen Verteilung kommt."

Klubobfrau der Liste Fritz Dr.in Andrea Haselwanter-Schneider zum Landtags-Antrag:

„Durch ein automatisches Pensionssplitting wird sich das Problem der Altersarmut bei Frauen nicht in Luft auflösen, aber es ist ein wichtiger Mosaikstein im Kampf dagegen und ein Schritt in die richtige Richtung."

Neos Tirol Klubobmann Dominik Oberhofer:

„Das freiwillige Splitting hat […] leider kaum Erleichterung gebracht. Denn es greift nur, wenn ein Partner überhaupt nicht erwerbstätig ist."

Die Freiheitliche Partei Tirol hat den Antrag anfänglich unterstützt, kurz zuvor aber ihre Unterstützung zurückgezogen.

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