Kinderbildung und -betreuung
Umsetzung des 10-Punkte-Maßnahmenplans
Erst vor Kurzem wurde der 10-Punkte-Maßnahmenplan zur Kinderbildung und -betreuung vorgestellt. Anfang Oktober ging es an die ersten Umsetzungsschritte in den Tiroler Bezirken.
TIROL. Gestartet wird mit der Kampagne "Wir sind elementar". Sie ist ein erster Schritt zur Umsetzung des Rechts auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes in Tirol. In den kommenden Wochen und Monaten sollen möglichst viele Personen für die Elementarpädagogik begeistert und bestehendes Personal gehalten werden.
Weitere Maßnahmen folgen
An den weiteren Maßnahmen des 10-Punkte-Plans wird bereits intensiv gearbeitet. So zum Beispiel die Etablierung der Koordinierungsstellen in den Tiroler Bezirken. Diese sollen in den jeweiligen Planungsverbänden angesiedelt werden und stellen das Bindeglied zwischen Eltern und Gemeinden dar.
Die Gemeinden werden auch bei der neuen digitalen Anmelde- und Bedarfserhebungsplattform mitarbeiten. Diese soll eine effizientere Zuweisung von Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplätzen garantieren. In diesem Zusammenhang sind alle BürgermeisterInnen zum Austausch rund um die aktuelle Situation der Kinderbildung und Kinderbetreuung in den jeweiligen Bezirken eingeladen.
Vor allem der Verwaltungsaufwand soll flexibler und effizientere Rahmenbedingungen Erhalten, erläutert LRin Hagele.
"Darüber hinaus muss es uns gelingen, vernetzter zu denken und mit gemeindeübergreifenden Kooperationen den Bedarf für eine ganztägige und ganzjährige Kinderbildung und Kinderbetreuung sicherzustellen."
Eine erleichterte Anmeldung durch digitale Plattform
Gemeinden sind als öffentliche Erhalter von Kinderbildungseinrichtungen angehalten, ein ganztägiges und ganzjähriges Angebot an Betreuungsplätzen in einem solchen Ausmaß zu gewährleisten, dass eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine Bildungsmöglichkeit für alle Kinder gegeben ist.
Um dies künftig besser stemmen zu können, erhalten die Gemeinden vonseiten des Landes insgesamt rund 170 Millionen Euro an Förderungen. Zur Umsetzung des Rechts auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes stehen weitere 50 Millionen Euro zur Verfügung.
In einem wegweisenden Schritt zur Verbesserung der Vermittlung und des Zugangs zu Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplätzen wird in Tirol eine innovative digitale Anmeldeplattform eingeführt. Dies soll eine bedarfsgerechte regionale Abwicklung ermöglichen.
Wo gibt es die ersten Koordinationsstellen?
Die Entstehung der Koordinierungsstellen zielt darauf ab, den Bedarf an Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplätzen effektiv und bedarfsgerecht zu decken, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Tirol zu stärken. Um die langfristige Umsetzung solcher Koordinierungsstellen in den Bezirken zu gewährleisten, werden diese ab dem Betreuungsjahr 2024/25 in bis zu drei Pilotregionen in Tirol erprobt. Zur weiteren Erleichterung des Verwaltungsaufwandes für die Gemeinden wird zudem die KinderbetreuungsanwendungKIBET adaptiert, Informationen für die Erhalter übersichtlicher und benutzerfreundlicher gestaltet und die Abwicklung der Fördermaßnahmen vonseiten des Landes vereinfacht werden.
Wie sieht das aktuelle Betreuungsangebot aus?
Im Betreuungsjahr 2022/23 betreuten rund 5.860 ElementarpädagogInnen und Assistenzkräfte in Tirol insgesamt über 41.300 Kinder unter 15 Jahren.
- Im Bezirk Imst stehen 114,
- in Innsbruck 207,
- in Innsbruck-Land 285,
- in Kitzbühel 79,
- im Bezirk Kufstein 168,
- in Landeck 99,
- in Osttirol 87,
- im Bezirk Reutte 58
- und in Schwaz insgesamt 138 Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung.
Aufgeteilt auf die verschiedenen Einrichtungsbereiche gibt es in Tirol: 484 Kindergärten, 310 Kinderkrippen, 114 Horte, 16 Kinderspielgruppen, 133 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 178 Ganztagsschulen. Landesweit verfügen 266 der 277 Tiroler Gemeinden über einen Kindergarten – das entspricht einem Anteil von 96 Prozent. Die 100 Tiroler Gemeinden mit mehr als 2.000 EinwohnerInnen sind momentan sogar bereits zu 100 Prozent mit Kindergärten, zu 95 Prozent mit Kinderkrippen und zu rund 60 Prozent mit Horten ausgestattet.
In Zukunft möchte man sich in Tirol noch mehr auf die frühkindliche Bildung und Betreuung,
Öffnungszeiten und erweiterter Ferien- und Nachmittagsbetreuung konzentrieren.
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