Gegen LKW-Verkehrsbelastung in Tirol
Thaler und Wirtschaftskammer fordern mehr Maßnahmen
Die Wirtschaftskammer (WK) Tirol fordert in einer Aussendung mehr Maßnahmen gegen die steigende Belastung durch den LKW-Transitverkehr. Nur die neuen Winterfahrtverbote seien zu wenig.
TIROL. Die Tiroler Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler hat letzte Woche mitgeteilt, dass sie gegen die LKW-Winterfahrverbote sei, die die Regierung beschließen wolle. Darauf gab es viele negative Reaktionen - vor allem weil Barbara Thaler "noch als EU-Abgeordnete die Fahrtverbote unterstützte und als Tiroler WK-Präsidentin nun ihre Meinung änderte."
Die WK Tirol sendete heute Montag dazu ein neues Schreiben aus. Es sei die Aufgabe der WK, eine Einzelmaßnahme, wie den Winterfahrverbotskalender zu hinterfragen. Stattdessen fordere man ein umfangreiches Maßnahmenbündel, um die Belastung durch den Transitverkehr zu reduzieren.
Verkehrsbeschränkende Maßnahmen allein zu wenig
Barbara Thaler betont:
"Es braucht dringend ein geeignetes Maßnahmenpaket, bestehend aus verkehrslenkenden Systemen mit Unterstützung von Digitalisierung, intensiver Kommunikation mit allen Straßenteilnehmer:innen und eine deutliche Verbesserung des Angebots auf der Schiene."
Auch der Tiroler Handel leidet. Der Handelsobmann Dieter Unterberger unterstreicht, dass auch Betriebe Anrainer seien. In der Hochsaison ist die Logistik schon jetzt an ihren Grenzen, jeder weitere Stau kommt da erschwerend hinzu und beeinträchtigt das Geschäft.
Tourismus geht neue Wege
Der Verkehr in Tirol kommt vor allem auch durch den Tourismus zustande. Dem wird vorgeworfen, sich nicht genug um neue Möglichkeiten zur An- und Abreise der Gäste zu kümmern, abgesehen vom Auto. Das sei nicht wahr, widerspricht Obmann Alois Rainer. Die Tiroler Busbetriebe sorgen zum Beispiel seit Jahren dafür, dass in allen Skiorten kostenlose Skibusse fahren. In Seefeld - ein Vorreiter in nachhaltiger Mobilität - gibt es einen Öffi-Bonus. Versuchen würde man auch die Anreisen nicht nur an Samstagen durchzuführen.
Viele weitere Lösungen sollen folgen, um die Straßen und die Umwelt zu entlasten, sagen Barbara Thaler und Alois Rainer.
Mehr zur Neo-Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler gibt es hier.
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