Equal Pay Day
11.020 Euro weniger für Tiroler Frauen als für Männer

"Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von Frauen und Männern gleichermaßen, für echte Gleichberechtigung zu sorgen.", so ÖGB-Tirol Frauenvorsitzende Föger-Kalchschmid. | Foto: ÖGB Tirol
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  • "Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von Frauen und Männern gleichermaßen, für echte Gleichberechtigung zu sorgen.", so ÖGB-Tirol Frauenvorsitzende Föger-Kalchschmid.
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Der Equal Pay Day fällt dieses Jahr auf den 19. Oktober. Die ÖGB-Frauen Tirol fordern erneut: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!". Bis jetzt verdienen TirolerInnen im Schnitt immer noch 11.020 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. 

TIROL. 11.020 Euro weniger als männliche Kollegen, das wäre ein Einkommensnachteil von 20,3%. Somit haben am 19. Oktober Tiroler Männer bereits das Einkommen erreicht, wofür Frauen bis Jahresende noch arbeiten müssen. 

ÖGB-Tirol fordert umfassendes Maßnahmenpaket

Es wäre kein "Naturgesetz", dass Frauen weniger verdienen als Männer, so Tirols ÖGB-Frauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied. Sie fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket. Darin enthalten: die Anhebung der kollektivvertraglichen Mindesteinkommen in den klassischen Frauenbranchen. 
In Tirol beträgt das durchschnittliche Einkommen der Männer 54.295 Euro, jenes der Frauen lediglich 43.275 Euro. Damit liegen Tirolerinnen deutlich unter dem Bundesschnitt, auf Bundesebene liegt das durchschnittliche Fraueneinkommen bei 47.084 Euro. Der österreichweite Equal Pay Day fällt dieses Jahr auf den 31. Oktober.

„Es muss endlich ein Ende haben, dass Frauen die Verantwortung für Care-Arbeit Großteils alleine schultern. Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von Frauen und Männern gleichermaßen, für echte Gleichberechtigung zu sorgen. Auch Frauen haben ein Recht auf berufliches Fortkommen, es geht dabei auch um ein unabhängiges du eigenständiges Leben!“,

zeigt Föger-Kalchschmied auf.

Wie kann man die Lohnlücke schließen?

In den Augen Föger-Kalchschmieds müsse das umfassende Maßnahmenpaket auch ein Instrument zur Förderung von Lohntransparenz beinhalten. Das wären zum Beispiel die Einkommensberichte, die von Unternehmen mit mehr als 150 MitarbeiterInnen erstellt werden müssen. 
Der ÖGB fordert von der Bundesregierung ein Lohntransparenzgesetz, Einkommensberichte ab 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, eine Ausweitung auf Länder und Gemeinden sowie Sanktionen für Arbeitgeber, die diesen Verpflichtungen nicht nachkommen.

„In den klassischen Frauenbranchen liegen die Einkommen nach wie vor deutlich unter dem Durchschnitt. Wenn die Arbeitgeberseite wirklich etwas verändern will, hätte sie da die Möglichkeit – doch das tut sie leider nicht.",

kritisiert die ÖGB-Frauenvorsitzende. 
Die Einkommen in jenen Bereichen, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, liegen 20% unter dem Durchschnitt. Die anstehenden KV-Verhandlungen wären die beste Möglichkeit, in großen Schritten nachhaltige Verbesserungen zu erreichen. 

Kürzung des AMS-Budgets wird kritisiert

Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth spricht sich für frauenpolitische Förderungen am Arbeitsmarkt aus und kritisiert in diesem Zusammenhang die Kürzungen des AMS-Budgets. 

Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth spricht sich für frauenpolitische Förderungen am Arbeitsmarkt aus. | Foto: ÖGB Tirol
  • Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth spricht sich für frauenpolitische Förderungen am Arbeitsmarkt aus.
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"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in Weiter- und Höherqualifizierung zu investieren und spezielle Frauenförderpläne zu etablieren und umzusetzen. Dass gerade jetzt die Bunderegierung dem AMS die Gelder kürzt, ist für mich absolut unverständlich. Fachkräfte werden überall händeringend gesucht – bilden wir sie jetzt gemeinsam aus!“

Auch Frauenförderprogramme sind von Kürzungen bedroht – sie könnten jedoch wesentlich dazu beitrage, strukturelle Benachteiligung am Arbeitsmarkt zu beseitigen.

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