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Vorbereitung auf Klimawandel mit KLAR!-Regionen

In Tirol gibt es neun Klimawandel-Anpassungsmodellregionen. Nähere Informationen: https://www.tirol.gv.at/landesentwicklung
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In Tirol gibt es bis jetzt neun sogenannte "KLAR-Regionen", die sich auf die Klimawandelanpassung spezialisiert haben. Dass diese Fokussierung von hoher Bedeutung ist, zeigte auch heurige Sommer, der von Extremen geprägt war. 

TIROL. Der Tiroler Sommer 2023 hatte vieles zu bieten. Hitzewellen, Stürme und Überschwemmung, alles war dabei. Die Wetterextreme sorgten für Dauereinsätze der Tiroler Blaulichtorganisationen. So wurden in der Landeshauptstadt österreichweit die meisten Hitzetage verzeichnet. Die darauffolgenden Unwetter und Überschwemmungen haben wir sicher alle noch gut im Hinterkopf. Abgedeckte Dächer, umgerissene Bäume, Stromausfälle sowie massive Schäden an der Straßeninfrastruktur waren die Folge.

Vorsorge und Anpassung wird notwendig

Die Wetterextreme sind klare Folgen der Erderwärmung. Die Schäden sind enorm. So muss man allein für den Sommer 2023 in Tirol von einer Schadenssumme von 50 Millionen Euro ausgehen. 
Betroffen von den Folgen des Klimawandels sind dabei alle Bereiche – vom Wohnen und Arbeiten über den Verkehr bis hin zur Land- und Forstwirtschaft. Die Anpassung an den Klimawandel ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der die regionale und lokale Ebene eine Schlüsselrolle einnimmt.
Hier kommen die KLAR-Regionen ins Spiel. Neun Tiroler Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) stellen sich bereits vorausschauend den Herausforderungen des Klimawandels und ergreifen konkrete Anpassungsmaßnahmen.

Was machen die KLAR-Regionen?

Eine wesentliche Basis ihrer Arbeit bildet ein auf die jeweilige Region abgestimmtes und mit den relevanten Stakeholdern entwickeltes Klimawandel-Anpassungskonzept, aus dem sich in Folge konkrete Umsetzungsmaßnahmen ableiten.

„Dadurch können die Folgen des Klimawandels in den jeweiligen Regionen abgeschwächt sowie Chancen bestmöglich genutzt werden."

so LR Zumtobel. 

LR Zumtobel: "Ich lade alle Gemeinden und Regionen ein, am KLAR!-Förderprogramm teilzunehmen, um sich intensiv und vorausschauend mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen." | Foto: © Land Tirol/Steinlechner
  • LR Zumtobel: "Ich lade alle Gemeinden und Regionen ein, am KLAR!-Förderprogramm teilzunehmen, um sich intensiv und vorausschauend mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen."
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Insgesamt wird das Projekt von 104 beteiligten Gemeinden gestärkt und schon jetzt können positive Wirkungen durch die umgesetzten Maßnahmen erzielt werden. 

Best-Practice-Beispiele in ganz Tirol

Ein Best-Practice-Beispiel, wie man mit künftigen Hitzewellen besser umgehen kann, zeigt die KLAR! regio3 im Bezirk Kitzbühel. Besonders für die Gesundheit von älteren Personen, Kindern, Schwangeren sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen kann die zunehmende Hitze Folgen haben.

„Mit dem Projekt Hitze-Buddys schulen wir Freiwillige, pflegende Angehörige und weitere Interessierte im richtigen Verhalten während Hitzeperioden. Bereits einfache Maßnahmen, wie ein gesunder Wasserhaushalt, kurzfristige Kühlung oder ein leichter Sommerspeiseplan helfen, die heißen Tage gut zu bewältigen. Für die Freiwilligen des Freiwilligenzentrums Pillerseetal-Leukental wird ein eigenes Konzept entwickelt, das Empfehlungen für verschiedene Belastungsstufen enthält. Die Hitze-Buddys können dann im Ernstfall schnell ihr Wissen anwenden und Hilfe leisten“,

schildert KLAR! Manager Andreas Franze.

In der Nachbarregion KLAR! Wilder Kaiser steht klimaangepasstes Bauen im Fokus. Überdurchschnittlich heiße Tage, Stürme oder Starkregen sind zukünftige Herausforderungen für Gebäude und Liegenschaften.

„Zu klimafitten Baumaßnahmen gehören zum Beispiel ein sommerlicher Wärmeschutz, eine geringe Versiegelung des Grundstücks oder Begrünung an Dach und Fassade. Das bewirkt unter anderem, dass angenehme Innentemperaturen erhalten bleiben, der Bedarf an Klimatisierung minimiert und die Versickerung von Regenwasser in den Boden gefördert wird.“,

sagt Modellregionsmanagerin Caroline Felder.

KLAR!-Region Bezirk – Arlberg-Stanzertal, Kaunergrat sowie Landeck

„Die zunehmende Trockenheit setzt den Fichten in bestimmten Höhenlagen zu und macht sie anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Um dem entgegenzuwirken, setzten wir in den drei KLAR! Regionen in unserem Bezirk – Arlberg-Stanzertal, Kaunergrat sowie Landeck und Umgebung – ein Aufforstungskonzept mit heimischen und trockenresistenten Mischbaumarten um. Weißtanne, Bergahorn, Vogelkirsche, Traubeneiche oder Flaumeiche – der Schlüssel ist Vielfalt statt Einfalt“,

berichtet Michaela Gasser-Mark, Managerin der KLAR! Arlberg-Stanzertal.

Eine von zahlreichen Projekten in der KLAR! Arlberg-Stanzertal: SchülerInnen helfen bei der Aufforstung von klimafitten Baumarten mit.  | Foto: © TVB St.Anton/Rumler
  • Eine von zahlreichen Projekten in der KLAR! Arlberg-Stanzertal: SchülerInnen helfen bei der Aufforstung von klimafitten Baumarten mit.
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Bei KLAR!-Kaunergrat werden gezielt Feuerwehren geschult, um diese besser auf Katastropheneinsätze vorzubereiten. Auch die Wissensvermittlung zum Thema Waldbrand ist ein wichtiger Teil davon. An einem eigenen Schulungsnachmittag zum Thema „Waldbrand’’ wurden die verschiedenen Aufgaben, die die Einsatzkräfte bei einem Waldbrand bewältigen müssen, am Übungsfeld trainiert. 

Die Feuerwehren der KLAR Kaunergrat wappnen sich für Waldbrände.  | Foto: © Feuerwehr Kaunertal
  • Die Feuerwehren der KLAR Kaunergrat wappnen sich für Waldbrände.
  • Foto: © Feuerwehr Kaunertal
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Einreichungen für KLAR!-Programm

Mit dem Programm „KLAR! Klimawandel-Anpassungsmodellregionen“ des Klima- und Energiefonds werden Regionen auf dem Weg zur Anpassung an den Klimawandel unterstützt und begleitet. Regionale Ressourcen sollen nachhaltig genutzt, Bewusstsein für die Thematik geschaffen, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel durchgeführt und sich ergebende Chancen ergriffen werden. Zudem soll das Bewusstsein für die Erderwärmung und ihre Folgen gestärkt werden.
Anträge für die Gründung neuer Modellregionen können ab sofort beim Klima- und Energiefonds eingereicht werden. 

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